Kräuterspezialistin

Die Nachtkerze ist in der Küche vielseitig einsetzbar

Eine Nachtkerze im Winterkleid. Jetzt ist die Wurzel schmackhaft. | Foto: Gabriele Leonie Bräutigam2023/01/b417d61fe7c9464d4d8c50fd6dc0aa4752d37b3f_max1024x.jpeg

HERSBRUCKER SCHWEIZ/OED – Gabriele Leonie Bräutigam, Leiterin des Wildkräuter-Seminarhauses Oedmühle erklärt, welches Potential in der Nachtkerzenwurzel steckt.

Im Winter ruht die Natur. Die Kraft der Pflanzen steckt in ihren Wurzel – und die haben jetzt Erntezeit. Dass die weit verbreitete Nachtkerze ein so leckeres Wurzelgemüse ergibt, dass sie früher auch „Schinkenwurz“ genannt wurde, ist bei uns in der Region viel zu wenig bekannt, findet Gabriele Leonie Bräutigam, Leiterin des Wildkräuter-Seminarhauses Oedmühle.

Die meisten kennen gelb blühende Nachtkerzen (Oenothera) als Sommerpflanze. Sie sind wertvoller Bestandteil vieler Blühmischungen. Doch nicht nur den Bienen bieten sie reichlich Futter – alle Teile der Nachtkerze sind essbar.

Vielseitig verwendbar

Die Blüten schmücken im Sommer Salate und Desserts, die würzig schmeckenden Blätter der grundständigen Blattrosette kann man im Frühjahr gut Gemüsepfannen zugeben, um ihnen geschmacklich Charakter zu verleihen. Das Nachtkerzenöl der Samen gilt vor allem äußerlich angewandt bei Neurodermitis, innerlich bei Wechseljahrsproblemen als hilfreich.

Besonders lecker schmeckt jedoch die (je nach Standort) 10 bis 40 Zentimeter lange Pfahlwurzel der zweijährigen Nachtkerze in ihrem ersten Winter. Man erntet sie von November bis März – je größer die Blattrosette, desto größer die Wurzel. Im Volksmund nannte man die Nachtkerzenwurzel wegen ihres hohen Nährwerts früher auch „Schinkenwurz”.

Die Nachtkerzenwurzel enthält vor allem Stärke, Eiweiß und Mineralstoffe. Im Geschmack erinnert sie an Schwarzwurzeln, entwickelt aber eine angenehm leichte Schärfe.

Text: Gabriele Bräutigam

Rezepttipp der Kräuterspezialistin:

Schnelles Ofengemüse mit Nachtkerzenwurzel

Gut bissfest wird die Nachtkerzenwurzel, wenn man sie in kleine Würfel schneidet. Bildschön servierfertig wird das Gericht durch eine entsprechend liebevolle Anordnung. Wurzelgemüse in der Menge nach Geschmack der Esser.

So sieht Ofengemüse mit Nachtkerze aus. (Foto: Gabriele Leonie Bräutigam)
So sieht Ofengemüse mit Nachtkerze aus. / Foto: Gabriele Leonie Bräutigam

Zutaten pro Person

  • 1 Handvoll Gemüse: Nachtkerzenwurzel, Sellerie, Karotte, Rote Bete …
  • 1/2 Zwiebel
  • 5-6 Mini-Kartoffeln
  • Olivenöl
  • Salz, Koriander oder scharfer (geräucherter) Paprika
  • 1 Nachtkerze zur Dekoration

Als Dip

100g Joghurt mit zehn Prozent Fett

Zubereitung

Wurzeln waschen, abbürsten oder schälen, nach Wunsch würfeln oder in Scheiben schneiden. Kartoffeln gut waschen, abbürsten und mit Schale verwenden (grüne Stellen abschneiden). Große Kartoffeln halbieren. In einem Schälchen in (gewürztem) Öl wälzen und auf das Blech dekorieren. In die Mitte des Gemüsebildes eine Nachtkerze mit geputzter Blattrosette legen. Bei 180°C (Umluft) etwa 20 bis 25 Minuten backen. Dazu je Person ein Schälchen griechischer Joghurt als Dip. 

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren