In vielen Teilen Deutschlands, einschließlich des Nürnberger Landes, haben Trockenheit und Wetterextreme zu großflächigen Waldschäden geführt. Besonders betroffen sind Bereiche mit dichten Beständen, wo Borkenkäfer und Windwurf zunehmend Probleme verursachen. Die Firma Holz Reiter aus Neunkirchen am Sand, seit der Gründung im Jahr 1978 in den Bereichen Rundholzgroßhandel und Forstdienstleistungen tätig, empfiehlt, den Wald präventiv zu schützen. Forstingenieur Roman Reiter erklärt, warum eine angepasste und vorausschauende Waldpflege der Schlüssel zum Erhalt und zur Stärkung des Waldes für zukünftige Generationen ist.
Wirtschaftliche Vorteile einer Durchforstung
Durch die Entnahme von Bäumen entsteht nicht nur ein erster Holzertrag, sondern auch bessere Wachstumsbedingungen für die verbleibenden Bäume. Sie erhalten mehr Licht, Wasser und Nährstoffe, was ihr Wachstum beschleunigt. Dies führt dazu, dass Wälder ihre Erntereife schneller erreichen und folglich schnellere Erträge liefern. Parallel zu den genannten finanziellen Vorteilen kann sich erste Naturverjüngung durch das gestiegene Lichtangebot einstellen, um hohe Kosten für Pflanzung, Pflege und Schutz zu verringern.
Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Schadereignisse
Ältere ungepflegte Bestände sind anfälliger für Rotfäule, Trockenstress und Borkenkäferbefall. Durch gezielte Pflege werden Einzelbäume durch Kronen und Wurzelausbau stabiler und die reduzierte Stammzahl verbessert die Wasserverfügbarkeit für die verbleibenden Bäume. Eine gute Wasserverfügbarkeit fördert zudem die Harzproduktion und ist der Schutzmechanismus gegen Schädlinge wie den Borkenkäfer.
Risikominimierung von Waldverlusten
Durch regelmäßige Pflege kann das Risiko von Ertragseinbußen durch Schadereignisse reduziert werden. Das meiste Holz kommt in Jahren mit erhöhten Kalamitäten auf den Markt und führt zu einem Angebotsüberschuss. Wie in den ersten beiden Punkten dargelegt, hat der gepflegte Wald zu diesem Zeitpunkt nicht nur vorab Erträge erzielt, vielmehr wurde der Wald widerstandsfähiger gemacht und auf den möglichen Bestandsverlust durch Naturverjüngung vorbereitet. Zudem ist ein Waldumbau durch eine Vorverjüngung oder einen Unterbau von Pflanzen oft erfolgreicher, da viele Baumarten es auf der Freifläche durch Frostereignisse, Trockenheit und Gestrüpp schwer haben. Roman Reiter