NÜRNBERGER LAND – Vor 50 Jahren gründete die Altdorferin Lisbeth Happ zusammen mit sechs weiteren Damen den Kreisverband der Frauen-Union im Nürnberger Land. Heute gehören ihm mehr als 350 Mitglieder an, die diesen Geburtstag feiern können. Im Innenhof des Dehnberger Hoftheaters kamen einige von ihnen zusammen, um zurückzublicken.
Kreisvorsitzende Petra Lorenz hatte eingeladen, um den 50. Geburtstag ihrer Frauen-Union zu feiern. Nicht nur weibliche Gäste waren ihrem Ruf gefolgt. Unter den Gästen waren neben Marlene Mortler (Mitglied des Europäischen Parlaments), Ralph Edelhäußer (Mitglied des Deutschen Bundestages), Norbert Dünkel (Mitglied des Landtags) auch die Bürgermeister Jens Fankhänel aus Neunkirchen am Sand und Thomas Kraußer aus Leinburg. Als Vertreter der Arbeitsgemeinschaften Junge Union und Senioren Union konnten Christina Müller und Peter Wiesner begrüßt werden.
Rückblick auf die Anfänge
Petra Lorenz blickte zurück auf die Anfänge der Frauen-Union. In Bayern wurde sie bereits 1947 gegründet, nur zwei Jahre nach der CSU. Aktuell sind rund 22.000 Mitglieder in 105 Kreisverbänden engagiert. Natürlich hätten sich die Schwerpunkte im Laufe der Jahre immer mal geändert. Ein Schwerpunkt liege im Augenblick auf der Mütterrente. 1973 wurde der Kreisverband Nürnberger Land von Lisbeth Happ und sechs weiteren Frauen gegründet. Im Laufe der Jahrzehnte standen immer starke Frauen an der Spitze des Kreisverbandes. Lorenz erinnerte besonders an die leider bereits verstorbenen Christine Dobmeier und Christina Diener. Sie selbst sei nun auch schon seit 14 Jahren Vorsitzende oder stellvertretende Ortsvorsitzende und trete damit für die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen in der Politik ein.
Marlene Mortler lobte in ihren Grußworten das Engagement der Frauen: „Es waren immer ausgesprochen starke Frauen, die sich vorne hingestellt haben, die uns klargemacht haben, dass man sich für seine Ziele nicht kleinmachen lässt!“. Ihr Parteikollege Norbert Dünkel war erschüttert über eine Umfrage, die am selben Tag erschienen war. Es sei übelst, wenn man hört, dass ein Drittel der Männer der Meinung sei, dass man eine Frau auch mal schlagen könne.
Zum Thema Lebenslinien übernahm Prof. Markus Kaiser von der Technischen Hochschule Nürnberg das Mikrofon. Er interviewte Gäste zu ihren Beweggründen, politisch aktiv zu werden. Interessantes war hier etwa von Angela Henke aus Hersbruck zu erfahren, die bereits seit 56 Jahre Mitglied der Frauen-Union ist. Sie sei sehr stark vom Motto der Caritas beeinflusst worden: „Not sehen und handeln.“ Auch mit mittlerweile 83 Jahren reize sie Politik noch immer. Aus dem Nähkästchen plauderte auch Bundestagsabgeordneter Ralph Edelhäußer. Sein Wunsch, Bürgermeister zu werden habe bereits mit sieben Jahren festgestanden, als er Franz-Josef Strauß getroffen habe.
In der letzten Gesprächsrunde konnten Thomas Ritter und Marion Fischer Einblicke in ihre Motivation für Politik geben. Beide kandidieren im Herbst für Bezirkstag beziehungsweise Landtag. Daniela Röthlingshöfer-Müller rundete mit einigen musikalischen Einlagen das Programm ab.