REICHENSCHWAND – Auf Einladung des Männerchores Liebstadt machte sich eine stattliche Abordnung der Sängervereinigung Reichenschwand 1862/1905 auf in die kleinste Stadt Sachsens, um dort den 170. Geburtstag des Chores bei einem freundschaftlichen Festabend zu feiern.
Nachdem die Gäste aus Reichenschwand mit einem Sängergruß und des „Liebstadt-Liedes“ begrüßt wurden, hielt der Vorsitzende Dietmar Urwank seine Festrede. Ein emotionaler Höhepunkt war dabei die Entstehung der Freundschaft beider Chöre: Die Trennung der Liebstädter Brüder Bär, von denen einer seine zweite Heimat in Reichenschwand fand, während der Entstehung der deutsch-deutschen Grenze und die Sehnsucht auf ein Leben im vereinten Deutschland lagen den Grundstein für die seit über 30 Jahren bestehende Verbundenheit.
Sängergruß vom Pegnitzstrand
Nach weiteren Liedvorträgen der Liebstädter Sänger unter der neuen Chorleitung von Michael Zumpe grüßten die Reichenschwander unter Karola Klinger-Summerer mit ihrem Sängergruß vom Pegnitzstrand. Vorsitzender Peter Weller gratulierte dem Liebstädter Männerchor und übermittelte auch im Namen der Gemeinde Reichenschwand die besten Glückwünsche. Er betonte die Wichtigkeit und große Aufgabe, die jahrzehntelange Freundschaft weiter zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Der große Gemeinschaftschor mit allen Sängern aus Liebstadt und Reichenschwand verabschiedete den langjährigen Liebstädter Chorleiter Gernot Jerxen und leitete musikalisch in den geselligen und kameradschaftlichen Teil des Abends über.
Zum Besuch gehörte auch ein Ausflug: In Pirna wartete am Elbufer ein Dampfer. Bei einer gemütlichen Brunchfahrt ging es bis nach Königstein und wieder zurück nach Pirna. Am Elbufer angekommen, sangen beide Chöre noch einige Lieder, ehe es nach einem gemeinsamen Schlusslied nach Hause ging. Beide Chöre sind sich einig, dass dieses besondere Freundschaftsband auch in Zukunft mit gegenseitigen Besuchen weiter gepflegt werden muss. Es dient hinsichtlich der Entstehungsgeschichte und in den aktuellen Zeiten mit den weltlichen Krisen und Kriegen als Mahnung für ein friedsames Miteinander.