NÜRNBERGER LAND – Wie in jedem Jahr veröffentlicht der Bund Naturschutz (BN) wieder einen regionalen Einkaufsführer für ökologisch erzeugte Christbäume. „Wir empfehlen dringend, zum Weihnachtsfest nur Bio-Christbäume zu kaufen, die in den bayerischen Regionen ohne Kunstdünger und Pestizide aufgewachsen sind“, erklärt Herbert Barthel, Kreisvorsitzender des BN. „Wir müssen wegkommen von langen Transportwegen, die das Klima belasten. Wir müssen wegkommen von Spritzmitteln, die in den meisten konventionellen Plantagen eingesetzt werden. Und wir müssen wegkommen von Düngemittelrückständen, die oft die Gewässer und das Trinkwasser belasten.“ Die Palette des pestizid- und düngerfreien Anbaus reicht von den hohen Standards der Bio-Anbauverbände über die EU-Bio-Zertifizierung bis hin zu freiwilligen Selbstverpflichtungen von Anbauern.
Pestizidrückstände gefunden
In den vergangenen Jahren ließ der BN regelmäßig konventionell erzeugte Christbäume auf Rückstände von Pestiziden untersuchen. Bei über der Hälfte der Ware sei das Labor fündig geworden. „Auch wenn ein konventioneller Baum im Wohnzimmer wahrscheinlich nicht direkt gesundheitsschädlich ist, so ist doch der Einsatz von Pestiziden auf Plantagen vor allem ein Problem für die Artenvielfalt: Die Gifte gelangen in Böden und Gewässer, sie töten oder schädigen Bienen und andere Insekten und sie zerstören Lebensräume von Nützlingen“, sagt Barthel.
Selbst sägen in Feucht und Lauf
Der BN-Waldreferent Ralf Straußberger betont: „Der optimale Christbaum kommt direkt aus dem Wald, wenn er ohnehin bei der Waldpflege anfällt. Hier gehen keine Äcker und Wiesen für Christbaumplantagen verloren und es wird auch kein Wald dafür gerodet, was immer wieder vorkommt.“ Solche Christbäume aus der Waldpflege bieten die BN-Ortsgruppen Feucht und Lauf gemeinsam mit Kommunen und Forstverwaltungen zum Selbstholen an. In Feucht findet das Christbaum-Sägen in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten und Revierleiter Marius Schalk erstmals statt: am Samstag, 16. Dezember, von 9 bis 12 Uhr. Treffpunkt ist am Wanderparkplatz am Ende der Straße „Am Reichswald“. Eine Säge und etwaiges Werkzeug sind selbst mitzubringen. Am gleichen Tag findet auch eine Sägeaktion von 10 bis 12 Uhr in Lauf statt. Treffpunkt hier ist am Ende der Industriestraße an der Ecke zum Wald.
Info: Die gesamte Liste des BN mit allen Händlern und Aktionen ist im Internet zu finden unter www.bund-naturschutz.de.