Erneut treiben Unbekannte Zöckleins Schafe und Ziegen Richtung Autobahn

Schäfer muss fliehen

Frank Zöcklein mit seinen Schafen und Ziegen am alten Standort im Reichswald. Der Forstweg links führt direkt in Richtung Autobahn. Zweimal haben Unbekannte hier nachts den Weidezaun niedergelegt und die Tiere hinausgetrieben. Der Schäfer befürchtete, dass diese eines nachts auf die Fahrbahn laufen könnten und machte sich deshalb mit ihnen zurück auf den Weg auf die Weiden bei Grünsberg. Foto: Blinten2017/07/schafe-und-ziegen.jpg

SCHWARZENBRUCK – Die Angriffe auf Frank Zöckleins Schaf- und Ziegenherde gehen weiter. Der Schäfer hatte zwar gehofft, dass die Täter nach der Veröffentlichung seines Falls vor weiteren Attacken auf die Tiere zurückschrecken würden. Doch die Hoffnung trog. In der Nacht zum Donnerstag öffneten Unbekannte erneut die Weidezäune. Der Schwarzenbrucker Schäfer fand seine Schafe und Ziegen wie schon am Dienstagmorgen auf einem Waldweg kurz vor der Autobahn.

„Am jetzigen Standort im Reichswald ist es viel zu gefährlich“, sagt der junge Schwarzenbrucker Schäfer, der in den vergangenen sechs Monaten dutzende von Tieren verlor, nachdem Unbekannte sie nachts zu Tode gehetzt, über die Felsen der Wolfsschlucht bei Grünsberg gejagt, an den Hinterbeinen aufgehängt oder vergiftet hatten (wir berichteten). Zöcklein treibt seine Herde jetzt wieder zurück auf die Weiden der Stromerstiftung bei Grünsberg. „20 Kilometer laufen, das ist zwar ein großer Stress für die Tiere, aber es geht nicht anders“, sagt er. Der Weidestandort im Reichswald liegt einfach zu nahe an der Autobahn. Nicht auszudenken, wenn die Schafe und Ziegen in Panik auf die Fahrbahn rennen würden, gehetzt von irgendwelchen Verrückten, deren Motive im Dunkeln liegen. Sind die Täter psychisch kranke Menschen, die Freude daran haben, Tiere zu quälen? Oder haben sie mit Zöcklein eine Rechnung offen? Auffällig ist, dass die Unbekannten es immer auch darauf abgesehen haben, Eigentum des Schäfers zu beschädigen oder zu zerstören. Sie brachen in seinen Wohnwagen ein, zerstachen Reifen, stahlen Wildkameras, Zäune und Weidestromgeräte. Außerdem lockerten die Täter Radmuttern an seinem Wagen und beschimpften und beleidigten ihn telefonisch und schriftlich.

Zöcklein freut sich jedenfalls über eine Welle der Solidarität. Er hat seit den ersten Veröffentlichungen über seinen Fall mit zahlreichen Leuten telefoniert, die ihm ihre Hilfe angeboten haben. Mit vielen anderen hat er sich auf Facebook ausgetauscht. Nächtliche Wachen an seinen Weiden allerdings muss er weiterhin allein, bzw. mit seinen Mitarbeitern übernehmen. In Absprache mit der Polizei sagt er allen ab, die ihn bei nächtlichen Wachen unterstützen wollen. Grund: Die Polizei beobachtet jetzt verstärkt die Herde. Fremde Leute in der Nähe der Weidezäune wären da kontraproduktiv. Hinweise auf die Täter gingen bei der Polizei bislang nicht ein.


 

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