NÜRNBERGER LAND – Zum 7. Mal haben sich die Träger der Jugendhilfe zu einem gemeinsamen Austauschtreffen am 10. April zusammengefunden. Denn nur bei einem guten Miteinander können alle Beteiligten das Beste für die Kinder, Jugendlichen und Familien im Landkreis erwirken.
Die Jugendhilfe ist eine wichtige und herausfordernde Aufgabe, denn die Träger der ambulanten Jugendhilfe bieten Familien bei unterschiedlichen Problemlagen Unterstützung. Erste Anlaufstelle ist dabei das Amt für Familie und Jugend. Bei der Einrichtung und Steuerung von ambulanten Hilfen ist die Kooperation und Kommunikation zwischen den einzelnen Hilfebeteiligten von großer Bedeutung. Um die Fachkräfte der verschiedenen Stellen miteinander zu vernetzen, findet deshalb einmal im Jahr ein Treffen statt.
Der persönliche Austausch ist dabei wichtig, um unterschiedliche Haltungen und Sichtweisen bekannt zu machen und miteinander zu diskutieren. Gerade durch die positive Atmosphäre und gegenseitige Wertschätzung wird die Entwicklung der ambulanten Hilfen im Landkreis gestärkt. Beim diesjährigen Treffen kamen rund 100 Teilnehmende aus dem Bereich der Jugendhilfe zusammen. Vertreten waren das Jugendhilfezentrum Schnaittach, die Rummelsberger Dienste, das Walburgisheim Feucht, H.E.L.P, Zech & Partner, die Erziehungsberatungsstelle sowie verschiedene Stellen aus dem Amt für Familie und Jugend (Jugendsozialarbeit an Schulen, Bezirkssozialpädagogik, Pflegekinderdienst, Ambulanter Fachdienst, Verfahrenslotsin, KOKI – Frühe Hilfen, Jugendhilfeplanung, Wirtschaftliche Jugendhilfe, Eingliederungshilfe).
Landrat Armin Kroder kam ebenfalls zum Treffen, um den sozialpädagogischen Kräften für deren wertvolle und hochkompetente Arbeit zu danken. Außerdem sei er froh, dass auch auf kreispolitischer Ebene in der Jugendhilfe die anspruchsvolle Aufgabenerledigung im Mittelpunkt stehe und weniger eine ausschließlich kostenfokussierte Betrachtungsweise.
Abschießend richtete er noch einen persönlichen Appell an die Fachkräfte: „Ihr Beruf beinhaltet besonders fordernde Tätigkeiten. Ich hoffe, dass Sie es alle schaffen, die Balance zu halten und die Probleme, mit denen Sie tagtäglich konfrontiert sind, nicht wirklich zu Ihren eigenen machen. Die Balance zwischen Empathie und Resilienz ist wichtig!“, so Kroder.
Auch Abteilungsleiter Nico Böhme begrüßte die Teilnehmenden zu Beginn kurz. Er erlebe in der täglichen Arbeit die Leidenschaft der Mitarbeitenden für ihre Tätigkeit. Besonders begeistert sei er von dem Kontakt auf Augenhöhe. „Wir versuchen gemeinsam die besten Lösungen für die Kinder und Familien zu finden und wirken dabei einrichtungsübergreifend. Dafür danke ich Ihnen allen ganz herzlich.“, so Böhme.
Das diskutierte Fachthema war in diesem Jahr die Beendigung von Hilfen. Amanda Müller, Leiterin des Amtes für Familie und Jugend, führte dies zu Beginn kurz aus. Bei der Beendigung von Hilfen sind die unterschiedlichen Sichtweisen der Hilfebeteiligten und der Familien von großer Bedeutung. Das Amt für Familie und Jugend hat die Verantwortung, dass Familien bei Bedarf auch nach einer ambulanten Hilfe zu anderen angemessenen Hilfen hingeleitet werden. Zudem ist eine fachliche Abstimmung zu folgenden Fragen relevant: Welche Hilfe ist geeignet? Ist diese Hilfe noch geeignet? Welche Ziele sollen damit erreicht werden? In welchem Umfang ist die Hilfe notwendig? Arbeitet die Familie noch mit? Dies haben die Fachkräfte in verschiedenen Gruppenarbeiten analysiert und diskutiert.
Um auch in Zukunft vertrauensvoll und einrichtungsübergreifend im Bereich der Jugendhilfe zu arbeiten, sind weitere Treffen aller im Landkreis beteiligten Stellen geplant.
Quelle: lra