Planung für Bauhof steht

Der geplante Bauhof aus der Vogelperspektive: rechts das Hauptgebäude mit Fahrzeughalle, Büro, Werkstätten und Sozialräumen, im Vordergrund die Salzhalle, am linken Rand die Salzsilos und Außenregale. Foto: Arge Brauhaus
Der geplante Bauhof aus der Vogelperspektive: rechts das Hauptgebäude mit Fahrzeughalle, Büro, Werkstätten und Sozialräumen, im Vordergrund die Salzhalle, am linken Rand die Salzsilos und Außenregale. Foto: Arge Brauhaus2012/01/bauhof1_New_1326984001.jpg

EZELSDORF – Auf seiner jüngsten Sitzung stimmte der Gemeinderat dem Entwurf für einen neuen Bauhof zu, der an der gleichen Stelle in der Ezelsdorfer Dianastraße gebaut werden soll, an der derzeit noch der alte Hof steht. Reinhard Graf, Gemeinderat und Architekt der Altdorfer Arge Brauhaus, stellte die Planung in der Sitzung detailliert vor.

Ein zusätzliches Grundstück, das an das bisherige Areal des Bauhofs angrenzt und eine großzügigere Planung ermögliche, sei bereits erworben worden, gab Bürgermeister Heinz Meyer bekannt. 

Der alte Bauhof sei marode und zu klein, da man auch viele Dinge dort gelagert habe, die nicht unmittelbar zum Inventar der Gemeinde gehören. Der erste Schritt werde logischerweise der Abriss des alten Betriebsgebäudes und der Salzhalle sein, so der Bürgermeister. Auch für die neue Anlage setze man wieder auf loses Salz, das billiger und im akuten Fall schneller verfügbar sei als reines Silosalz. Immerhin benötige man manchmal in einer Saison 300 bis 380 Tonnen Salz, was an der besonderen Topografie der Großgemeinde liegt, so der Verwaltungschef.

Im künftigen Bauhof sollten die elf Bauhofmitarbeiter, die drei Wasserwarte, der große Fuhrpark und die zahlreichen Gerätschaften bequem untergebracht werden, zusätzlich solle der neue Hof so gestaltet werden, dass die Möglichkeiten erweitert werden, damit manche Leistung, die bisher vergeben werden musste, demnächst von den eigenen Mitarbeitern erledigt werden kann. So denke man darüber nach, ob sich vielleicht eine eigene Schreinerwerkstatt lohne, so Meyer. 

Reinhard Graf berichtete, dass man im letzten halben Jahr viele Gespräche mit dem gemeindlichen Bauamt, dem Bauhof und anderen Mitarbeitern der Gemeinde geführt habe, um die Grundlagen für den Entwurf zu erarbeiten. Kernstücke des jetzigen Bauhofs seien die Salzhalle, die Silos, der Sozialtrakt, die Werkstätten, Lager und Container. Für die neue Planung habe man die Zufahrt an der alten Stelle gelassen, auch die Salzhalle wird dort stehen, wo sich die jetzige befindet. Vor dem Gelände sind Parkplätze vorgesehen.

Im oberen Bereich befindet sich der Sozialtrakt mit dem Büro, einem Aufenthaltsraum, Umkleiden und WCs mit Duschen. Jenseits eines Flurs sind ein Technikbereich, weitere Toiletten sowie ein Werkzeuglager geplant, dahinter ist der überdachte Zwischenbereich mit Fahrzeughalle und Lager. Ferner gibt es weitere Werkstätten und ein überdachtes Außenlager für Materialien, die nicht in geheizten Räumen aufbewahrt werden müssen, aber trocken gelagert werden sollen. 

Fahrzeughalle im Zentrum 

Vom Sozialtrakt, der durch die Hanglage höher liegt als der Rest, führen einige Treppenstufen in den Mittelteil des Gebäudes, wo sich die 536 Quadratmeter große, unbeheizte Halle zum Unterstellen der Fahrzeuge befindet. 

Die Reihe der einzelnen Werkstätten endet mit einem offenen Waschplatz, an den eine abschließbare beheizbare Kammer angeschlossen ist. Zur Belichtung des Hauptgebäudes ist eine seitliche Glasfront im oberen Bereich geplant, die möglicherweise aus Plexiglas bestehen könnte, informierte der Architekt.

Die Salzhalle soll umfahren werden können, was die Beladung der Fahrzeuge erleichtert. Damit der Bau nicht rostet, wird er als Holzkonstruktion errichtet. Ebenso wie die Haupthalle erhält er ein Pultdach. Für Teile der Dachflächen sind Solarmodule geplant.Auf Vorschlag von Margarete Becker wird eine Vorrichtung mit eingeplant für eine eventuelle spätere Aufrüstung mit weiteren Photovoltaikmodulen. 

Neben den beiden Hallen werden Außenlager errichtet, deren Gestaltung noch nicht feststeht, sie werden teils überdacht sein.

Ein besonderer Trick kommt bei der Fassade der Fahrzeughalle zur Anwendung, wo sie zur Salzhalle und den Silos hinweist: Sie wird ebenfalls mit Regalen verkleidet, so dass z.B. Paletten dort untergebracht werden können. 

Ferner erklärte Graf, dass nur der Innenbereich, nicht aber die Außenflächen entwässert werden müssten, weil man Regenwasser zum Autowaschen auffangen und überschüssiges Wasser in den Vorfluter leiten werde.


Der Neubau wird insgesamt 2,75 Millionen Euro kosten, teilte Reinhard Graf mit. 1,4 Millionen verschlängen die Baukonstruktion, die Technik belaufe sich auf 250.000 Euro, das Herrichten und Erschließen des zusätzlichen Grundstücks 75.000 Euro, die Außenanlagen 650.000 Euro und die Baunebenkosten mit Ingenieur- und Architektenleistung, Gutachten, Beratung etc. 368.000 Euro. Auf Nachfrage bestätigte Kämmerer Heinz Rupprecht, dass die Kosten sich entsprechend dem zeitlichen Verlauf des Bauvorhabens auf die Jahre 2012 und 2013 verteilen würden. Außerdem werde wohl, so der Bürgermeister, die Kalthalle des Bauhofs in Oberferrieden verkauft werden. 

Nach aktuellen Gesichtspunkten sei dieser Kostenrahmen einzuhalten, beruhigte der Architekt die Gemeinderäte. Ein Unsicherheitsfaktor sei immer der Untergrund, doch habe man hier ein Gutachten in Auftrag gegeben, auf das man sich verlassen werde.

Der Bauausschuss müsse sich nun darum kümmern, welche Regale man wofür braucht, legte Bürgermeister Meyer fest, von manchen Dingen müsse man sich auch trennen. 

Monika Nette würdigte für die CSU-Fraktion, der der Entwurf im Vorfeld vorgestellt worden war, die Pläne als modern und gründlich geplant. Durch den Entwurf sei gewährleistet, dass für die einzelnen Sparten die optimale Verwahrung durch Räumlichkeiten und Regale geplant sei, so dass alles, was dort untergebracht wird, auch ordentlich verwaltet werden kann. Auf diese Weise könne viel Zeit und Geld gespart werden, so Nette.

Am Ende beschlossen die Gemeinderäte einstimmig, der vorgestellten Planung und dem veranschlagten Kostenrahmen zuzustimmen und dass die Detailplanung sowie eine mögliche Reduzierung der Kosten im Bauausschuss beraten und beschlossen werden soll.

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