SCHWARZENBRUCK – Figurenbeuten sind Skulpturen, in denen Bienenvölker verborgen leben können. Solche Figurenbeuten wurden als Volkskunst im 17. Jahrhundert hauptsächlich im osteuropäischen Raum gestaltet und genutzt: Die Figuren standen früher sozusagen Wache gegen Honigdiebe. Die westliche Grenze dieser Tradition war Nürnberg. Nun wird eine Beute in Form einer Banane bei der evangelischen Kirche aufgestellt.
Gestaltet hat die Beute Bildhauerin Birgit Maria Jönsson. Im Frühjahr soll dann ein Bienenvolk einziehen. Die vergoldete Banane aus Schwabacher Blattgold ist symbolisch nicht nur für den Honig, sondern auch für das Wachs zu sehen, aus denen man Kerzen, Votivgaben und Kunstwerke formen kann. Darüber hinaus stehen die Bienen stellvertretend für alle Insekten, für den Menschen und die Natur. Und so ist The Golden Bee Banana als Kunst im öffentlichen Raum der mögliche Beginn eines Kunstweges in Schwarzenbruck, wie ihn das Kultur-Netzwerk schon lange plant.
Der Nürnberger Reichswald war von alters her ein Zentrum für Bienenhaltung. In Feucht war der Sitz der Zeidelmeister, auch Zeidelrichter genannt. Zeideln ist ein Kunstwort und bedeutet den Honig schneiden. Die Rechte der Zeidler wurden von Kaiser Karl IV. 1350 im sogenannten „Zeidel Fryheit Brieff“ bestätigt. Figurenbeuten waren auch in so manchem Klostergarten zu finden.