Die Gründe für den Winkelhaider Aufschwung

Variabler, gefährlicher, besser

Tanja Bausewein (in blau) zu stoppen, wird der Schlüssel für den TSV Winkelhaid sein. Im letzten Auswärtsspiel hatten Verena Götz, Anna Pröll und Susanne Spychala (von links) des Öfteren das Nachsehen gegen Bergtheims wuchtige Kreisläuferin. | Foto: Hans Will2021/10/TSV-Wikelhaid-Tanja-Bausewein-Bergtheim-Hans-Will-scaled.jpg

Handball: Winkelhaids Trainer Sebastian Wilfling erklärt den glänzenden Saisonstart
seiner Mannschaft und verrät, auf was es gegen den HSV Bergtheim heute Nachmittag ankommen wird.

Gut gelaunt und tiefenentspannt zeigte sich Winkelhaids Handballtrainer Sebastian Wilfling im Gespräch am Freitagnachmittag. Dazu hat er auch allen Grund, haben seine Spielerinnen mit drei Siegen aus den ersten Saisonspielen doch einen perfekten Saisonstart hingelegt und sich überraschend an die Tabellenspitze der Bayernliga geschoben. „Ich bin natürlich froh über den tollen Auftakt. Aber wenn man am Ende der Saison nichts mit der Abstiegsrunde zu tun haben will, dann sollte man die Spiele gegen Bayreuth und Regensburg II auch gewinnen“, relativiert Wilfling, ohne dabei die Leistung seiner Damen schmälern zu wollen. Wirklich überraschend war auch für den Coach der jüngste Auswärtserfolg beim MTV Stadeln vergangene Woche (28:30).

Handballinteressierten, die den TSV Winkelhaid bereits in den vergangenen Jahren beobachtet haben, dürfte die deutliche Leistungssteigerung freilich nicht verborgen geblieben sein. Zu erwarten war sie allerdings nicht. Doch Sebastian Wilfling ist es offensichtlich gelungen, seiner Mannschaft ein kompaktes und aggressives Abwehrverhalten einzuimpfen.

Breiterer Kader, mehr Torgefahr

Das stimmt, bislang spielen wir aus einer guten Abwehr heraus. Aber das Wichtigste: Wir sind in dieser Saison viel ausgeglichener im Kader. Blieb in der Vergangenheit viel an Verena Götz hängen, so ist mittlerweile jede meiner Spielerinnen in der Lage, drei, vier oder fünf Tore pro Spiel zu werfen. Mit Lena Zientek haben wir zudem eine sehr gute weitere Option im Rückraum. Wir sind auf jeder Position torgefährlich und für den Gegner damit auch nicht mehr so leicht ausrechenbar“, nennt Wilfling die Gründe für den bisherigen Saisonverlauf.

Apropos Zientek: Winkelhaids Neuzugang, der vor der Saison vom HC Sulzbach zum TSV wechselte, überzeugt bislang auf ganzer Linie. „Dass sie gut ist, wusste ich. Immerhin war ich schon zwei Jahre an ihr dran“, erklärt Wilfling, „aber für ihr Alter macht sie es bislang schon wirklich sehr gut. Sie lenkt unser Spiel gut und ist in der Mannschaft voll akzeptiert.“ Nicht nur spielerisch überzeugt die 20-Jährige, auch körperlich scheint ihr die Ausbildung zur Polizistin nicht gerade nachteilig, wie Wilfling mit einem Lächeln anmerkt.

Jede Menge Körperlichkeit wird es auch heute Nachmittag (15 Uhr) brauchen, wenn mit dem HSV Bergtheim der nächste schwere Brocken zu Gast ist. Die Unterfranken haben bislang erst ein Saisonspiel absolviert (24:21-Sieg gegen Mintraching/Neutraubling), gehören aber traditionell zum engen Favoritenkreis im Kampf um die Aufstiegsplätze.

Ambitioniertes Bergtheim

Bergtheim hat immer eine sehr gute und erfahrene Truppe, die seit Jahren zu den Aufstiegsaspiranten zählt. Die Tatsache, dass sie sich neben dem HC Erlangen und Forst United für die Aufstiegsrunde in die 3. Liga angemeldet haben, zeigt ihre großen Ambitionen“, beschreibt Wilfling den Gegner und ergänzt: „Insbesondere die Achse, bestehend aus der Kreisläuferin Tanja Bausewein und Ronja Schwalbe auf Rückraum Mitte, ist individuell sehr stark.“ Schlechte Erinnerungen werden beim Winkelhaider Trainer wach, ruft er sich das letzte Duell in Bergtheim vor Augen. „Da haben wir zwar nur 28:31 verloren, aber im Endeffekt waren wir dabei chancenlos. Vor allem Bausewein konnte damals niemand halten, sie ist schon ein ordentlicher Brocken“, blickt Wilfling zurück.

Doch nicht nur Bergtheims Kreisläuferin müssen die TSV-Damen in den Griff bekommen, auch die Anfangsphase dürfen sich nicht wieder verschlafen. Beim Auswärtsspiel in Stadeln vor einer Woche legte Winkelhaid eine katastrophale Anfangsphase hin, im Auswärtsspiel in Bayreuth dauerte es bis zur 11. Minute, ehe der TSV seinen zweiten Treffer erzielte. „Das können wir uns gegen Bergtheim auf keinen Fall noch mal erlauben“, weiß Wilfling.

TSV-Herren wollen nachlegen

Im Anschluss an die Bayernligapartie wollen auch die Winkelhaider Herren nachlegen und ihren gelungenen Saisonstart fortsetzen. Drei Wochen nach dem Heimsieg gegen die HSG Erlangen/Niederlindach II wartet auf die Gastgeber eine größere Hürde. Zwar haben die Gäste aus Eckental bis dato noch kein Punktspiel absolviert, allein die Namen im Kader lassen jedoch einiges vermuten: Der Ex-Winkelhaider Sebastian Piller hat sich vor Saisonbeginn der HG Eckental angeschlossen und spielt dort fortan mit den beiden ehemaligen Landesligaspielern Moritz Schneider und Sebastian Peschko von der HSG Lauf/Heroldsberg zusammen.

Für den TSV Winkelhaid wird es darauf ankommen, der zweiwöchigen Pause zum Trotz den Spielrhythmus wiederzufinden. Mit der gezeigten Abwehrleistung aus der ersten Partie und einer konsequenteren Chancenverwertung rechnet sich die Mannschaft von Trainer Christian Räbel auch gegen die HG Eckental etwas aus.

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