NÜRNBERGER LAND – Anlässlich des evangelischen Kirchentags in Nürnberg vom 7. bis 11. Juni sind Teilnehmer aus den Partnerländern Papua Neuguinea und Tansania zu Gast in den bayerischen Dekanaten. Das evangelische Dekanat Hersbruck hat eine enge Partnerschaft mit Wantoat in Papua Neuguinea, von dort reiste Batrienuc Bayon Wahaya an. Er besucht gegenwärtig die evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat.
Eingeladen hat „Mission Eine Welt, Neuendettelsau“, das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Dort wurden die ausländischen Gäste in der ersten Woche auch vorbereitet auf ihren Besuch und was sie erwartet in den Familien, bei offiziellen Empfängen und am Kirchentag. Jeden Tag waren Vertreter des Partnerschaftskreises des Dekanats Hersbruck bei den Veranstaltungen dabei, um auch von den Problemen am anderen Ende der Welt zu erfahren.
Kontakt ohne Strom
Der Missionskreis „Wantoat“ empfing den Gast Batrienuc (Rufname Bati) Bayon Wahayu im evangelischen Gemeindesaal in Neunkirchen in Anwesenheit von Friedrich Rösner, Diakon im Kirchendienst, mit Gattin und der Vertreterin des Kirchenvorstands Ingrid Kroder. Vorsitzende Elfriede Deinzer (Ottensoos) erinnerte, dass bereits 1977 die Partnerschaft zwischen dem Dekanat Hersbruck und dem Dekanat Wantoat in Papua Neuguinea gegründet wurde. Man sei froh, dass der Kontakt gut sei, denn im fernen Dekanat mit acht Pfarreien und 62 Orten gebe es bis heute keinen Strom, Handys gebe es seit drei Jahren, sie werden mit Sonnenkollektoren geladen.
Hersbruck versuche zu helfen, unterstützte zuletzt einen Pfarrer beim Studium und fördere aktuell zwei Theologiestudenten. Schulen und Krankenhäuser wurden ebenfalls unterstützt. Gast Bati Bayon Wahayu überbrachte die Grüße des fernen Dekanats, überreichte Briefe von Menschen, die engeren Kontakt in den letzten Jahren geschlossen hatten. Er bedankte sich bei den Hersbruckern und überreichte ein Bilum, ein geflochtenes Netz, als Symbol der Verbindung an Elfriede Deinzer. Diakon Rösner erklärte die evangelische Kirche Neunkirchens und deren Geschichte. Bei einem gemeinsamen Abend erfuhren die Mitglieder des Missionskreises viel über das Leben auf der zweitgrößten Insel der Welt.
Bati Bayon Wahayus Programm war bislang umfangreich. So nahm er am Festgottesdienst zu Pfingsten in Engelthal teil, am Pfingstmontag in Gotzenberg und er traf Bärbel Schiffner, die viel für Papua Neuguinea getan hatte. Ein Firmenbesuch, der Besuch eines Bauernhofes und des Rothenbergs sowie des Fränkischen Hopfenmuseums in Speikern stehen noch an. Höhepunkt wird die Fahrt zur Wartburg sein.
Überall sind Vertreter der deutschen Orte zur Betreuung dabei, die schon in Papua Neuguniea waren oder dorthin fahren. Alle Gäste aus Papua Neuguinea werden auch den Geburtsort des ersten evangelischen Missionars in Buchhof bei Fürnried und das dortige Museum besuchen. Während des Kirchentags nehmen sie täglich an Veranstaltungen teil. Nach vier Wochen Aufenthalt fliegen sie wieder in ihr Land zurück.