NÜRNBERGER LAND – Für den Kandidatencheck wurden den Direktkandidaten der im Landtag und im Bundestag vertretenen Parteien Fragen zu verschiedenen Politikfeldern gestellt. Die Fragen behandeln die Themen Energiewende, Gesundheit und Bildung. Was Aaron Mühlendyck (Grüne) aus dem Stimmkreis Nürnberger Land geantwortet hat.
Mehr Windräder, mehr Photovoltaikanlagen – und dazu noch große Stromtrassen? Wie gelingt der Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserer Region?
Mühlendyck: Wir sollten den Ausbau der Verteilnetze stärker beschleunigen und gleichzeitig auch die Produktion von Erneuerbaren Energien im Nürnberger Land beschleunigen, über Solarenergie und Windkraft. Wir sollten auch dringend den Anschluss an das Wasserstoff-Verteilnetz suchen, um in der Lage zu sein, ausreichend Wasserstoff für die Industrie zur Verfügung zu stellen. Ein zentraler Punkt des Erfolgs für die Erneuerbaren Energien im Nürnberger Land ist das Pumpspeicherkraftwerk in Happurg, das möglichst schnell wieder in Betrieb genommen und nach Möglichkeit auch in der Effizienz verbessert werden sollte.
Zahlreiche Krankenhäuser sind in wirtschaftlicher Schieflage, außerdem fehlt es an Personal. Was muss die Landespolitik unternehmen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern?
Mühlendyck: Die Landespolitik muss erst einmal eine Überbrückungsfinanzierung für die vorhandenen Krankenhäuser bereitstellen, um eine unkontrollierte Insolvenzwelle und Krankenhausschließungen zu verhindern. Wir müssen aber auch mittel- und langfristig die Arbeitsbedingungen in der Gesundheitsversorgung verbessern. Langfristig müssen wir wieder mehr Investitionskostenübernahme gewährleisten. Außerdem ist es auch notwendig, die Personalquote deutlich zu verbessern, um dafür zu sorgen, dass weniger Pflegeempfänger pro Fachkraft versorgt werden können, denn nur so können die Qualität und die Arbeitszufriedenheit verbessert werden.
Wie schafft es der Freistaat, seine Schulen in Zukunft mit ausreichend vielen Lehrern auszustatten?
Mühlendyck: Durch einheitliche Bezahlung von Lehrkräften mit Gehaltsstufe A13, Modernisierung der Ausbildung mit Bachelor- und Mastersystem mit einer Spezialisierung auf unterschiedliche Schulformen erst im Mastersystem. Zusätzlich macht es Sinn, Lehrkräfte mit einer zweiten pädagogischen Fachkraft im Unterricht zu unterstützen, beginnend mit Grund- und Mittelschulen, wo der Bedarf für pädagogische Unterstützung besonders hoch ist. Wir müssen auch überprüfen, ob wir ausreichend Lehrkräfte ausbilden und wie wir mehr motivierte Quereinsteiger begeistern können und so auch Expertenwissen aus der Praxis in die Schulen bringen.
Fragen: Andreas Sichelstiel