ALTDORF – Ein Klavier, aus dem bunte Blüten wachsen, inmitten eines blühenden Sonnenblumenfeldes kündigte auf dem Plakat das diesjährige Sommerkonzert des Leibniz-Gymnasiums an.
Schon als das große Orchester die Bühne betritt, bricht Jubel auf: Das Publikum wird mit der allseits bekannten „20th Century Fox Fanfare“ feierlich in der bis auf den letzten Platz besetzten Aula begrüßt. Nach einem wohlklingenden Menuett von Mozart und dem Slawischen Tanz Nr. 8 von Dvorák musiziert das große Orchester beeindruckend aufmerksam und hellwach ein Medley „Fluch der Karibik“ mit sanften Streichern, klar akzentuierten Bläsern und einer hoch konzentrierten Rhythmusgruppe.
Sehr tänzerisch geht es dann bei der Geigenmafia zu, die den bekannten Cancan von Jacques Offenbach mit viel Pizzicato und großer Spielfreude darbietet. Im Anschluss begeistert der Chor der fünften bis achten Klassen gleich im ersten Song „Beautiful Creatures“ das Publikum. Fröhlich und gefühlvoll erklingt dann der Abba Klassiker „Super Trouper“ und mit Bodypercussion animiert singen die jungen Sänger das großartige „Believer“ von den „Imagine Dragons“ mit rhythmischer Präzision und sauberer Intonation erstaunlich ausgereift und mitreißend.
Zurück in die Siebziger
Die wohlüberlegte Gesamtregie Martina Baumanns setzt dann mit dem Divertimento für Bläserquintett von Joseph Haydn einen beruhigenden Kontrapunkt. Weiter geht es mit der Reduktion: Marie Müßigbrodt singt, begleitet von ihrer Schwester Lina am Violoncello und Marie Geißler am Flügel, „Stay“ von Rihanna: eine warme Stimme mit sanftem Vibrato. Im letzten Stück vor der Pause (Fritz Kreisler, Variationen über ein Thema von Corelli) eilt die französische Gastschülerin Nina Sauvegrain an der Violine in rasanten Melismen virtuos voran, während Veronika Roth am Flügel harmonische Gelassenheit bewahrt.
Das Vokalensemble führt nach der Pause zurück in die Siebziger mit einer rhythmisch nuancierten Version von „September“ der Band „Earth, Wind and Fire“, bevor ein gefühlvolles Intro von Bettina Miegler-Warmuth am Flügel ein Medley aus dem Filmmusical „LaLaLand“ einleitet. Im dritten Song kommen schließlich die fünf Jungs ganz groß raus. Bei dieser von Martina Baumann arrangierten Neuinterpretation von „Probier´s mal mit nem Bass“ treten die Frauen freiwillig zurück in den Backgroundchor und unterstützen die Jungs bei ihren Soli. Am Ende bleiben nur zwei Sängerinnen auf der Bühne: Sophia Klaus und Sophia Obst, die im Duett „Young and Beautiful“ von Lana del Rey sehr gefühlvoll darbieten.
Virtuose Instrumentalkunst bieten Martha Texon am Klavier und Damian Mscisz am Horn mit dem Finale Presto aus der Sonatine für Horn und Klavier von Bertold Hummel. Die Bigband bildet den würdigen Abschluss dieses wunderbaren Sommerkonzerts. Mit „Crazy little thing called love“, „Big Spender“ aus dem Musical „Sweet Charity“, „The bare necessities“ aus dem „Dschungelbuch“ und zum guten Ende das „Hawaii Five-O-Theme“ reißen die jungen Musiker das Publikum mit. Da sitzt jeder Einsatz, jeder Break und jeder Tempowechsel.
Nach langanhaltendem Applaus und großem Dank auch für das souveräne Technikteam, das sich um Licht und Ton gekümmert hat, geht das Konzert zu Ende und sowohl Publikum als auch die Darbietenden sind trotz des bewölkten Himmels sehr glücklich.