NÜRNBERGER LAND – Anfang Juni hat der Landtag seinen Doppelhaushalt für die Jahre 2024/2025 verabschiedet. Der Etat für den Bereich Gesundheit und Pflege beträgt dabei rund 1,9 Milliarden Euro, wovon unter anderem rund 25 Millionen Euro in die Suchtprävention und insgesamt 4,4 Millionen Euro in die gesundheitliche Klimaforschung fließen sollen.
„Die Prävention ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Durch gezielte Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten können gesundheitliche Risiken reduziert, die Lebensdauer verlängert und die Lebensqualität verbessert werden“, schildert Dr. Martin Seitz, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Nürnberger Land. Prävention bedeutet auch, langfristig Kosten im Gesundheitswesen zu sparen, indem teure Behandlungen und Krankenhausaufenthalte vermieden werden.
Präventive Maßnahmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung und frühzeitigen Erkennung von Krankheiten. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen es, Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und verschiedene Krebsarten in einem frühen Stadium zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Impfungen bieten einen Schutz gegen Infektionskrankheiten wie Grippe, Masern und HPV. Die Förderung eines gesunden Lebensstils, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum, ist laut Kreisverband ebenso von zentraler Bedeutung.
„Dies ist umso wichtiger, da nach Daten des Robert Koch-Instituts circa zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland unter Übergewicht leiden“, so Seitz.
Hitze setzt Menschen zu
Immer wichtiger werde auch die Hitzeprävention. Aufgrund des Klimawandels sind zukünftig immer extremere und häufigere Hitzeperioden zu erwarten, die der Gesundheit der Menschen erheblich schaden können. Hitze sei bereits heute das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland – besonders für vulnerable Gruppen wie Menschen hohen Alters, Pflegebedürftige, Schwangere, Kinder, Menschen, die im Freien arbeiten, oder Personen mit chronischen Vorerkrankungen und Adipositas.
„Aus diesem Grund sollten wir unsere Patienten immer wieder auf die Gefahren von Hitze und mögliche Schutzmaßnahmen aufmerksam machen. Denn schon einfache Maßnahmen wie ausreichendes Trinken, das Tragen leichter und heller Kleidung, das Abdunkeln der Räume oder die Anpassung des Medikamentenplans können bei Hitzewellen viel bewirken“, erklärt Dr. Martin Seitz.