ENGELTHAL – Die Kontroverse um den Bebauungsplan „Am Schloss“ in Engelthal geht in die nächste Runde: Der Gemeinderat hat in der jüngsten Sitzung beschlossen, dass die Veränderungssperre für das vom angedachten Bebauungsplan betroffene Gebiet für ein weiteres Jahr aufrechterhalten wird. Der Antrag des Anwohners Leonhard Thäter, eine Garage in dem betroffenen Gebiet zu errichten, wurde deshalb abgelehnt.
Im Jahr 2009 stellte die Gemeinde Engelthal einen Antrag beim Amt für ländliche Entwicklung für eine Dorferneuerung. Diese beinhaltet – neben einer Verschönerung der Gemeinde und einer besseren Infrastruktur – auch den Bebauungsplan „Am Schloss“. Geplant ist, damit diverse Grundstücke besser anzubinden: entweder durch eine neu zu bauende oder verlängerte bestehende Straße – auf welcher Strecke diese genau verlaufen soll, ist seit längerem ein Streitpunkt in Engelthal (die HZ berichtete).
Solange der Bebauungsplan noch nicht rechtskräftig beschlossen ist, gilt eine – vom Gemeinderat verabschiedete – Veränderungssperre, laut der in dem betroffenen Gebiet nichts verändert werden darf, was einen Einfluss auf die Umsetzung des Bebauungsplans hätte.
Der Gemeinderat beschloss mehrheitlich, den Bebauungsplan in der Gemeinderatssitzung im April in die Tagesordnung aufzunehmen.
Für die Verlängerung der Veränderungssperre, die Ende Februar nach zwei Jahren ausgelaufen wäre, stimmten sechs Gemeinderäte, vier waren dagegen. Drei mussten sich enthalten, da sie persönlich betroffen sind – ihre Grundstücke sind bei jeweils einer der möglichen Bebauungsplan-Varianten involviert.
Der Antrag des Anwohners Leonhard Thäter, nach Paragraf 34 Flurbereinigungsgesetz von der Veränderungssperre befreit zu werden und eine Garage auf seinem Grundstück errichten zu dürfen, wurde ebenfalls behandelt, nachdem seine vorherigen Bauanträge für den Garagenbau zurückgestellt worden waren. Die neu gebaute Garage würde auf der möglichen Straße „Ringschluss zum Pfarrhof“ liegen, so dass diese Variante nicht realisiert werden könnte. Und so wurde Thäters erneuter Antrag mit sieben zu fünf Stimmen abgelehnt, da das Bebauungsplanverfahren inklusive der Veränderungssperre weiterhin gültig ist.
Bürgermeister Günther Rögner las auch ein Schreiben vom Amt für ländliche Entwicklung vor, in dem der zuständige Baudirektor zu einem Termin am 11. März eingeladen hat. Das Amt hält Zuschüsse im Rahmen der Dorferneuerung für die Gemeinde Engelthal bereit, die diese aber wegen Unstimmigkeiten insbesondere hinsichtlich des Bebauungsplans nicht nutzen kann. Als letzter Punkt wurde der Bau einer landwirtschaftlichen Halle in Sendelbach genehmigt.