LAUF/HEUCHLING – Mit einem Jubiläumswochenende hat Heuchling Anfang Juni sein 750-jähriges Bestehen gefeiert. Und das Programm, das der Kirwaverein, die Freiwillige Feuerwehr und der Gesangverein Heuchling gemeinsam organisiert hatten, zog trotz des regnerischen Wetters und kühler Temperaturen nicht nur Bewohnerinnen und Bewohner des größten Laufer Ortsteils auf den Festplatz rund um die Feuerwache.
Schnell füllte sich das Zelt, in dem der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Timo Keller, und der Vorstand des Kirwavereins Heuchling, Tim Bigerl, unter anderen den Bundestagsabgeordneten Ralph Edelhäußer, den Landtagsabgeordneten Felix Locke, Landrat Armin Kroder, Laufs Bürgermeister Thomas Lang, seine Stellvertreterin Nina Bezold, den Altbürgermeister und Ortssprecher Manfred Scheld sowie zahlreiche Mitglieder des Stadtrats begrüßen konnten.
Älteste Ortschaft im Stadtgebiet
Einen Blick zurück auf die Anfänge warf Bürgermeister Thomas Lang. ln einem um das Jahr 1275 angefertigten Güterverzeichnis der bayerischen Herzöge sei Heuchling erstmals genannt worden. Tatsächlich sei es aber schon um die Jahrtausendwende entstanden und dürfte damit die älteste Ortschaft im heutigen Stadtgebiet sein. Die Stadt Lauf, die im 11. Jahrhundert als neue Ansiedlung im südwestlichen Bereich der großen Heuchlinger Flur ihren Anfang nahm, soll damals also genau genommen ein Ortsteil von Heuchling gewesen sein.
Mittlerweile seien Lauf und Heuchling, das 1978 eingemeindet wurde, eine Einheit und geographisch eng miteinander verbunden – auch wenn es noch den einen oder anderen gebe, der sage „I bin ka Laffer, i bin a Heichlinger“, so der Bürgermeister mit einem Augenzwinkern. Heuchling habe sich stets seinen eigenen Charakter und sein Gemeinschaftsgefühl bewahrt – und das findet seinen Ausdruck in der Jubiläumsfeier, die von den Ehrenamtlichen mit viel Herzblut organisiert wurde. Ein besonderes Dankeschön für richtete er in diesem Zusammenhang an den Feuerwehrkommandanten Andreas Stecher, der sich in besonderem Maße eingesetzt habe.
„Heuchling ist ein reicher Stadtteil“, bestätigte Landrat Armin Kroder – und das beziehe sich nicht nur auf Zahlen, sondern in erster Linie auf das bürgerschaftliche Engagement seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Und auch der Bundestagsabgeordnete Ralph Edelhäußer, der kurz das Mikrofon ergriff, würdigte den Elan und Teamgeist der Heuchlingerinnen und Heuchlinger: „Danke, dass Ihr so aktiv seid.“
Für ein besonderes Highlight sorgte der Gesangverein Heuchling unter der Leitung von Stefan Glaßer, der nicht nur für die musikalische Unterhaltung im Festzelt verantwortlich zeichnete, sondern auch einen humorvollen Beitrag zur Chronik des Ortsteils vorbereitet hatte. Angekündigt vom Vereinsvorstand Werner Gößwein, der ebenfalls zum Organisationsteam gehörte und noch einmal an das großartige Jubiläumskonzert „Moments of Music“ erinnerte, präsentierten Babs, Sabine und Gisela ihren ganz persönlichen Rückblick auf 750 Jahre Heuchling.
Humorvoller Streifzug durch die Geschichte
Bei ihrem Streifzug durch die Geschichte von „Huchilingun“, das zunächst wohl nur aus einem einzigen Hof bestand, inzwischen aber rund 2600 Einwohner zählt, erinnerten sie an die Patrizierfamilien Geuder, Pfinzing und Scheurl als ehemalige Grundherren ebenso wie an „Tante Erika“, Erzieherin im Heuchlinger Kindergarten, der 1968 gebaut wurde. Und auch die Ansiedlung der FAUN-Werke im Jahr 1944, durch die die aufstrebende Industrie in der Pegnitzstadt befördert wurde, die Entstehung des Heuchlinger Rathauses (1951), der örtlichen Schule (1955) und des Friedhofs (1958) kamen zur Sprache. „Wir sind stolz darauf, Heuchlinger zu sein“, so das Fazit der Drei.
Einblicke in Heuchlinger Geschichte und Geschichten gab danach ein selbstproduzierter Film, in dem unter anderem die ortsansässigen Vereine und Organisationen portraitiert wurden – und wer das Gesehene noch vertiefen wollte, konnte sich eine Ausstellung zum Thema im ersten Stock des Feuerwehrhauses ansehen. Zur Erinnerung an das Jubiläumsjahr wurde am selben Tag – in unmittelbarer Nähe zu dem Gedenkstein, der zum 700. Jubiläum des Ortsteils 1975 aufgestellt worden war – ein weiterer Gedenkstein enthüllt, der nun von 750 Jahren Heuchling zeugt. Und das wurde bis in den Abend hinein und auch am nächsten Tag mit Partymusik, Karaoke, fränkischem Essen und vielen Aktivitäten und Aktionen für die ganze Familie gefeiert.