SCHNAITTACH – Es ist eine Baustelle, die vor allem die Anwohner, aber auch die Haushaltskasse der Marktgemeinde schon lange belastet: die Haidlinger Straße. Vor über zwei Jahren begann der Ausbau. Auf knapp 1,3 Kilometern Länge wird die Straße, die aus dem Zentrum von Osternohe bis in den kleinen Ort Haidling führt, erneuert. Bei der Anliegerversammlung zur Baustelle herrschte daher großes Interesse, so teilt es die Marktgemeinde in einer Pressemitteilung mit.
Bei der Veranstaltung waren Danilo Graupner vom Amt für Ländliche Entwicklung als Bauherr, Bürgermeister Frank Pitterlein als Vertreter des Markts Schnaittach und als „Ko-Finanzierer“ sowie die Ingenieure des Planungsbüros Christofori anwesend, um den Anliegern den weiteren Ablauf vorzustellen.
Fast sechs Millionen Euro
Das Projekt wurde mit rund 5,7 Millionen Euro geplant. Der Markt Schnaittach wird am Ende der Baumaßnahme zu 42 Prozent mit den Kosten belastet. Zusätzlich muss die Kommune die Kosten der Straßenbeleuchtung und der Kanalsanierung sowie die der Bushaltestelle stemmen.
Vor Ort erklärten die Verantwortlichen, dass die Ursachen für die lange Dauer der Arbeiten und die nötigen Änderungen weder in der Planung noch in personellen Fehlleistungen zu suchen sei, sondern darin, dass sich eine Baustelle nie zu hundert Prozent vorher terminieren lasse. „Nicht förderlich“: die trotz umfangreicher Beprobung „erschreckend schlechte Tragfähigkeit“ des Bodens.
Asphalt wird eingebracht
Dann wurden den Anwohnern die weiteren Schritte erklärt, unter anderem das Einbringen des Asphalts Ende August und die künftig befahrbaren Abschnitte bis zum Beginn des Ortsteils Haidling. Auf Fragen, inwieweit diese Pläne verlässlich seien, verwiesen die Verantwortlichen immer wieder darauf, dass sie keine Garantie für solche Zeitpläne geben könnten. Bei der von den Anliegern bemängelten Informationspolitik gebe es bereits Verbesserungen, so die Marktgemeinde: Das Planungsbüro werde „noch vorausschauender als bisher“ Anlieger direkt ansprechen.
Nach Angaben der Kommune wurde noch einmal explizit darauf hingewiesen, dass das Bauteam vor Ort immer ansprechbar sei, wenn es um die Befahrbarkeit oder die Schließung von Streckenabschnitten gehe. Aber zu Absprachen bei baulichen Fragen – Grundstücksanschlüsse, Anpassung von Hofeinfahrten und weiteren Details – sollten sich die Anwohner nur mit den Ingenieuren von Christofori absprechen. Diese seien mehrmals die Woche und immer donnerstags auf der Baustelle anwesend.
Aber die Sperrung und der Lärm hätten ihre Spuren hinterlassen: Der Unmut der Anwohner sei durchaus wegen der langen Dauer der Baustelle verständlich, aber diese sei eben auch unvermeidbar, so schreibt die Marktgemeinde.
Ablehnende Grundhaltung?
Sie ergänzt wörtlich: „Bei einigen Kritikern wird wahrscheinlich neben den fehlenden Alternativrouten und auch der zwangsläufigen Einschränkungen der Baustelle wenig Kompromissfähigkeit erzeugt werden können. Hier ist einfach eine ablehnende Grundhaltung zur Baustelle vorhanden, die auch nicht verändert werden kann.“ Auf der anderen Seite erkenne man aber auch die Geduld und die Zuarbeit vieler Anlieger der Straße an, heißt es aus dem Schnaittacher Rathaus.
