Forschungstage

„Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken“ erforscht Höhlensystem bei Hundheim

Der Schwerpunkt der Arbeit lag in der genauen Vermessung und Dokumentation eines mehrere hundert Meter langen, ausgedehnten Höhlen- und Ponorsystems bei Hundheim.
Der Schwerpunkt der Arbeit lag in der genauen Vermessung und Dokumentation eines mehrere hundert Meter langen, ausgedehnten Höhlen- und Ponorsystems bei Hundheim. | Foto: FHKF2025/06/d5c09d4aef31ae6971ab7f77654e61ceef24ab9c_max1024x.jpg

ERNHÜLL – Sie erkunden die Unterwelt – die Mitglieder der „Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken“. 30 von ihnen waren nun im Rahmen der jährlichen Forschungstage in Ernhüll. Der Schwerpunkt der Arbeit lag in der genauen Vermessung und Dokumentation eines mehrere hundert Meter langen, ausgedehnten Höhlen- und Ponorsystems bei Hundheim.

Laut Bericht der Gruppe wurden neu entdeckte Höhlenteile vermessen und nach möglichen Fortsetzungen der teilweise sehr engen Höhle gesucht. Die Höhle ist deshalb für die Forschung interessant, weil sie bei starken Niederschlägen oder einer intensiven Schneeschmelze auch Oberflächenwasser aufnimmt und in tiefer liegende Karstwasserstockwerke abführt. Man spricht von einem „Wasserschlinger“ oder Ponor.

Die mit digitalen Geräten in der Höhle aufgenommenen Messwerte wurden am Rechner bearbeitet und dem Höhlenplan hinzugefügt. Die Ergebnisse fließen in den Höhlenkataster Fränkische Alb ein. Dort sind etwa 4000 Höhlen erfasst – mit Plan der Höhle, Beschreibung, Fotodokumentation und genauen Lageangaben. Zum Programm der Forschungstage gehörten auch Workshops: Eine artenreiche Kleinfauna lebt in ständiger Finsternis und so wurden zum Thema Mikroskopie eine Anzahl dieser Kleinlebewesen gesammelt und unter dem Mikroskop bestimmt. Ein weiteres Thema war der Umgang mit der Wünschelrute.

Es ist ein elementarer Wunsch der Menschheit, einen Blick in und unter die Erde zu werfen und dabei spielt die Wünschelrute von Alters her eine geheimnisvolle Rolle. In einem ausführlichen Referat mit Geländearbeit wurde den Teilnehmern von einem erfahrenen Rutengänger der Umgang mit der Wünschelrute, ihre Einsatzmöglichkeiten aber auch ihre Grenzen aufgezeigt.

Im Rahmen von Geländebegehungen hat eine Arbeitsgruppe Kleinhöhlen in der Umgebung aufgesucht, um sie auf unerlaubte Nutzung durch Feuerschüren zu kontrollieren. Leider kommt es bei Feiern in Höhlen neben der Anlage von Feuerstellen auch meist zur Hinterlassenschaft von diversem Müll. Das erfreuliche Ergebnis: Alle kontrollierten Objekte waren in dieser Hinsicht ohne Beanstandung.

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