Trainer-Duo und griechische Wundertüte

Neustart beim TSV Fischbach

Das neue Trainer-Duo Daniel Möller und Stefan Lechner (hintere Reihe, 1. und 2. von links) soll die Karpfen in ruhigere Gewässer führen. | Foto: Janousch2018/08/tsvfischbachteam.jpg

FISCHBACH – Neustart beim TSV Fischbach! Klappe, die Zweite! Erneut wurden bei den Karpfen die Uhren vor der Saison komplett auf null gestellt. Die Ära von Erfolgscoach Manuel Bergmüller ist endgültig vorbei, nun darf im Nürnberger Südosten mit Stefan Lechner (34) und Daniel Möller (36) ein frischgebackenes Trainer-Duo sein Glück versuchen.

Nicht zum ersten Mal gehen die Karpfen auf der Trainerposition neue Wege. Bereits letzte Saison versuchte mit Jan Kuderna ein neuer Coach in Bergmüllers Fußstapfen zu treten und – man kann es nicht anders sagen – scheiterte dabei auf ganzer Linie. Kurz vor der Winterpause rangierte der TSV Fischbach abgeschlagen auf dem letzten Platz der Kreisliga Nürnberg, so dass sich Bergmüller gezwungen sah, seinen fußballerischen Vorruhestand zu unterbrechen und wieder beim TSV zu übernehmen.

Das Ergebnis ist bekannt: Am Ende gelang es dem „Karpfen-Dompteur“ seinen TSV zu retten und ins gesicherte Mittelfeld zu führen – um dann allerdings endgültig seine Zelte in Fischbach abzubrechen. Ein erneutes Comeback ist diesmal ausgeschlossen, da hat sich Bergmüller bereits früh festgelegt.

An ein mögliches Comeback denkt derzeit auch niemand beim TSV Fischbach. Trotz der durchwachsenen Testspielresultate (kein einziger Sieg) ist die Stimmung gut im Karpfenteich. Die Mannschaft wurde sinnvoll verstärkt und wird in den nächsten Wochen sicherlich auch noch spielerisch zusammenfinden. Davon ist Lukas Springer, der neue Abteilungsleiter und Nachfolger von TSV-Urgestein Gerhard Sterr, felsenfest überzeugt: „Ich denke, ein Mittelfeldplatz ist am Ende der Saison für uns realistisch.“

Leistungsträger weggebrochen

Ein wenig wird die Umstellung aber wohl noch dauern, schließlich sind in der Sommerpause langjährige Stützen der Mannschaft weggebrochen. Karpfen-Knipser Olly Lahr, der sich letzte Saison zum wiederholten Male die Torjägerkanone schnappte, ist dem Lockruf der Landesliga erlegen und zu Aufsteiger SC Großschwarzenlohe gewechselt. Dort wartet er zwar noch auf seinen ersten Treffer, aber kaum jemand zweifelt daran, dass sich der schlaksige Stürmer zwei Etagen höher durchsetzen wird.

Ebenfalls verzichten müssen Lechner und Möller auf Sascha Majkowski. Der langjährige Kapitän und „aggressiv Leader“ legt auf unbestimmte Zeit eine fußballerische Pause ein. Darüber hinaus hat sich Torwart Markus Hassfürther ins zweite Glied versetzen lassen, und Daniel Heyn hat als Spielertrainer beim Nachbarn TSV Altenfurt in der A-Klasse angeheuert. „Aber sonst haben wir den Kader zusammenhalten können“, freut sich Springer.

Besondere Hoffnungen setzen sie beim TSV vor allem in ihre Neuzugänge. In erster Linie in Stefan Lechner, der in Doppelfunktion als Trainer die Mannschaft einstellen und als Abwehrchef auf der Innenverteidigerposition den ganzen Laden hinten zusammenhalten soll. „Stefan spricht viel mit den Jungs, gibt Kommandos und räumt hinten auf“, beschreibt Springer die Qualitäten seines vielleicht wichtigsten Neuzugangs.

Einer Wundertüte – allerdings mit ganz viel Potenzial, da sind sich alle beim TSV einig – gleicht dagegen Christos Mpoufidis. Der Name ist wohl nur den absoluten Kennern der mittelfränkischen Amateurfußball-Szene ein Begriff, aber auf den 26-jährigen Griechen setzen die TSV-verantwortlichen große Hoffnungen. Allerdings erst mittelfristig.

Mpoufidis war zwar zuletzt beim FSV Stadeln in der Landesliga am Ball, aber das ist mittlerweile auch schon über fünf Jahre her. Es wird also ein gewisse Zeit brauchen, bis der Mittelfeldspieler seinen Trainingsrückstand aufgeholt hat.

Bloß nicht wieder ein Fehlstart

Je schneller, desto besser. Denn einen Fehlstart wie in der letzten Saison gilt es heuer unbedingt zu vermeiden. „Schön wäre es, wenn wir uns zur Winterpause nicht nach hinten orientieren müssen“, formuliert Springer das mittelfristige Ziel der Karpfen. Und vielleicht geht ja sogar noch ein wenig mehr. Denn bis auf die SG Nürnberg-Fürth, die so ziemlich jeder heuer als Topkandidaten auf dem Zettel hat, fehlt es in dieser Spielzeit an den großen Favoriten. Manch ein Insider spricht sogar von der schwächsten Kreisliga Nürnberg seit langem. Abwarten, aber vielleicht haben die Karpfen ja dieses Jahr die Chance, den Kopf mal etwas weiter aus dem Wasser zu strecken. 

Neuzugänge: Stefan Lechner (DJK-SC Oesdorf), Daniel Möller (SV Schwaig), Christos Mpoufidis (vereinslos)

Abgänge: Oliver Lahr (SC Großschwarzenlohe), Daniel Heyn (TSV Altenfurt), Sascha Majkowski (pausiert)

Trainer: Stefan Lechner und Daniel Möller (für Manuel Bergmüller, pausiert)

Saisonziel: oberes Tabellendrittel

Meistertipp: SG Nürnberg-Fürth

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