SpVgg Diepersdorf empfängt im Derby den SK Lauf

„Stehen zu Recht da unten drin“

So eng am Mann wie gegen die SVG Steinachgrund muss Diepersdorf und Flavio Ziegra-Toriello (links) auch im Derby gegen den SK Lauf sein. | Foto: Vogt2021/10/NEU-SpVgg-Diepersdorf-SVG-Steinachgrund-scaled.jpg

Spiel der Woche: Nach fünf Niederlagen in Folge steht die SpVgg Diepersdorf auf dem vorletzten Platz der Bezirksliga.
 Gelingt nun ausgerechnet im Derby gegen den SK Lauf die Wende? Spielertrainer Martin Kirbach versucht es mit taktischen Änderungen.

Martin Kirbach ist wahrlich nicht zu beneiden. Der 33-Jährige, der nach dem Weggang des ehemaligen Trainers Patrick Schwesinger (TSV Sonnefeld) die Spielvereinigung Diepersdorf im Sommer als neuer Spielertrainer übernommen hatte, steckt mit seinem Team in einer handfesten Krise: Nach gutem Saisonbeginn blieben in den vergangenen Wochen die Ergebnisse aus, der letzte Sieg datiert vom 15. August (3:2 gegen Weisendorf). Aus den vergangenen sieben Partien holten die Scherau-Kicker von möglichen 21 Zählern nur einen mageren Punkt gegen ASV Veitsbronn-Siegelsdorf (1:1.).

Mit dem Klassenerhalt war das Saisonziel von Beginn an klar definiert, zum Saisonstart hatte Kirbach, der vom Kreisklassisten SV Unterferrieden nach Diepersdorf wechselte, seine Spielphilosophie wie folgt beschrieben: „Wir werden unser Hauptaugenmerk schon auf eine kompakte Defensive legen, wollen gut gegen den Ball arbeiten und vor allem auch als Verbund arbeiten.“ Soweit die Theorie.

Anfälligste Defensive der Liga

In der Praxis ist das Vorhaben bislang gescheitert, mit 26 Gegentreffern in zwölf Partien bildet die Spielvereinigung zusammen mit dem SC Adelsdorf die löchrigste Abwehr der Liga. In der Offensive (elf Tore) ist bis dato nur das Schlusslicht TV 48 Erlangen harmloser (sieben Tore). In der Tabelle belegt der Kreisliga-Aufsteiger den vorletzten Platz 15, Schlusslicht TV 48 Erlangen hat nur einen Zähler weniger auf dem Konto (acht). „Wir stehen zu Recht da unten drin, keine Frage. Wobei man sagen muss, dass nicht alleine die Defensive Schuld daran hat. Die Verteidigung beginnt vorne, da tut uns der Ausfall unseres Kapitäns Daniel Vieweg weh, sein Anlaufverhalten fehlt uns“, nimmt Kirbach die gesamte Mannschaft in die Pflicht.

Die überschaubare Bilanz hängt freilich auch mit dem schier unglaublichen Verletzungspech zusammen: Gegen den FC Hersbruck konnte die SpVgg aufgrund 13 verletzter Spieler nicht antreten, bis heute hatte Trainer Martin Kirbach nie die gleiche Startelf in zwei aufeinanderfolgenden Spielen zur Verfügung.

Kommenden Sonntagnachmittag (15 Uhr) trifft die Spielvereinigung Diepersdorf im Derby auf den SK Lauf. „Wir wollen natürlich eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen“, sagt Kirbach, obwohl sich im jüngsten Spiel gegen den SV Baiersdorf zwei weitere Spieler verletzt haben. Optimistisch stimmen den Diepersdorfer Coach „neue, taktische Veränderungen im Spiel nach vorne. Wenn wir die gut umsetzen, können wir die Laufer in der Defensive beschäftigen und den Ball vom eigenen Tor fernhalten.“ Angriff ist die beste Verteidigung, lautet also das Diepersdorfer Motto vor dem Duell mit dem Lokalrivalen.

„Es ist ein Derby – das sagt alles“

Dessen Trainer Norman Matschke erwartet trotz des Negativlaufs der SpVgg ein hartes Stück Arbeit. „Es ist ein Derby – das sagt doch schon alles. Es wird mit Sicherheit ein sehr schweres Spiel für uns, ganz egal, wie Diepersdorf in den vergangenen Partien gespielt hat. Immerhin haben sie bereits neun Punkte auf dem Konto, die wurden ihnen ja nicht geschenkt“, gibt Matschke zu bedenken.

Einen fußballerischen Leckerbissen erwartet er eher nicht. „Ich rechne mit einem umkämpften Spiel mit vielen Zweikämpfen, denn es geht um viel: Wir wollen uns Luft nach unten verschaffen, Diepersdorf braucht Punkte, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen. Denn eines ist klar: Der Zug ist für die Spielvereinigung noch nicht abgefahren. Sie haben noch die Möglichkeit, den Klassenerhalt zu schaffen. Unser Ziel ist es natürlich, das Spiel zu gewinnen. Aber ein Derby hat bekanntermaßen seine eigenen Gesetze“, rechnet der SKL-Trainer mit einer engen Partie, in der Wille, Einstellung und Laufbereitschaft über den Spielausgang entscheiden werden.

Was bei einem Derby nicht fehlen darf, sind Zuschauer an der Seitenlinie. „Das Derby gegen Diepersdorf macht viel Spaß, es ist immer viel geboten. Ich hoffe schon, dass viele Zuschauer kommen und sich das anschauen“, blickt Matschke voraus. Martin Kirbach ergänzt: „Bis jetzt unterstützen uns die Zuschauer super, wir hoffen, dass das im Derby auch so ist. Wir versuchen alles, um zu punkten.“ Sollte die SpVgg erneut leer ausgehen, würde sich die Krise weiter verschärfen.

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