Richtfest für die Einrichtung im Schulzentrum

Schwimmbad für die „große Kinderschar“

Wie‘s der Brauch will: Nach dem gereimten Spruch, in dem um Gottes Schutz für das neue Gebäude gebeten wird, gebührt dem Zimmerer ein kräftiger Schluck
Wie‘s der Brauch will: Nach dem gereimten Spruch, in dem um Gottes Schutz für das neue Gebäude gebeten wird, gebührt dem Zimmerer ein kräftiger Schluck2013/10/schwimmbadrichtfest1.jpg

ALTDORF – „Am Ende wird alles gut“, zitierte Bürgermeister Erich Odörfer den englischen Dichter Oscar Wilde. Noch kann man nicht vom Ende reden beim Bau des Schulschwimmbads, aber ein Richtfest ist immerhin ein bedeutender Einschnitt in der wirklich langen Planungs- und Realisierungsgeschichte des Bads. In einem Jahr sollen die ersten dort ihre Bahnen ziehen, geplant hat man seit Jahrzehnten. Den kleinen Schock, als der Zimmerer die Stadt als Bauherrn bezeichnete, verdauten Odörfer und Landrat Armin Kroder schnell und mit Humor und korrigierten für alle Gäste vernehmlich, dass der Bauherr der Zweckverband Schulschwimmbad ist, in dem Stadt und Landkreis Mitglied sind.

Der Landrat begrüßte Mitglieder der Stadtverwaltung, seiner eigenen Behörde sowie besonders die am Bau beteiligten Firmen. Gekommen waren außerdem Vertreter der Schwarzachtal-plus-Gemeinden, des Stadt- und Kreistags und der Schulen, die ja in erster Linie die Nutzer des neuen Hallenbads sein werden.

Einen langen Richtspruch trug dann der Zimmerer der Firma Danner vor, der die Handwerker lobte, die den Rohbau erstellt hatten, und allen, die es noch nicht wussten, erklärte: „Ein Schwimmbad wird‘s, das ist doch klar, für unsere große Kinderschar.“ Wie es die Tradition will, leerte er im Laufe seiner Ansprache ein paar Gläser Wein, schmetterte das erste auf den Grund, bat um Gottes Schutz für die Nutzer des neuen Gebäudes und seine Besitzer. Eine Lanze für das Handwerk brach auch Kroder dann im Anschluss und erwähnte, dass nicht nur die akademische Planung eines solchen Bauwerks wichtig sei, sondern eben auch das Wissen derer, die es ausführen. Warum wollte man unbedingt in Altdorf ein solches Hallenbad hinstellen, fragte er rhetorisch in die Runde. Der wichtigste Grund sei selbstverständlich, dass den Kindern das Schwimmen beigebracht werden müsse. „Jedes Kind soll schwimmen lernen. Das ist wichtig zur Vermeidung von Badeunfällen, früher wie heute“, so der Landkreis-Chef. Ein bisschen sei die Einrichtung schließlich auch für die Öffentlichkeit, die Vereine und als Spaßbad geplant, berichtete Kroder und erinnerte an die vielen Varianten, die im Laufe der langen Planungsgeschichte im Gespräch waren.

Wenn der Kostenrahmen eingehalten werde, und davon gehe man aus, dann wird das Bad etwa sieben Millionen Euro kosten, für die es aber auch staatliche Zuschüsse gebe.

Verschiedene Aspekte seien den Entscheidern im Kreistag wichtig gewesen, zum Beispiel, dass das Gebäude an das regionale Heizwerk der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land, das schon die Schulen versorgt, angeschlossen werden konnte. Daneben wurde das Bad ganz nach den Richtlinien der Inklusion geplant, wofür man sich mit den Spezialisten beraten hatte, und schließlich sei man hier auch Vorreiter in Sachen Sicherheit. Denn in dem Bad werde ein neues Überwachungssystem getestet, das Alarm schlägt, wenn sich eine Person zu lange im Wasser aufhält, ohne sich zu bewegen.

Viel Licht von außen

Darüber, dass das Bauwerk nun Gestalt annimmt, freute sich auch Bürgermeister Odörfer, der auf die großen Aussparungen in den Betonwänden hinwies, die für viel Licht von außen sorgen sollen. Auch er betonte, dass das Bad zunächst für die Schulen gedacht sei, und vermeldete stolz, dass bereits von weiteren Schulen Anfragen einträfen, die ebenfalls gern ihre Kinder dort unterrichten würden. Hier wolle man zusammen mit dem Stadtrat Lösungen erarbeiten. In seinen Dank an alle am Bau Beteiligten schloss er auch ausdrücklich die anwesenden Vertreter des ehemaligen Schwimmbadvereins mit ein, die Gelder für die Realisierung gesammelt und an der Idee immer festgehalten haben. Anschließend bekräftigten er und der Landrat das Wettschwimmen zwischen beiden, das sie beim ersten Spatenstich im März in Aussicht gestellt hatten. Nachdem viele der Anwesenden dieses Versprechen sowohl vor einem halben Jahr als auch beim gestrigen Richtfest vernommen haben, dürfte es wohl außer Frage stehen, dass die beiden keinen Ausweg mehr aus dieser Nummer finden dürften.

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