NÜRNBERGER LAND – Die Apfelernte in der Region hat begonnen. Die Erntetermine der verschiedenen Apfelsorten liegen in diesem Jahr erneut wieder sehr frühzeitig. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre reifen Äpfel rund zwei Wochen früher als noch vor 30 Jahren. Im Zuge des Klimawandels treiben die Obstbäume früher aus, und die hohen Sommertemperaturen beschleunigen die Reifeentwicklung zusätzlich. Das geht aus einer Pressemitteilung der Fränkischen Obstbauern hervor.
Frühäpfel wie etwa Piros, Discovery, Collina oder Delbarestivale werden bereits seit Anfang August gepflückt. Aktuell startet die Ernte der Herbst- und Lagersorten. Dieser Tage wird außerdem bereits Elstar, eine der Hauptsorten im hiesigen Anbau, geerntet. Im weiteren Saisonverlauf folgen unter anderem Sorten wie Gala, Rubinette, Boskoop, Wellant, Jonagold, Pinova, Topaz, Rubinella, Braeburn. Ende Oktober wird die Ernte dann voraussichtlich abgeschlossen sein.
Beim Anbau von Tafeläpfeln wird 2025 eine leicht überdurchschnittliche Erntemenge mit guten Fruchtqualitäten erwartet. Überaus positiv haben sich die Niederschläge im Juli auf die Fruchtentwicklung ausgewirkt, da der bisherige Witterungsverlauf ansonsten sehr trocken war. Das nun einsetzende kühlere Wetter fördert die Ausfärbung der Früchte. Eine sehr große Erntemenge wird in diesem Jahr zusätzlich auch aus dem Streuobst-Anbau erwartet.
170.000 Doppelzentner
Äpfel werden in Franken auf einer Fläche von 580 Hektar angebaut. Der Schwerpunkt liegt mit 385 Hektar in Unterfranken. In Mittelfranken beträgt die Anbaufläche 99 Hektar, in Oberfranken 96 Hektar. Die diesjährige Erntemenge an Äpfeln wird auf rund 170.000 Doppelzentner geschätzt und liegt somit deutlich über der stark unterdurchschnittlichen Ausbeute des Vorjahres. Im April 2024 hatten Spätfröste zu teilweise dramatischen Schäden an den Obstblüten geführt. In den überwiegend direktvermarktenden Obstbaubetrieben der Region werden mehr als 50 verschiedene Apfelsorten erzeugt. Von eher süß über ausgewogen süßsäuerlich, bis hin zu mehr säurebetonten Noten gibt es hier eine große Auswahl an verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Elstar besonders beliebt
Weit oben in der Beliebtheitsskala liegt die Sorte Elstar. Weitere Sorten mit besonders ausgeprägtem Aroma sind Rubinette und Wellant. Apfelsorten unterscheiden sich aber auch in ihrer Eignung für die häusliche Verarbeitung. So sind beispielsweise die Sorten Boskoop, Jonagold oder Elstar neben dem Frischverzehr auch sehr gut zum Kuchenbacken geeignet. Wer gerne Trockenobst, Apfelchips oder Apfelringe selbst erzeugt, ist beispielsweise mit der Sorte Topaz gut beraten. Optisch und geschmacklich attraktiv sind getrocknete Apfelringe aus rotfleischigen Apfelsorten. Sie eignen sich auch gut als Mitbringsel oder als essbare Dekoration zu verschiedensten Anlässen.
Ein Apfel für Allergiker
Hoffnung besteht in jüngster Zeit auch für Menschen, die Äpfel zwar mögen, diese aber aufgrund einer Apfelallergie frisch nicht verzehren können. Betroffene sollten einmal die Sorte Santana nachfragen. Diese wird nach bisherigen Erfahrungen vom genannten Personenkreis zumeist hervorragend vertragen.
Info: Weitere Informationen über den fränkischen Obstbau sowie Einkaufsmöglichkeiten für fränkische Äpfel findet man auf der Internetseite der Fränkischen Obstbauern: https://fraenkische-obstbauern.de.