Grüne fordern Schwimmkurse

Welche Vereine dürfen wann ins Altdorfer Hallenbad?

Schwimmkurse sind wichtig, darüber bestand im Altdorfer Stadtrat Einigkeit. Die Mehrheit war aber der Meinung, dass sich der Hauptaussschuss mit Vereinsnutzung und Kursen im Bad befassen sollte. Foto: DLRG
Schwimmkurse sind wichtig, darüber bestand im Altdorfer Stadtrat Einigkeit. Die Mehrheit war aber der Meinung, dass sich der Hauptaussschuss mit Vereinsnutzung und Kursen im Bad befassen sollte. Foto: DLRG2015/03/schwimmkurse_New_1427466002.jpg

ALTDORF – Die Altdorfer Grünen wollen, dass im neuen Hallenbad so schnell wie möglich Schwimmkurse abgehalten werden und haben deshalb einen entsprechenden Antrag für den Stadtrat gestellt. Dessen Mitglieder sind sich zwar mit den Grünen einig: Schwimmen lernen ist wichtig. Sie wollen aber nicht holterdiepolter entscheiden, sondern die Angelegenheit zunächst in den Hauptausschuss zur Vorbereitung verweisen.

Aus zwei Gründen: Zum einen liegen Dutzende von Anfragen aus Vereinen und von privaten Anbietern zwecks Nutzung des Bads vor. Da müssen die Altdorfer sich zunächst darüber absprechen, wer die Einrichtung wird nutzen können und wem man eine Absage erteilt. Zum anderen hat auch der Zweckverband ein Wörtchen mitzureden. Wenn das Hallenbad von Vereinen beispielsweise außerhalb der festgesetzten Öffnungszeiten genutzt werden sollte, kann darüber nur die Verbandsversammlung entscheiden. Die setzt sich aus Vertretern der Stadt Altdorf und des Landkreises zusammen.

Horst Topp (Grüne) ist Chef des TV Altdorf, eines der größten Sportvereine im Landkreis und der einzige Altdorfer Sportverein mit eigener Schwimmabteilung. Deshalb sieht er seinen Verein auch in einer hervorgehobenen Position, wenn es um die Auswahl von Schwimmzeiten geht. „Der TV Altdorf ist nicht vergleichbar mit Privaten, die Angebote im Hallenbad machen wollen.“ Topp kennt die lange Wunschliste für die Hallenbadnutzung und wies auf die besondere Bedeutung des TV für Altdorf hin. „Wir wollen so schnell wie möglich Schwimmkurse abhalten und den Altdorfer Familien ein entsprechendes Angebot machen.“

Bürgermeister Erich Odörfer dagegen bremste. Er sieht die Gefahr, andere vor den Kopf zu stoßen, wenn im Stadtrat eine einseitige Entscheidung zugunsten des TV gefällt würde. Außerdem erinnerte der Rathauschef an den einstimmig im Stadtrat gefällten Beschluss, zuerst einmal ein Jahr zu beobachten, wie sich die Besucherzahlen im Hallenbad entwickeln, wann starke und wann schwache Besuchertage sind, und dann zu entscheiden, wie viele und welche Vereine man ins Bad nimmt.

Dr. Johann Pöllot stimmte dem zu. Bislang habe man doch noch gar keine Erfahrung. Und was die Nutzung durch Vereine angehe, so solle man das in Ruhe vorberaten. Im Neumarkter Hallenbad können Vereine auch außerhalb der Öffnungszeiten ins Bad, wenn sie einen Verantwortlichen benennen, der dann den Schlüssel erhält. Das erfuhr Dr. Peter Wack (FW/UNA) bei einer Nachfrage in der Oberpfalz. Deshalb forderte er, dasselbe auch Altdorfer Vereinen und Institutionen zu ermöglichen. Wack nannte hier die Feuerwehr und die Wasserwacht.

Eckart Paetzold (Grüne) sieht in den geforderten Schwimmkursen eine wichtige Ergänzung zum Schulschwimmen. Klar, sagt SPD-Fraktionschef Ernst Bergmann, Schwimmkurse sind wichtig, aber mit dem der Antrag der Grünen ergeben sich viele Fragen. Warum soll der TV Altdorf Vorrang vor anderen haben? Und welche Reihenfolge hält man bei der Berücksichtigung von Vereinen ein? „Wir sollten das gründlich im Hauptausschuss beraten“, so Bergmann.

So sehen das auch Dr. Bernd Eckstein (CSU) und Cordula Breitenfellner (FW/UNA). „Wir wollen aber, dass TV Altdorf, Wasserwacht und Feuerwehr auch außerhalb der Betriebszeiten ins Bad dürfen“, betonte Breitenfellner. Damit werden sich demnächst der zuständige Altdorfer Ausschuss und anschließend die Verbandsversammlung des Zweckverbands Schulschwimmbad befassen. Der Stadtrat beschloss gegen die drei Stimmen der Grünen, die Angelegenheit in den Hauptausschuss zu verweisen.

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