FEUCHT – Dem Schwerlastverkehr darf man keinen „roten Teppich ausrollen“, appellierte Herbert Fahrnbauer, Sprecher der Bürgerinitiative Moosbach/Birnthon, an die Marktgemeinderäte. Alle begrüßten, dass die Radweglücke an der Staatsstraße Feucht-Penzenhofen geschlossen wird. Einig war man sich auch, dass die Fahrbahn von derzeit sechs auf nur 6,50 Meter verbreitert und möglichst wenig Bannwald gerodet werden soll. Die BI plädierte allerdings für eine Sanierung statt eines Ausbaus. Die bisherige Fahrbahntrasse sollte beibehalten werden.
Wie mehrfach berichtet plant das Staatliche Bauamt Nürnberg den Ausbau der St2239 schon seit einigen Jahren. Im Mai 2011 erläuterte die Behörde die geänderten Pläne, zu denen der Markt Feucht im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens nun eine Stellungnahme abgeben kann. Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll ein Erörterungstermin stattfinden.
Mit 20:1-Stimmen sprach sich der Marktgemeinderat dafür aus, dass die Fahrbahn zwischen Feucht und Penzenhofen wie der Abschnitt zwischen Penzenhofen und Weinhof gestaltet werden soll: Statt einer Breite von sieben Metern, wie es die Pläne des Staatlichen Bauamts vorsehen, soll die Straße nur 6,50 Meter breit sein. Dabei würde die eigentliche Fahrbahn sechs Meter breit sein, rechts und links wären jeweils 25 Zentimeter Bankett.
80 km/h beibehalten
Rita Bogner (Die Grünen) bekräftigte ihre bisherige Haltung, dass ein Ausbau nur für mehr Schwerlastverkehr und Mautflüchtlinge auf dieser Strecke sorgen würde. Eine Sanierung der Fahrbahn sei daher ausreichend. Außerdem sollte die Geschwindigkeit weiterhin auf 80 km/h begrenzt bleiben, um Unfälle zu vermeiden. Diese Entscheidung müsste allerdings die Verkehrsbehörde am Landratsamt treffen.
Bürgermeister Konrad Rupprecht hält es für spekulativ, schon jetzt von mehr Mautflüchtlingen auszugehen. Das entscheidende Kriterium für Speditionen sei der Zeitfaktor, weiß er aus Gesprächen. Es dauere länger, durch die Orte über die Staatsstraße zu fahren, daher würden die meisten auf der Autobahn bleiben.
Die SPD unterstützt den Ausbau der St2239 mit einer neuen Trasse und 6,50 Meter Breite. „Dies dient der Verkehrssicherheit“, meinte Lothar Trapp. Die CSU schloss sich an. Die Verbindung müsse so gestaltet sein, dass sie allen Verkehrsteilnehmern auch mal einen Fahrfehler verzeiht, findet Thomas Schneele.
In der Bürgerrede zu Beginn hatte Herbert Fahrnbauer dafür plädiert, die bisherige Trasse beizubehalten. Zwischen Moosbach und Penzenhofen sieht er einen erheblichen Sanierungsbedarf der Fahrbahndecke, zwischen Feucht und Moosbach sei sie in einer besseren Verfassung. Der Radweg, der in diesem Abschnitt schon besteht, sei ebenso wie die darunter verlaufenden Leitungen in einem guten Zustand. Um Kosten zu sparen, sollten der Radweg und der gemeindliche Kanal deshalb nicht verlegt werden, wie es die Planung des Staatlichen Bauamts vorsieht.
Der BI-Sprecher wies auf die Unfallstatistik hin und sprach sich für weiterhin Tempo 80 aus. „Das ist dann eine sichere Geschichte“, meinte er.
Bei einem Ausbau der Staatsstraße fürchtet Fahrnbauer wie Rita Bogner eine Verkehrszunahme. Und die werde in Feucht in Richtung Schwabacher Straße und auf der Nördlichen Entlastungsstraße, die am geplanten Wohngebiet „Am Reichswald“ vorbeiführt, zu spüren sein. Er appellierte an die Marktgemeinderäte, hier „Weitblick“ zu beweisen. M.R.