Stadträte machten Vorschläge für Hallenbadbetrieb

Hallenbad in der Freibad-Saison zu?

Die Arbeiten am Altdorfer Hallenbad schreiten zügig voran. Jetzt diskutierte der Stadtrat über Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Foto: Blinten
Die Arbeiten am Altdorfer Hallenbad schreiten zügig voran. Jetzt diskutierte der Stadtrat über Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Foto: Blinten2013/09/schulschwimmbad_New_1379511003.jpg

ALTDORF – Das neue Altdorfer Hallenbad ist zwar in erster Linie eine Sporteinrichtung für die Schulen, 30 Prozent der Öffnungszeiten sollen aber für die Öffentlichkeit bereit stehen. Nachdem sich zunächst abzeichnete, dass das Interesse der hiesigen Schulen an einem Schwimmunterricht im neuen Bad gering war, so hat sich die Entwicklung zwischenzeitlich ins Gegenteil verkehrt: Es gibt einen regelrechten Run auf Schwimmstunden.

Das Leibniz-Gymnasium will mit 16 Stunden pro Woche ins Bad, die Realschule Feucht mit 10 Unterrichtsstunden, die Fachakademie Altdorf mit vier, die Grundschule Altdorf mit sechs und die Mittelschule mit zwölf Wochenstunden. Für Grundschule und Mittelschule ist die Stadt Altdorf Trägerin die anderen genannten Bildungseinrichtungen stehen unter der Trägerschaft des Landkreises. Nun will auch die Winkelhaider Grundschule zum Schwimmen ins Altdorfer Bad kommen.

Allerdings ist Winkelhaid seinerzeit genauso wie Schwarzenbruck aus Kostengründen aus dem Unternehmen Hallenbad ausgestiegen, so dass Landkreis und Stadt Altdorf das Projekt alleine stemmten.

Weil eine Schulstunde im Hallenbad mit rund 140 Euro Kosten zu Buche schlägt, will man Schulen, deren Träger nicht Mitglied im Zweckverband Hallenbad sind, die Kosten in Rechnung stellen – wenn überhaupt freie Schulstunden im Bad übrig bleiben. Derzeit sind nämlich die Schulschwimmzeiten bereits komplett ausgebucht.

Rechnet man zusammen, wieviele Schwimmunterrichtsstunden insgesamt schon jetzt angemeldet sind, bleibt für die Öffentlichkeit nur eine Restzeit übrig: Von Montag bis Donnerstag soll außerhalb der Unterrichtszeiten von 17.30 bis 20 Uhr geöffnet sein, freitags von 14.30 bis 18 Uhr, samstags von 13.30 bis 16 Uhr und sonntags von 9 bis 12 Uhr – so der Vorschlag der Altdorfer Verwaltung. Komplett geschlossen bleiben soll das Bad während der Pfingst- und Sommerferien.

Einig waren sich die Altdorfer Stadträte, dass an den Wochenenden länger aufgelassen werden sollte, samstags und sonntags jeweils eine Stunde, so der Vorstoß von Norbert Käsmann (SPD), dafür könnte dann etwa am Montag geschlossen werden. Thomas Dietz‘ (FW/UNA) Vorschlag, das Hallenbad in den Pfingstferien ganz zu schließen und dafür in den Weihnachtsferien zu öffnen, wurde positiv aufgenommen. Und Dr. Johann Pöllots (CSU) Beitrag, bei Anfragen von Vereinen, die örtlichen zu bevorzugen, fand ebenfalls Anklang. Horst Topp (Grüne) regte an, das Hallenbad nur dann zu öffnen, wenn das Freibad geschlossen ist – womit er sich Zustimmung bei den meisten Stadträten und bei Bürgermeister Odörfer abholte.

Hauptamtsleiter Peter Schlerf hat sich nun alle im Stadtrat vorgetragenen Vorschläge notiert und wird demnächst ein darauf basierendes neues Konzept für den Öffentlichkeits-Betrieb vorlegen.

So eingeschränkt die Badezeiten für die Öffentlichkeit sind, so günstig sind die Eintrittspreise: Kinder, Rentner, Schüler und Schwerbehinderte zahlen nur jeweils einen Euro, Erwachsene zwei Euro Eintritt, und die Familienkarte ist schon für drei Euro zu haben. Zehnerkarten für Kinder kosten sieben, für Erwachsene 14 und für Familien 21 Euro, Jahreskarten für Kinder 50, für Erwachsene 100 und für Familien 150 Euro. Ob es bei diesen günstigen Preisen bleibt, steht allerdings derzeit noch nicht fest. Im Altdorfer Stadtrat wurden aus den Reihen der CSU Stimmen laut, moderat mehr zu nehmen. Dagegen sprach sich Margit Kiessling (Grüne) aus.

Weil die Stadt Altdorf nach Fertigstellung des Bads dessen laufenden Betrieb finanzieren muss, ist der Kooperationspartner Landkreis nun auf die Idee gekommen, bestimmte Einrichtungsgegenstände wie Schränke für das Personal oder Kassenautomaten einfach aus der Endabrechnung des Hallenbadbaus heraus zu nehmen.

Das alles soll bitteschön die Stadt Altdorf bezahlen, weil es zum laufenden Betrieb des Bads gehört, beschied man die Altdorfer. „Das geht so nicht“, stellte Bürgermeister Odörfer dazu verärgert fest und war sich mit den Stadträten einig, dass man in der Angelegenheit noch einmal mit dem Landkreis wird verhandeln müssen.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren