Schmetterlinge

Das Mitmachprojekt „Falter im Fokus“ vom LBV startet in die zweite Saison

Die Bestandszahlen des Schwalbenschwanz nehmen immer weiter ab.
Die Bestandszahlen des Schwalbenschwanz nehmen immer weiter ab. | Foto: Ingo Zahlheimer2025/03/Schwalbenschwanz-Ingo-Zahlheimer_LBV-Bildarchiv.jpg

NÜRNBERGER LAND – Mit den ersten wärmeren Frühlingstagen sind auch die farbenfrohen Luftakrobaten wieder unterwegs. Bereits zum zweiten Mal bittet der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) im Rahmen des Mitmachprojekts „Falter im Fokus“ alle Bürger, ganz besonders auf drei Schmetterlingsarten zu achten und jede Beobachtung dem LBV zu melden: Admiral, Schwalbenschwanz und Taubenschwänzchen.

„Mehr als 3200 Menschen beteiligten sich vergangenes Jahr an der Aktion und meldeten uns über 8600 Falter. In diesem Jahr geht das beliebte Mitmachprojekt in die Verlängerung, doch eine Sache ist anders: Die Meldezeiträume der drei Fokusarten beschränken sich nicht mehr auf bestimmte Monate – stattdessen sollen Beobachtungen das ganze Jahr über gemeldet werden“, erklärt Thomas Aumer, Leiter des Referats Artenschutz beim LBV. Meldungen sind möglich unter www.lbv.de/falter-im-fokus.

Admiral: ein häufiger Gartenbesucher

Eine der drei Fokusarten ist der Admiral. Er ist ein häufiger Gartenbesucher, aber auch an lichten Waldstellen, auf Obstwiesen und an Feldwegen ist er vom Frühjahr bis in den Spätsommer hinein oft zu sehen. Erkennbar ist er an seiner gezackten, roten Binde und den weißen Balken an den Flügelspitzen. „Ursprünglich ist der Admiral ein Wanderfalter, der im Herbst wie viele Zugvögel über die Alpen in den Süden zieht“, so Thomas Aumer. „Wer den Edelfalter dieses Jahr bereits entdeckt hat oder in den kommenden Tagen beobachtet, hat mit großer Wahrscheinlichkeit ein Exemplar vor sich, das die Wintermonate im Freistaat verbracht hat.“ Ab April kehren dann auch die Admirale aus dem Süden zurück. Um den Admiral zu unterstützen, ist es wichtig, Brennnesseln stehen zu lassen: Dort legen die Weibchen vom späten Frühjahr bis in den Sommer bevorzugt ihre Eier ab.

Taubenschwänzchen: erinnert an einen Kolibri

Auch ein Großteil der Taubenschwänzchen hat den Winter in wärmeren Gefilden verbracht. Diese Art fällt vielen Menschen auf, weil ihr schneller schwirrender Flug an einen Kolibri erinnert. Im späten Frühjahr wandern zahlreiche Individuen, die in Süd- und Westeuropa sowie Nordafrika geschlüpft sind, nach Bayern. Einige von ihnen bleiben den Sommer über im Freistaat, andere sind nur Durchzügler auf ihrem Weg weiter in Richtung Norden. „Zwar gab es auch bei den Taubenschwänzchen in der Vergangenheit Individuen, die eine Überwinterung in Bayern wagten, mit zunehmend milderen Wintern könnten es aber mehr werden und die Überwinterungsversuche zunehmend erfolgreich sein“, erklärt Thomas Aumer. Über Veränderungen im Verhalten der beiden Wanderfalterarten könnten auch die Meldungen aus der Bevölkerung Aufschluss geben.

Schwalbenschwanz: auffällig schwarz-gelben Färbung

Der Schwalbenschwanz verbringt den Winter als Puppe. Wenn die Temperaturen in den kommenden Wochen steigen, schlüpfen daraus die majestätischen Schmetterlinge mit der auffällig schwarz-gelben Färbung und den namensgebenden Flügelfortsätzen. Die Weibchen legen ihre Eier auf Doldenblütler wie Wilde Möhre, Fenchel oder Dill, von deren Blättern sich die Raupen nach dem Schlüpfen ernähren. „Obwohl der Schwalbenschwanz schnell und weit fliegen und so leicht neue Lebensräume aller Art besiedeln kann, nehmen seine Bestandszahlen aus verschiedenen Gründen ab“, weiß der Referatsleiter Artenschutz. „Werden Wiesen beispielsweise zu häufig gemäht und gemulcht oder kommen vermehrt Pestizide und Dünger zum Einsatz, kommen dabei oft die Raupen, Eier und Puppen des Schwalbenschwanzes zu Schaden.“

Info: Das Projekt „Falter im Fokus“ wurde ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Vielfalt und Bedeutung der heimischen Schmetterlingsarten zu schärfen. Durch systematische Beobachtungen und Datensammlungen sollen die Populationen dokumentiert und wertvolle Erkenntnisse über ihre aktuelle Lebensweise und ihre Bedürfnisse gewonnen werden.

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