LEINBURG – „Eine Verbindung von alt und neu, ein Ort für gesundheitliche Daseinsvorsorge und für kulturelle Aktivitäten, ein Ort zum Lernen und zum Begegnen für Alt und Jung, ein Schmuckstück und eine Bereicherung für unsere gesamte Gemeinde“, schwärmte Bürgermeister Joachim Lang bei der Einweihung des neuen Gemeinde- und Gesundheitszentrums Leinburg. Und das Interesse war groß, sowohl bei den Gästen, die sehr zahlreich der Einladung gefolgt waren, als auch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die nach dem offiziellen Akt „ihren“ Ort der Begegnung ausgiebig inspizierten und sich darüber informierten, was das neue Zentrum bietet. Und es gab ohne Ausnahme Lob von allen Seiten für das gelungene Werk.
„Gut Ding will Weile haben“, hatte Bürgermeister Joachim Lang den Volksmund zitiert und gefolgert: „Unser neues Gemeinde- und Gesundheitszentrum ist ein sehr gutes Beispiel für die Richtigkeit dieses Ausspruchs.“
In seinen Ausführungen erinnerte er an die Anfänge, als im Herbst 2002 alle Schüler in die erweiterte Diepersdorfer Schule umgezogen waren. Es folgten viele Jahre, in denen man diskutierte, überlegte und beriet, was mit dem alten Schulhaus und dem Anbau in Leinburg passieren soll.
Ergebnis kann sich sehen lassen
Studenten der Uni Bayreuth befragten die Bürger, eine Machbarkeitsstudie wurde in Auftrag gegeben, Besprechungen mit den zuständigen Ämtern fanden statt, sehr viele Gemeinderats- und Fraktionssitzungen hatten dieses große Projekt zum Thema. Lang: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht, denn viele Fragen waren zu klären, Ideen entstanden und wurden wieder verworfen, aber am Ende steht nun ein Ergebnis, das vom Gemeinderat getragen wird und das sich sehen lassen kann.

Langs Dank galt dem Gemeinderat, der Verwaltung mit Bauamtsleiter Christian Lades an der Spitze und insbesondere dem Planungsbüro Fischer und allen beteiligten Firmen für das tolle Ergebnis.
Gute Investition in die Zukunft
Besonders lobte Lang die Einhaltung von Kostenrahmen und Zeitplan, die bei einem solch großen Projekt nicht selbstverständlich wären.
Jetzt liege es an den Bürgerinnen und Bürgern, das Gemeinde- und Gesundheitszentrum mit Leben zu erfüllen, die medizinischen- und therapeutischen Angebote annehmen und die VHS-Kurse zu besuchen.
Auch die Jugend habe hier einen neuen Treffpunkt. Er freue sich außerdem über zusätzliche Ideen für Veranstaltungen im Foyer „damit unser Gemeinde- und Gesundheitszentrum zu einem lebendigen Schmuckstück in unserer Gemeindemitte wird.“ Die 4,6 Millionen wären eine gute Investition in die Zukunft, „stabil finanziert, die Folgekosten überschaubar.“ In diesem Zusammenhang lobte er die Weitsicht von Altbürgermeister Al- fred Allgeyer, in dessen Amtszeit die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm erfolgte. Dies brachte der Gemeinde für die Sanierung des alten Schulhauses 1,3 Millionen an Zuschuss bei 2,5 Millionen Kosten für diesen Teil.
Von einer Bedeutung über Leinburg hinaus sprach Landrat Armin Kroder, der bestätigte, dass sich die Zeit des langen Überlegens und Planens gelohnt habe. „Gut gemacht“, meinte der Landkreischef, der das Vorhaben als Musterbeispiel dafür bezeichnete, dass die öffentliche Hand doch bauen kann. Er lobte Planer und Handwerker, denen es bestens gelungen sei, etwas Modernes mit Respekt vor der alten Substanz zu schaffen.
Altes Schulhaus als Wahrzeichen
„Warten können ist das Wissen um die Zeit die zur Reife führt!“ zitierte Architekt Werner Fischer und erinnerte an die Vorgaben für die Machbarkeitsstudie im Jahr 2009. Ein klares „Ja“ gab es auf die Fragen, ob das alte Schulhaus für ein Gemeindezentrum taugt und ob es sich lohnt, den Altbau zu erhalten.
Der sei zwar nicht im besten Zustand gewesen, aber das Gebäude aus dem Jahre 1905 sollte wegen seiner exponierten Lage in Leinburg als Wahrzeichen erhalten bleiben.
Dagegen befürwortete man den Abbruch des Klassenzimmeranbaus aus dem Jahre 1958. Er erinnerte an die Diskussionen und Überlegungen zum Gesundheitszentrum und die Entscheidung des Gemeinderats, das jetzt realisierte gemeinsame Zentrum für Begegnung, Kunst und Kultur einerseits und für Daseinsvorsorge andererseits am Standort „alte Schule“ entstehen zu lassen.
2012 wurde man dann als Generalplaner mit der Planung und Realisierung dieses interessanten Projekts beauftragt.
Die Herausforderung war, die unterschiedlichen Nutzungen auf einem sehr engen Areal unterzubringen, dabei das historische Gebäude nicht mit einem Neubau zu erschlagen, die ehemals schwierige, ja gefährliche Zufahrt zur Feuerwehr zu entschärfen und gleichzeitig ein einladendes Entree zum Zentrum zu schaffen. Wichtig war es, der Fassade ihre historische Gesamtwirkung zu erhalten.
Aus Respekt vor dem altehrwürdigen Gebäude habe man den Neubau mit einem Souterain so weit wie möglich in die Erde gedrückt, von der Straßenfront zurück genommen und architektonisch zurückhaltend gestaltet.
Dank an Projektbeteiligte
Energetisch habe man die heutigen Anforderungen bei weitem erfüllt, bzw. sogar deutlich übertroffen. Wären am Altbau nicht zusätzliche unvorhersehbare Maßnahmen notwendig gewesen hätte man sogar die Kosten unterschritten.
Fischers Dank galt allen Projektbeteiligten für die außerordentlich gute Zusammenarbeit. Als Geschenk hatte er die eigens erstellte Broschüre „Das alte Schulsaalgebäude Leinburg, seine Geschichte, seine Geschichten“ mitgebracht, als Zusatzinformationen über das Projekt und zur Erinnerung an diese Einweihungsfeier.
Pfarrer Hermann Plank und Pfarrerin Christiane Schlenk segneten dann das Gebäude „für Menschen, die Heilung, Hilfe und Gemeinschaft suchen.“
2. Bürgermeister Manfred Räbel hatte eingangs unter den vielen Gästen Landrat Armin Kroder, Bezirksrat Dr. Bernd Eckstein, die Nachbarbürgermeister Michael Schmidt, Bernd Ernstberger und Heinz Meyer, VHS-Geschäftsführerin Ulrike Scheske, Raiffeisen-Vorstandsvorsitzenden Manfred Göhring, Sparkassen-Vorstandsmitglied Dr. Jonathan Daniel, den vollzählig vertretenen Gemeinderat, ehemalige Gemeinderatsmitglieder, Vertreter von Vereinen, Mieter und Nutzer namens der Gemeinde herzlich willkommen geheißen.
