ENGELTHAL — Die Initiativgruppe „Dorfnabel Hammerbachtal“ und der Gemeinderat Engelthal haben rund 70 Bürger aus den verschiedensten Ortsteilen an einem Runden Tisch zu der Frage versammelt: „Was können wir zu einem aktiven Landleben für alle Generationen im Hammerbachtal beitragen?“
Bürgermeister Günter Rögner begrüßte neben den Gemeinderäten aus Engelthal auch seine Bürgermeisterkollegen Georg Rauh und Gerd Kubek aus Offenhausen und Henfenfeld sowie Vertreterinnen der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld und Elfriede Engelhardt vom Amt für ländliche Entwicklung in Ansbach. Vertreter von Kirchen und Vereinen, allen voran Geschäftsführer Detlef Edelmann vom Diakonischen Werk, waren gekommen, um sich über die neuesten Entwicklungen im Hammerbachtal zu informieren. Gundi Meyerhöfer, Gemeinderätin in Engelthal und Mitglied der Initiativgruppe, stellte ihre „Mitaktivisten“ Mona Kutschka, Doris Strahler, Dagmar Leicht, Horst Lößl, Eva und Norbert Rauner vor.
Mona Kutschka erläuterte als „leidenschaftliche Wochenendlerin“ aus Kruppach anhand einer Präsentation die Visionen der Gruppe zum Netzwerk „Dorfnabel“. Es soll ein zentraler Anlaufpunkt im Hammerbachtal geschaffen werden, in dem alle Generationen zusammenkommen und sich sozial, kulturell, handwerklich, gestalterisch, musisch und praktisch betätigen können oder Unterstützung erhalten. Als Logo gestaltete Horst Lößl eine ineinandergreifende Spirale mit dem Motto „Leben gemeinsam gestalten“. „Dafür brauchen wir einerseits konkret ein Gebäude, einen Raum, den die Gemeinden betreiben und viele Menschen, die mitmachen und das Projekt zum Aufblühen bringen“, appellierte Kutschka.
Regina Triebs, die als Sozialpädagogin im Mehrgenerationenhaus (MGH) Röthenbach tätig ist, gab in einem Impuls-Referat Erfahrungen aus diesem vom Bundesministerium geförderten Projekt weiter. Das Spektrum an Aktivitäten des MGH umfasst die Bereiche Alter und Pflege, Bildung und Integration, haushaltsnahe Dienstleistungen und ehrenamtliches Engagement. „Wichtig ist, ein offenes Ohr dafür zu haben, was gebraucht wird“, erklärte Triebs.
Das MGH Röthenbach begann mit offenen Treffs, aus denen sich nach und nach verschiedene Angebote wie Volksliedersingen, Hausaufgabenbetreuung oder der Mittagstisch für Senioren entwickelten. „Bei Ihnen im Hammerbachtal werden wieder ganz andere Dinge entstehen“, sagte sie voraus. Triebs betonte, wie wichtig einerseits ehrenamtliches Engagement und andererseits der enge Kontakt zu bestehenden Angeboten und Anbietern am Ort sei.
Um herauszufinden, was entstehen kann, forderte Antje Walter alle Anwesenden auf, eigene Vorstellungen zu formulieren und auf Kärtchen zu schreiben. Ein angeregtes Gemurmel und eifriges Schreiben führte dazu, dass die Moderatorin bald ein dickes Bündel an Ideen einsammeln konnte. Gemeinsame Unternehmungen wie Körbe flechten, Natur erleben, Fotografieren, Kräuter sammeln sowie Hilfsangebote wie soziale Beratung, Fahrgemeinschaften oder Aktivitäten wie Besen binden, Backen und Handarbeiten fanden sich darunter.
Als erster Schwerpunkt kristallisierte sich die Vernetzung heraus. Mona Kutschka schlug das Einrichten einer Homepage vor, auf der Angebote und Ähnliches gesammelt und veröffentlicht werden. Bürgermeister Rauh bot an, vorübergehend die Homepage der Gemeinde Offenhausen dafür zu nutzen. Aus dem Publikum kam darüber hinaus der Wunsch nach einem Flyer, der zum Beispiel auch Neubürgern überreicht werden könnte. Eine weitere Anregung war, so bald wie möglich einen Treffpunkt mit festen regelmäßigen Öffnungszeiten anzubieten. Gundi Meyerhöfer wies darauf hin, dass ein Bürgerfragebogen, wie er in Offenhausen bereits in Umlauf ist, im ganzen Hammerbachtal eingesetzt werden könnte, um die Bedürfnisse der Bevölkerung festzustellen.
Zuhörer Klaus Stübiger wünschte sich eine breite Basis für bereits bestehende Projekte und Angebote. Detlef Edelmann lobte die Initiative der „Power-Gruppe“, die den Ball ins Rollen gebracht habe, und schlug vor, sich auch der bestehenden Strukturen zu bedienen und die reichhaltigen Angebote, die schon bestehen, zusammenzuführen. Man dürfe in den Gemeinden nicht an einem „Kirchturmdenken“ festhalten, mahnte er.
Als größten Erfolg des Abends wertete die Initiativgruppe „Dorfnabel“ neben der regen Mitarbeit der Hammerbachtaler, dass sich spontan zehn neue Personen meldeten, die aktiv mitmachen wollen. Das nächste Treffen der Initiative findet am 21. Februar um 19 Uhr im Gemeindesaal in der Mühlstraße in Engelthal statt (Kontakt: Dagmar Leicht, Tel. 09158/9289460, E-Mail: [email protected]).