„Acid Club“ Lauf ist zu

Die Feuertreppe auf der Rückseite des ehemaligen Heka-Hauses in der Barthstraße: Ohne sie darf der Acid Club nicht mehr öffnen
Die Feuertreppe auf der Rückseite des ehemaligen Heka-Hauses in der Barthstraße: Ohne sie darf der Acid Club nicht mehr öffnen2011/06/24054_New_1308150063.jpg

LAUF — Der „Acid Club“ am Laufer Marktplatz ist wegen Insolvenz geschlossen. Betreiber Volker Birkel zieht damit unter anderem die Konsequenzen aus den „andauernden Protesten der Anwohner“ (wir berichteten mehrfach): Der Club habe irgendwann nicht mehr genug abgeworfen, um die Kosten für die hohen Auflagen der Genehmigungsbehörden tragen zu können, beklagt der Wirt.

Das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen gebracht hat vor rund einem Monat die Feuertreppe auf der Rückseite des früheren Heka-Gebäudes. Birkel hatte sie als zweiten Fluchtweg anbringen lassen müssen, dann aber die Leihgebühr nicht mehr bezahlen können. Daraufhin hatte das Gerüstbauunternehmen sie Mitte Mai abgebaut. Ohne zweiten Fluchtweg aber durfte der Acid Club nicht mehr öffnen. Ohne Einnahmen aber blieb Birkel keine andere Wahl als das Insolvenzverfahren.

Gegen die Gastronomie in Nürnberg anzukommen sei von vornherein schwer gewesen, grundsätzlich aber sei der Acid Club seit seiner Eröffnung im April 2010 gut gelaufen –unter anderem hatten sich 1300 seiner Gäste an einer Unterschriftenaktion für „ihren“ Club beteiligt, nachdem die Marktplatzanwohner ihrerseits mit einer Unterschriftenliste zum Laufer Bürgermeister gegangen waren. „Totgeredet“ sei der Acid Club worden, schimpft Birkel, sein persönlicher Ruf massiv geschädigt. „Wenn ich in einem Restaurant gegessen habe, sind die Leute zu mir gekommen und haben sich beschwert“, berichtet er. „Das hat keinen Spaß mehr gemacht.“

Immer neue Hiobsbotschaften über den Club hätten die Runde gemacht, immer wieder habe er seinen Gästen versichern müssen, dass er weitermache – zuletzt aber hat offenbar selbst das nicht mehr genügt. „Ich habe alle Vorgaben erfüllt, rechtlich stand der Club also auf sicheren Füßen“, beteuert Birkel. Am Ende aber seien die Auflagen doch zu teuer gewesen. Ob es mit dem Club weitergeht, vermag sein ehemaliger Betreiber nicht vorherzusagen. „Mit mir jedenfalls nicht mehr“, sagt er.

Stattdessen wolle er jetzt seine ganze verbliebene Energie in die Rettung seines Berggasthofs am Rothenberg stecken. Diesen betreibt er in der vierten Generation, ist dort Koch und Geschäftsführer in Personalunion. Dazu hat er sich prominente Unterstützung geholt: Die „Kochprofis“ des Fernsehsenders RTL II, die bereits die „Ratsstube“ in Eschenau besucht hatten, krempeln dort in diesen Tagen alles um – von der Speisekarte bis zur Tischdekoration. Das Gelernte stellt Birkels Team am Montag, 20. Juni, ab 18.30 Uhr vor laufender Kamera unter Beweis – die Tischreservierung läuft.

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