Vortrag

„Hass ist krass“: Ex-Islamist spricht vor Laufer Schülern

TV-Sicherheitsexperte Michael Ortmann – Dritter von links in der vorderen Reihe – und der ehemalige Extremist Eren Recberlik – Sechster von links – diskutierten mit Schülern der Montessori-Fachoberschule.
TV-Sicherheitsexperte Michael Ortmann – Dritter von links in der vorderen Reihe – und der ehemalige Extremist Eren Recberlik – Sechster von links – diskutierten mit Schülern der Montessori-Fachoberschule. | Foto: Haberstumpf/Montessori-Fachoberschule2025/05/OrtmannInLauf.jpg

LAUF – Eren Recberlik war einst Extremist, nun spricht er vor Schülern über Radikalisierung. Zu Gast war er in der Montessori-Fachoberschule in Lauf.

„Einmal Dschihad und zurück“: Eine Veranstaltung der außergewöhnlichen Art fand an der Montessori-Fachoberschule statt. Eren Recberlik, der einst Teil einer islamistischen Extremistenszene war, berichtete gemeinsam mit dem bekannten Sicherheitsexperten Michael Ortmann (RTL und NTV) über die Gefahren von Radikalisierung, Terrorismus und kriminellen Milieus.

„Von Beginn an war die Aufmerksamkeit im Raum spürbar“, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule, als Michael Ortmann vor die rund 130 Schüler trat. „Was glaubt ihr, wie viele terroristische Gewalttaten es in den letzten sechs Monaten in Deutschland gab?“, begann Ortmann die Veranstaltung mit einer Frage. „Fünf verübte Anschläge stehen gleichzeitig fünf verhinderten Taten gegenüber“, löste er auf. Ortmann führte zahlreiche Beispiele für extremistische Taten an, die in Deutschland in jüngster Zeit verübt worden sind, und stellte dabei klar: „Das Problem, dem wir und unsere Sicherheitsbehörden ins Auge blicken, ist, dass es nicht mehr den einen Typ von Terroristen gibt – vielmehr werden die Persönlichkeiten, Motive und Hintergründe immer diverser und undurchsichtiger.“

Der Vortrag mündete in einem offenen und stellenweise sogar humorvollen Austausch. Die Jugendlichen stellten viele Fragen, diskutierten auf Augenhöhe und zeigten großes Interesse an den Ursachen von Radikalisierung sowie möglichen Auswegen.

Im zweiten Teil schilderte Eren Recberlik in einem persönlichen Vortrag seine bewegende Lebensgeschichte. Eine traumatische Kindheit, Perspektivlosigkeit und fehlende soziale Bindungen hatten ihn früh in die Kriminalität und schließlich in den Extremismus getrieben. Er endete mit dem Fazit: „Hass ist krass, Liebe ist krasser.“ Eine Schülerin formulierte: „Die persönliche Geschichte ermöglicht erst gänzlich die Sensibilisierung für das Thema.“

Im Nachgang der Veranstaltung folgte eine Abendveranstaltung in kleinerer Runde, an der die ehemalige Drogenbeauftragte Marlene Mortler sowie Bürgermeister Thomas Lang teilnahmen.

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