Sitzweil

Unverfälschte Volksmusik im Hirtenmuseum Hersbruck

Die Gruppe „Vogelhorn-Bergmusik“.
Die Gruppe „Vogelhorn-Bergmusik“. | Foto: Horst Fürsattel2024/02/Hirtenmusik.jpeg

HERSBRUCK – Die beiden Gruppen „Kauderwelsch“ und „Vogelhorn-Bergmusik“ spielten im vollbesetzten Stadl des Hirtenmuseums zur ersten „Sitzweil“ abwechselnd auf, so berichtet das Hirtenmuseum in einer Pressemeldung. Begonnen hatte die Bergmusik unter der Leitung von Robert Vogel mit einer besinnlichen Melodie, die vom ersten Ton an die Zuhörer in ihren Bann zog und sicher einige gedanklich in die Bergwelt entführte.

Mit dem Stück „Griaß di Gott“ begrüßte die Stubenmusi Kauderwelsch, bestehend aus Martin Ertl, Petra Helleken und Regina und Christoph Utz, die gesanglich von Marianne Ertl unterstützt wurden, ganz herzlich die Gäste und stimmten damit auf ein gemütliches Beisammensein ein. Und gemütlich wurde es auch. Die Musiker der Bergmusik, diesmal vertreten durch Sebastian Höfler, Rudi Huber, Thomas Ertel und Robert Vogel, hatten ganz neu im Programm einen Walzer für vier bis fünf Alphörner, der das Ensemble von einer anderen Seite zeigte und durchaus zum Mitschunkeln einlud.

Begeistertes Publikum

Ob Walzer, Lichtmess-Polka, Boarischer oder Lichtmess-Mazurka, die Vielseitigkeit von Kauderwelsch beeindruckte sowohl durch den häufigen Instrumentenwechsel als auch mit der Bandbreite der unverfälschten bayerischen Volksmusik. Bei dem Lied „d‘ Bäurin hat d‘Katz verlorn“ sangen und spielten auch die Kinder Pauline, Clara, Judith und Hannes Utz mit und versetzten die Zuschauer spätestens jetzt gedanklich in eine heimelige Bauernstube. Das begeisterte Publikum dankte den jungen Talenten mit kräftigem Applaus.

Zwischen den Musikstücken klärte die Museumsleiterin in einer Lesung über den winterlichen Brauch des „Sitzweilhaltens“ auf und Regina Utz erzählte von typischen Lichtmess-Bräuchen in der früheren bäuerlichen Gesellschaft. Da bedeutete zum Beispiel die Aussage des Knechtes an seinen Herrn, „Bauer, mia zwao macha Lichtmess“, dass er kündigte.

Beim letzten Programmpunkt der Vogelhörner antworteten die vier Musikanten auf den vorangegangenen „Staad-Lustigen“ von Kauderwelsch in umgekehrter Reihe. Sie spielten eine flotte Bearbeitung des bekannten Marsches „Preußens Gloria“ und ließen dann als Schlusslied die Abendruhe erklingen. Mit dem abschließenden „Mir wünsch ma a recht guade Nacht“ verabschiedeten sich Kauderwelsch und die Vogelhorn-Bergmusik und schickten die Gäste mit den besten Wünschen in den Abend.

Aber nach Hause mussten die Gäste noch lange nicht, warteten doch im Erdgeschoss selbstgemachter Glühwein und Apfelpunsch sowie eine frisch zubereitete Lichtmess-Spezialität aus Kartoffeln zum Probieren auf sie. So war es ein Abend, bei dem alle Sinne wohlwollend angesprochen wurden. So fiel ob des Erfolges bei der Verabschiedung schon ein bejahender Blick auf die Lichtmess-Sitzweil im nächsten Jahr.

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