HERSBRUCK – Am Wochenende ist im Hirtenmuseum Eisenhüttlein in Hersbruck wieder einiges geboten. Passend zum Lichtmess-Tag gibt es einen Vortrag mit anschließendem Kerzenziehen.
Der Lichtmess-Tag war früher auf dem Land ein wichtiger Termin im Leben. An diesem Tag bekamen Dienstboten, Mägde und Knechte ihren Jahreslohn, wurden wieder gedingt oder suchten eine neue Arbeitsstelle.
Kerzen brachte man an diesem Tag in die Kirche zur Weihe und trug sie dann brennend durch Haus und Stall, um den Segen weiterzugeben. Auch markierte Lichtmess das Ende des mühseligen Dreschens wie der geselligen Spinn- oder Lichtstuben.
Vortrag und Kerzenziehen
Im Deutschen Hirtenmuseum können Besucher am kommenden Samstag, 4. Februar, von 15.30 bis 17 Uhr bei einem kurzen und gemütlichen Vortrag alles zu Lichtmess erfahren und sich anschließend selbst eine Kerze ziehen. Kinder zahlen dafür vier Euro Eintritt, Erwachsene fünf. Eine Anmeldung unter Telefon 09151/2161 ist erforderlich.
Einblick in die Spinnstube
Und am Sonntag, 5. Februar, öffnet dann zwischen 11 und 16 Uhr wieder die Hersbrucker Spinnstube. Ein Teil der dörflichen Kultur war früher im Winter das Treffen der Mädchen und unverheirateten Frauen in den Spinn-, Licht- oder Rockenstuben.
Bis Lichtmess trafen sie sich, um für die Aussteuer zu spinnen und Handarbeiten zu verrichten. Neuigkeiten wurden ausgetauscht, aber auch die Weitergabe von Weisheiten, Märchen und Volksmedizin gehörte dazu.
Dieser Brauch findet im Deutschen Hirtenmuseum auch nach Lichtmess statt: immer am 1. Sonntag im Monat – also dieses Mal am 5. Februar – treffen sich hier emsige Damen, um mit der Handspindel und am Spinnrad aus gewaschener Rohwolle Garn zu spinnen und so manche Anekdote zu erzählen.