LAUF — „Lauf Live“, das schon traditionelle Bandfestival von und mit Martin Meinzer, hat eine neue Auflage erlebt. In der Halle der Laufer Brauerei Simon teilten sich vier hochkarätige Bands die Bühne. War die Veranstaltung anfangs sehr spärlich besucht, war kurz vor Mitternacht kein Platz mehr zu finden – ein erfolgreiches Finale.
Zum Auftakt stand der Organisator Meinzer selbst mit seiner Gitarre auf der Bühne. Mit Andi Nürnberger am Schlagzeug und Chris Löhner an den Keyboards bot er gewohnt leckere Hausmannskost der Rockmusikgeschichte. Sein Repertoire umfasst Songs wie „Me And Bobby McGee“ von Janis Joplin bis hin zu „Lady In Black“ von Uriah Heep.
Kräftige Portion Country
Einem etwas spezielleren Genre der Rockmusik haben sich die Musiker der Band „Baglin“ verschrieben. Baglin um Frontmann und Sänger Alex Haas unterstreicht die Gemeinsamkeiten von Bluegrass und Rock. Gewürzt wird dies mit einer kräftigen Portion Country.
So gefärbt röhren kräftige Gitarren von der Bühne. „Devil In The Sky“ von Elvis Presley und „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revival haben bei den sympathischen Künstlern einen eigenen Sound.
Auf der Alternative Stage vor der Halle unterhielten Andy & Simon wieder mit akustischer Gitarre und Cajon das Publikum. Auch ganz junge Nachwuchskünstler durften dort eine Kostprobe ihres Könnens geben und erste Bühnenerfahrungen sammeln. Eine willkommene Abwechslung in dem kleinen Biergarten am Brauereigelände, in dem dann am Abend auch wieder Feuertonnen für Lagerfeuerromatik und Wärme sorgen konnte.
Nach einer ungewöhnlichen, etwas langen Umbauphase eroberten die Rocker der Musikinitiative Nürnberger Land die Bühne. The Enzenstones spielten sich mit stets wechselnder Besetzung durch Musikklassiker von der Achtziger Jahre bis heute. Wegen technischer Schwierigkeiten mit der PA-Anlage war es für die Schnaittacher enorm schwierig, einen harmonischen Gig darzubieten. „Whiskey In The Jar“ von Thin Lizzy stellte dennoch einen Höhepunkt dar.
Perfekte Allstars
Das Highlight des Abends ließ sich von technischen Unabwägbarkeiten nicht beeindrucken. Professionell steckten die Räinbooch Allstars dies weg. Nur fünf Takte ihrer Musik genügten, und die Fläche vor der Bühne war erstmals mit tanzenden Fans gefüllt. Der Röthenbacher Frontman Klaus Hacker brachte die Stimmung zum Kochen. Begeisterung machte sich im Publikum breit. Vor allem die herausragenden Gitarrenriffs Robert Walkers, welcher mit seiner Century Band im Mai ein hitverdächtiges Album herausbringt, waren ein musikalischer Ohrenschmaus.
War das Festival bisher eher von Zuhören geprägt, war jetzt Headbanging und Hüftschwung angesagt. Bei Songs der Beatles bis hin zu Pink Floyd beherrschen die liebenswerten „Rocker der Pegnitzstadt“ ihre Instrumente spielend perfekt, ohne statisch zu wirken. Bei „Shine On You Crazy Diamond“ gab es teilweise feuchte Augen an der Bühne.
Ein nur schwer überbietbares Highlight waren auch an diesem Abend wieder die Songs der britischen Stars von Deep Purple. Gleich drei Songs wurden kurz vor Mitternacht ausgepackt. Wild fliegende Haare, Feuerzeug- und Smartphone-Lichter bei „Smoke On The Water“ beendeten „Lauf Live“ 2017 standesgemäß.
