ALTDORF – Eine Reihe von Altdorfer Vereinen will ins Hallenbad. Die Zeiten allerdings sind limitiert, so dass die Stadt längst nicht alle Wünsche erfüllen kann. Dass die Schwimmzeiten für Öffentlichkeit und Vereine jetzt so knapp gehalten werden, ärgert schon vor Öffnung des Bads viele in Altdorf. Allerdings: Die Einrichtung war in erster Linie als Schulschwimmbad konzipiert.
Während verärgerte Vereinsmitglieder jetzt auf die Stadt schimpfen, bleibt TVA-Chef Horst Topp gelassen. Das werde sich mit Betrieb des Bads alles einpendeln, ist er sich sicher. Und in erster Linie sollen Altdorfer Vereine zum Zuge kommen. Dass für Auswärtige dann noch Belegungszeiten übrig bleiben, ist da kaum zu erwarten. Der TV Altdorf will unter anderem Aquafitness und Aquazumba im Hallenbad anbieten, braucht Bahnen für seine Triathleten und Platz für Schwimmkurse. Die Triathleten könnten während der Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit am späten Nachmittag, am frühen Abend oder am Wochenende auf abgetrennten Bahnen trainieren, so Topp, der auch darauf hinweist, dass man mit dem Schwimmleistungszentrum (SLZ) Feucht in Kontakt steht.
Für die Altdorfer Wasserwacht gibt es selbstverständlich Trainingszeiten im Hallenbad. Deren Verantwortliche haben sich bereits mit dem TV Altdorf darüber ausgetauscht, wann man Bahnen im Hallenbad belegen könnte.
Vorbild Lauf
Hauptamtsleiter Peter Schlerf hat für die Stadt örtliche Vereine angeschrieben und berichtet von einem sehr guten Rücklauf und großem Interesse. Nun möchte die Verwaltung zunächst keine Vorgaben machen, sondern setzt auf die Kooperationsbereitschaft und Kreativität der Vereine. Die sollen sich zusammensetzen und dann Vorschläge unterbreiten. In Lauf ist man für das dortige Bad mit dieser Methode ganz gut vorangekommen.
Nicht ganz so entspannt wie Horst Topp und Peter Schlerf sehen Vereinsmitglieder die Situation: „Es ist doch mehr als verrückt, wenn nun ein Hallenbad hingestellt wird, auf das alle über 30 Jahre gewartet haben und die Vereine erst mal außen vor gelassen werden. Die Aussage, dass man erstmal schauen muss, geht für mich überhaupt nicht und ich denke, die Politiker haben einfach Angst, Entscheidungen zu treffen“, so die Zuschrift eines Sportlers, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Alexander Gallitz, Vorstandsmitglied des neu gegründeten Schwimmvereins Altdorf, kennt die Situation in Nürnberg. Dort entsteht derzeit das neue Hallenbad Langwasser, ein großes Bad mit 50-Meter-Bahnen. Eröffnet werden soll es im Juni kommenden Jahres. Und der Nürnberger Bäderchef hat bereits jetzt alle Vereine aufgefordert, in Arbeitsgruppen zu klären, wann wer ins neue Bad will. Das letzte Wort hat dann aber das Bäderamt. Optimal ist die Lösung, an der sich offenbar auch die Altdorfer orientieren, aus Gallitz’ Sicht nicht. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Für den neuen Schwimmverein müssten doch auch Bahnen frei sein im Altdorfer Bad, sagt der Leistungsschwimmer, der in der Vergangenheit Mitglied der Deutschen Schwimm-Nationalmannschaft war. Das Interesse in der Bevölkerung an dem neuen Verein Pro Swim Altdorf ist jedenfalls enorm, stellen die Vorstandsmitglieder fest. Binnen kürzester Zeit haben sich über 100 Schwimmer gemeldet, die ihren Sport im neuen Schwimmverein betreiben wollen. Abzuwarten bleibt, welche Trainingszeiten Pro Swim letztlich erhält.
Alle 130 angeschrieben
Die Stadt Altdorf hat sich nämlich an sämtliche 130 städtischen Vereine gewandt und darum gebeten, Wünsche in Sachen Hallenbad zu äußern, neben Sportvereinen erhielten das Schreiben auch Gesangvereine, die Schützen, der Gartenbauverein usw. Das Echo war außerordentlich gut, bestätigt Hauptamtsleiter Peter Schlerf.
Jede Menge Vereine wollen ins Bad. Bemerkenswert dabei: Während der TV Altdorf seine Wünsche anmeldete, ging vom FC Altdorf, dem zweiten großen Sportverein, bislang kein Schreiben bei der Stadt ein. Dafür will beispielsweise die Liedertafel im Hallenbad schwimmen, außerdem auswärtige Vereine wie der Feuchter Radl-Express oder das Schwimmleistungszentrum Feucht.
Schlerf weist auf den Beschluss des Stadtrats hin: Nach Öffnung des Bads im September will man zuerst einmal sehen, wie sich das Interesse der Öffentlichkeit entwickelt.
Frühestens ein halbes Jahr später soll dann die Vereinsnutzung festgelegt werden.