BURGTHANN – Kaum lässt sich die Sonne blicken und das Thermometer zeigt angenehm warme Temperaturen an, zieht es die Menschen in die wunderschöne Natur. Da freut sich natürlich auch der Vierbeiner. Ein beliebtestes Ausflugsziel beim Gassi-Gehen ist der Ludwig-Donau-Main-Kanal. Hier genossen Renata Späth und ihre zwölf Jahre alte Hündin Arli aus Schwarzenbach einen Spaziergang nahe der Gaststätte „Zum Ludwigskanal“, als das Tier plötzlich aufjaulte.
Der Grund für Arlis Alarm: Die Hündin hatte sich einen Anglerhaken in die Pfote gerammt, den Angler wohl verloren oder einfach liegen gelassen haben. Da der Drillingshaken sich derart tief in der Hinterpfote verhakt hatte, die Wunde stark blutete und der aufgeregte Hund zu kollabieren drohte, mussten die beiden den Spaziergang sofort abbrechen und eine Fahrt zum Tierarzt antreten. 60 Euro kostete die Behandlung.
„Das hätte es nicht gebraucht, wenn die Angler ihre Haken mitgenommen und zu Hause entsorgt hätten. Sie hat ganz schön gejault, weil sie starke Schmerzen erleiden musste“, berichtete Renata Späth, der man Schock und Ärger noch lange anmerkte. Es fällt auf, dass immer wieder scharfkantiger oder anderweitig gefährlicher Müll, aber auch Glasscherben, herumliegen: eine große Verletzungsgefahr.
Entsorgung sollte selbstverständlich sein
Wir erkundigten uns beim Wasserwirtschaftsamt in Nürnberg, ob Fälle ähnlicher Art bekannt sind. Dies sei die erste Beschwerde in seiner etwa 15-jährigen Amtszeit, erklärte Ulrich Schmidt, zuständig für Wasserbau und Gewässerentwicklung im Landkreis Nürnberger Land. Auf die Frage, ob die Behörde Hinweisschilder aufstellen könnte oder andere Maßnahmen treffen wolle, antwortete Schmidt, dass sich dies nicht lohnen würde. Nicht jedoch aus Kostengründen, sondern weil es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sei, dass jeder seinen Unrat selbst ordnungsgemäß entsorgt. „Stellt man alle 100 Meter Schilder auf, fänden diese eh keine große Beachtung“, meint er.
In der Stadt Nürnberg hingegen, wo die Bevölkerungsdichte wesentlich höher ist, werde leider auch regelmäßig größerer Abfall im Kanal entsorgt, was Gift für die im Wasser lebenden Tiere ist. Im Landkreis sah Schmidt die Lage dagegen sehr entspannt.
Beabsichtigt oder unbeabsichtigt, Renata Späth möchte im Namen aller Spaziergänger und Hundebesitzer an die Bevölkerung appellieren, scharfkantige und spitze Gegenstände nicht im Gras oder Gebüsch zu entsorgen, sondern in die Abfallbehälter zu werfen oder mit nach Hause zu nehmen.