Zu wenige Bewerber um Ausbildung

Noch über 200 freie Lehrstellen

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NÜRNBERGER LAND — Fast überall in Bayern gibt es zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres mehr freie Lehrstellen als Bewerber. Nach einer Momentaufnahme der Agentur für Arbeit kommen im Nürnberger Land rein rechnerisch auf 100 Ausbildungssuchende 153 unbesetzte Lehrstellen. Während einige Branchen bei Jugendlichen stark nachgefragt sind, fehlen in anderen die Lehrlinge.

Besonders in der Lebensmittelbranche – aber auch im Handwerk – werden derzeit noch dringend Auszubildende gesucht. Insgesamt gibt es 216 freie Lehrstellen im Nürnberger Land. Gleichzeitig sind hier 141 junge Menschen momentan ohne Ausbildungsplatz. Diese paradox anmutende Situation ist keine Besonderheit und lässt sich leicht erklären. „Das ist ein ganz normales Phänomen, das wir jedes Jahr beobachten“, weiß Matthias Klar von der Agentur für Arbeit in Nürnberg. „Das liegt ganz einfach an der freien Berufswahl in Deutschland“, meint er. Außerdem sei selbstverständlich nicht jeder Mensch für jeden Beruf gleich gut geeignet.

Die Top-10 der Traumberufe

Einige Tätigkeitsbereiche sind bei den Bewerbern deutlich beliebter als andere. Zu den heiß umkämpften Top-10 der Traumberufe im Nürnberger Land gehören etwa Industrie- und Bürokaufmann, Kaufmann im Einzelhandel, Medizinischer Fachangestellter, Industriemechaniker und Mechatroniker. Um diese Ausbildungsstellen reißen sich die meisten. „Obwohl es über 500 Lehrberufe gibt, entfallen knapp über die Hälfte der Bewerbungen von Jugendlichen auf diese Top-10“, erklärt Arbeitsmarkt-Experte Klar.

Hier ist die Konkurrenz unter den Bewerbern hoch, es gibt deutlich weniger Plätze als Interessenten. Ausgefallenere Berufe hingegen, wie etwa Sattler oder Rohrleitungsbauer, würden von den meisten Jugendlichen gar nicht erst in Betracht gezogen. Die Agentur für Arbeit bemüht sich daher, junge Menschen durch eine Berufsberatung auf neue Ideen zu bringen – ganz nach dem Motto „Auf der Suche nach dem unbekannten Wunschberuf“.

Stellen im Handwerk, gerade im Lebensmittelhandwerk, erfreuen sich nicht gerade großer Beliebtheit. Besonders viele freie Ausbildungsplätze im Nürnberger Land gibt es bei Fleischern und Köchen. Auch im Hotelgewerbe ist einiges an Stellen zu vergeben. Dies liegt, Klar zufolge, zum einen an den wenig jugendfreundlichen Arbeitszeiten, zum anderen an der eher niedrigen Entlohnung. Dadurch kommt in diesen Branchen ein Lehrstellenüberschuss zustande.

Doch auch typische Traumberufe sinken aufgrund geringer Verdienstmöglichkeiten im Beliebtheitsgrad. „Vor einigen Jahren war beispielsweise Friseurin bei Mädchen sehr begehrt, heute ist das anders“, meint Klar. Sollte der Traumberuf nicht sofort greifbar sein, hält er es trotzdem für dringend ratsam, eine Ausbildung anzustreben. „Das ist bei weitem die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit“, erläutert der ehemalige Berufsvermittler und fährt fort: „Eine Ausbildung ist ja auch keine Sackgasse.“

Es sei völlig normal, im Leben den Beruf zu wechseln, wenn nötig mehrmals. „Wichtig ist nur, dass man seinen Talenten folgt und dem nachgeht, was einem Spaß macht. Das sagen auch unsere Berufsberater, denn dann ist man gut in einer Sache und wird auch etwas finden.“ Magdalena Mock

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