Schäfer Zöcklein ist verzweifelt

Tierquäler schlagen wieder zu

Frank Zöcklein hat noch rund 120 Schafe und zwei Dutzend Ziegen. Kürzlich köpften Tierquäler ein Tier und ließen den Kadaver auf der Weide liegen. Vermutlich dieselben Täter stahlen in den vergangenen Wochen eine unbekannte Zahl von Lämmern. | Foto: Blinten2017/07/schafe-und-ziegen-1.jpg

GRÜNSBERG – Fast drei Wochen lang hatten Schäfer Frank Zöcklein und seine Herde Ruhe. Jetzt haben die unbekannten Tierquäler, die seit Monaten Schafe und Ziegen des Schwarzenbrucker attackieren, erneut zugeschlagen.

Die Täter öffneten nachts einen Weidezaun bei Grünsberg und trieben die Herde hinaus. Zwei neugeborene Lämmer nahmen sie mit, ein ausgewachsenes Schaf hängten die Unbekannten an einem Baum mit einer Schlinge um den Hals auf. Das Tier berührte mit den Hinterläufen den Boden, so dass es am kommenden Morgen, als Zöcklein zur Herde hinausfuhr, noch am Leben, aber in einem schlimmen Zustand war.

Erneut hatte der Schwarzenbrucker in der Nähe der Weiden Wildkameras positioniert, um Fotos und Videos von nächtlichen Vorfällen zu machen. Die Tierquäler haben die Kameras aber bemerkt, wohl in dem Moment, als sie auslösten und das Infrarotlicht an den Geräten sichtbar wird. Eine Kamera ließen sie daraufhin mitgehen, die zweite öffneten sie und stahlen die Speicherkarte.


In der kommenden Woche will Zöcklein seine Schafe scheren und die Tiere dabei zählen. Dann wird sich herausstellen, wieviele ausgewachsene Tiere fehlen.

Polizei ist informiert

Die Polizei ist über die jüngsten Vorfälle informiert. Obwohl die Beamten aus Altdorf in der Nähe der von Zöcklein gepachteten Weiden verstärkt Streife fuhren, konnten sie in der Vergangenheit die wiederholten Attacken nicht verhindern. Dass jetzt fast drei Wochen lang Ruhe herrschte, hängt möglicherweise mit den zahlreichen Veröffentlichungen über die Vorfälle zusammen. Die Nachrichten über die Tierquäler, die nachts Schafe und Ziegen aus ihren Gattern treiben, aufhängen und über Felsen hetzen, so dass sie zu Tode stürzen, rief eine Welle der Empörung hervor. Zöcklein erhielt zahlreiche Hilfsangebote. Viele wollten ihn bei nächtlichen Wachgängen unterstützen. Offenbar wurden die Täter vorsichtig und warteten erst einmal ab, bis sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf andere Themen richtete.

Ich weiß jetzt nicht mehr weiter„, klagt der Schäfer im Gespräch mit dem Boten. „Über kurz oder lang muss ich hinschmeißen, weil ich meine Tiere nicht mehr schützen kann.“ Alex Blinten

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