RUMMELSBERG – 729 Tage nach dem offiziellen Spatenstich zum Ersatzneubau ist mit dem fertigen Rohbau der nächste Meilenstein am Krankenhaus Rummelsberg erreicht. Zusammen mit Judith Gerlach, der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention wurde Richtfest gefeiert.
Im Jahr 2025, in dem das erste Wichernhaus in Altdorf sein 100-jähriges Bestehen feiert, hat das dritte Wichernhaus ein großes Etappenziel erreicht. Die Baumaßnahme wird vom Freistaat Bayern mit 93 Millionen Euro gefördert, 47 Millionen steuert die Sana Kliniken AG aus Eigenmitteln dazu bei.
„Das Krankenhaus Rummelsberg ist seit Jahrzehnten eine der ersten Adressen für Orthopädie und Chirurgie in Deutschland. Mit dem Neubau des Wichernhauses wird hier ein neues Kapitel in der Spitzenmedizin aufgeschlagen – modern, leistungsfähig und patientenorientiert. Wir fördern diese Baumaßnahme mit rund 93 Millionen Euro“, so die Botschaft der bayerischen Gesundheitsministerin beim Richtfest am Krankenhaus Rummelsberg. Dass die Klinik auch in Zukunft eine der ersten Adressen bleiben soll, werde mit dem umfangreichen, modernen und lichtdurchfluteten Neubau deutlich, welcher im Rahmen des Richtfestes besichtigt werden konnte. Das hochmodernes Klinikgebäude, welches im Frühjahr 2027 bezogen wird, soll 158 Betten umfassen, die sich auf 88 Allgemeinbetten, 44 Betten für das Querschnittzentrum, 16 Betten für die Intensivstation und zehn Betten für die zentrale Notaufnahme aufteilen. Acht OP-Säle mit der Option auf einen weiteren, zwei Untergeschosse, ein Erdgeschoss und drei Obergeschosse beinhaltet das neue, dritte Wichernhaus.
100-jähriges Jubiläum
Durch den Rohbau wird nun klar sichtbar, wo der Ersatzneubau seinen Platz zwischen den zwei bestehenden Baukörpern Laurentiushaus und Wichernhaus gefunden hat. Das erste Wichernhaus wurde seinerzeit im Jahr 1925 als Heim- und Ausbildungsstätte für Körperbehinderte und Kranke in Altdorf in Betrieb genommen – und feiert in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum. Das zweite wurde im Jahr 1980 bereits am heutigen Krankenhaus-Standort eröffnet – und ist anhand der markanten grünen Fassade erkennbar.
„Medizinische Versorgung auch in Zukunft gesichert“
Geschäftsführer Frank Stauch bedankte sich stellvertretend bei Judith Gerlach für die Aufnahme ins Jahreskrankenhausprogramm, wodurch der Freistaat Bayern das Vorhaben überhaupt erst möglich gemacht hat, und für die tatkräftige finanzielle Unterstützung. „Gerade in unsicheren Zeiten in denen viele Krankenhäuser ums Überleben kämpfen, setzen wir mit dem Richtfest ein starkes Zeichen für die Menschen in der Region. Aber auch für unsere Mitarbeitenden ist es ein klares Signal, dass die medizinische Versorgung am Standort Rummelsberg auch in Zukunft gesichert ist.“ Seinen Dank sprach der Klinikchef auch an allen am Bau beteiligten Firmen und Mitarbeitende aus und erinnerte an den Ursprung der Tradition für Richtfeste, welcher ins 14. Jahrhundert zurückreicht: „Damals diente es der Bezahlung der Handwerker. Mit dem Aufstellen des Richtbaumes sollten böse Geister abgeschreckt werden. Auch wenn heute niemand mehr an böse Geister glaubt und Speisen und Getränke nicht mehr zu den üblichen Zahlungsmitteln für Handwerkerleistungen gehören, ist die Tradition des Richtfestes auch heute noch wichtig. Es bringt die am Bau beteiligten Menschen zusammen und verbindet, weil es die Möglichkeit gibt, danke zu sagen.“
Ein spezieller Dank ging an die Firma Mauss Bau, welche für den Rohbau verantwortlich zeichnet. Der Polier der Firma Mauss, Christian Postler, war es dann auch, der die offizielle Richtfest-Zeremonie durchführte und gemäß der Tradition Gläser hinabwarf, dessen Scherben Glück bringen sollen.
Wachstum bei den Patientenzahlen
Irmgard Wübbeling, Aufsichtsratsvorsitzende und Mitglied des Vorstandes der Sana Kliniken AG, stellte das Wachstum der Rummelsberger Klinik bei ihrer Rede in den Mittelpunkt: „Die Zahlen dieses Standorts sprechen für sich: Allein im Jahr 2024 wurden im Krankenhaus Rummelsberg rund 13.200 Patientinnen und Patienten stationär versorgt – ein Zuwachs von knapp 44 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017.“ Wübbeling betonte, dass die Planung eines solchen Bau-Projekts kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf gewesen sei: „Bereits im Jahr 2016 haben wir mit den ersten Planungen und Umsetzungen begonnen. Und heute stehen wir hier – gemeinsam – und feiern den Fortschritt und das Erreichen eines Etappenziels. Das erfüllt mich mit Stolz und mit Zuversicht. Doch dieses Projekt wäre ohne die Unterstützung und Förderung des Landes Bayern nicht möglich. Deshalb geht mein großer Dank im Namen der Sana Kliniken AG an den Freistaat Bayern – für die Fördermittel, für die Unterstützung und für die Wertschätzung, die unserem Projekt und der Gesundheitsversorgung hier entgegengebracht werden.“
Die gegenseitige Wertschätzung war beim Richtfest spürbar. Gerlach lobte im Gegenzug die Zusammenarbeit mit den Sana Kliniken und betonte: „Wir brauchen eine kontinuierliche Optimierung und Modernisierung unserer Versorgungsstrukturen, damit Kliniken auch künftig hoch qualifizierte Leistungen erbringen können. Dieser Neubau schafft beste Bedingungen Patienten und Beschäftigte.“ Bayernweit gäbe es bereits eine ausgezeichnete und flächendeckende Krankenhausversorgung – von der Grundversorgung bis zu spezialisierten Krankenhäusern.
Der demografische Wandel bringe aber auch eine stetig ansteigende Zahl orthopädischer Leiden mit sich. „Das Krankenhaus Rummelsberg ist eine der größten und angesehensten Fachkliniken für Orthopädie und Neurologie in Bayern und genießt auch über die Grenzen des Freistaates hinaus einen hervorragenden Ruf“, so Gerlach. Um das ausgezeichnete Niveau der Krankenhausversorgung zu halten und weiter auszubauen, investiere der Freistaat zusammen mit den Kommunen kontinuierlich in Klinikgebäude und ihre Ausstattung. Im Schwarzenbrucker Ortsteil Rummelsberg werden die Patienten ab Frühjahr 2027 davon profitieren, dann ist der Neubau bezugsfertig.