ALTDORF – Im Zentrum der zentralen Gedenkfeier steht in Altdorf die Bedeutung entschlossenen Handelns für Frieden und Demokratie. Erstmals findet die Feier am neu gestalteten Ehrenmal am kirchlichen Friedhof statt.
Es sei der gemeinsame Wunsch der evangelischen Kirchengemeinde und der Stadt Altdorf gewesen, die Aufenthaltsqualität im Bereich des Ehrenmals zu verbessern und dort eine zeitgemäße Erinnerungs- und Gedenkkultur zu schaffen, sagte Bürgermeister Martin Tabor. Den Ideenwettbewerb für die Kommentierung des Ehrenmals hat der Würzburger Bildhauer Thomas Reuter mit seinem Kunstwerk „Der gebrochene Baum“ gewonnen.
Tabor dankte allen an der Neugestaltung des Ehrenmals Beteiligten, insbesondere dem Stadtbaumeister Ewald Roth, der für die Gesamtplanung des Areals verantwortlich zeichnet. Reuter erläuterte, dass er mit seinem Kunstwerk aus Metall „ein Zeichen des Lebendigen“ in seiner Kommentierung habe schaffen wollen, das gleichermaßen Mahnmal sei. Der senkrechte Stamm und der waagerecht liegende gebrochene Ast wurden von ihm freihändig in Weiß bemalt.
Das Kunstwerk habe nun fast die Anmutung einer Birke, ergänzte der Würzburger, den die tatsächlich am Friedhof unmittelbar genüberliegenden Birken überrascht haben. Reuter empfindet die Bäume und sein Kunstwerk als Symbolik für das Leben auf der einen und das Sterben auf der anderen Seite. Das neu gestaltete Ehrenmal nannte er einen Ort „für Mahnung, Erinnerung und Diskussion.“
Bewusstsein für die Gegenwart
Im Beisein zahlreicher Bürger, Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren, der Polizei sowie der Altdorfer Vereine und Organisationen rief Pfarrer Bernd Popp von der evangelischen Kirchengemeinde dazu auf, die Erinnerung am Volkstrauertag immer wieder zu erneuern, um das eigene Bewusstsein für die Gegenwart zu schärfen. Sein katholischer Amtskollege Dominik Pillmayer unterstrich, dass der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit die Aufgabe jedes Menschen sei.
„Jeder kann seinen Teil beitragen“
Bürgermeister Martin Tabor rief dazu auf, in ehrendem Gedenken innezuhalten und zugleich mit Entschlossenheit weiterzugehen: „Jeder von uns kann seinen Teil zu einem friedlichen Miteinander beitragen.“
Dabei unterstrich er die Bedeutung des Handelns im unmittelbaren Umfeld: „Wenn wir uns in unserer Heimatstadt Altdorf, in unserer Nachbarschaft, in unseren Familien einig sind, dann stärken wir ein Fundament, das uns auch in schwierigen Zeiten trägt.“

