Veranstaltung der Freien Wähler

Gesundheitsdialog in Lauf: Herausforderungen und Zukunftsfragen

Beratung muss sein: Apotheker Dr. Ralf Schabik kritisierte Shop-Apotheken. (Symbolfoto)
Beratung muss sein: Apotheker Dr. Ralf Schabik kritisierte Shop-Apotheken. (Symbolfoto) | Foto: erhanyelekci/stock.adobe.com2025/07/AdobeStock_262500300-scaled.jpeg

LAUF – Unter dem Motto „Gesundheitsversorgung im Wandel“ lud der Laufer Landtagsabgeordnete Felix Locke (Freie Wähler) gemeinsam mit der FW-Landtagsfraktion zu der Veranstaltungsreihe „Fraktion vor Ort“. Im Mittelpunkt standen die aktuellen Herausforderungen und Zukunftsfragen rund ums Gesundheitssystem. Zahlreiche Bürger kamen, um mit den Experten ins Gespräch zu kommen, heißt es in der Pressemeldung Lockes.

Er berichtete über den aktuellen Stand der Krankenhausplanung in Bayern: „Die neue Einteilung in Leistungsgruppen bringt massive Veränderungen.“ Für die Region hatte Locke eine klare Botschaft: „Die Geburtshilfe in Lauf ist kein Auslaufmodell – wir setzen uns dafür ein, dass die Förderung auch nach 2025 weiterläuft.“

Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Staatsregierung, Thomas Zöller, rückte den zunehmenden Pflegenotstand in den Fokus. Er plädierte für neue Modelle wie eine Pflegezeit analog zur Elternzeit und hob das Potenzial des Quartiersmanagements hervor, das durch kommunale Träger vor Ort gestärkt werden könne. Ergänzend sprach er sich für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle aus.

Kritik an Online-Apotheken

Notarzt Dr. Peter Wack wies auf die Überlastung der Notaufnahmen und Notrufsysteme hin. Sein Appell: „Nicht jeder Vorfall erfordert einen Notarzt. Der ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116 117 ist oft die richtige Anlaufstelle.“ Apotheker Dr. Ralf Schabik schilderte eindrücklich die Herausforderungen bei der Medikamentenversorgung. Er kritisierte Shop-Apotheken, die ohne Beratung agieren, und warnte vor einer übermäßigen Nutzung von KI bei Gesundheitsfragen: „KI ersetzt keine persönliche Beratung und keine Apotheke vor Ort.“

In einer engagierten Diskussion mit dem Publikum stand die Ausbreitung investorengetragener Medizinischer Versorgungszentren im Mittelpunkt. Kritisiert wurde der zunehmende Einfluss renditeorientierter Konzerne im Gesundheitswesen. Locke und Zöller kündigten an, diese Sorgen mit nach München zu nehmen: „Wir werden prüfen, wie wir im Sinne der Patienten auf Landesebene für mehr Transparenz und Gemeinwohlorientierung sorgen können.“

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