Geländelauf in Schnaittach

Spaß zwischen Schlamm und Seifenbahn

So manche knifflige Aufgabe war beim Dragon Run zu bewältigen. | Foto: Udo Schuster2021/08/orighight130t12739484460694106256img.jpg

SCHNAITTACH – Auf den Start des dritten Dragon-Run-Geländelaufs des FC Schnaittach hatten viele hingefiebert. Insgesamt liefen über 120 Teilnehmer beim Outdoor-Hindernislaufs auf den beiden Strecken, die als Kurzdistanz im und um das Sportgelände des FCS rund zwei Kilometer betrug sowie beim Hauptlauf mit elf Kilometern in den westlichen Schnaittacher Waldgebieten. Ein Extremläufer, Robin Helmutthäuser aus Thüringen, ging gleich dreimal auf die Langstrecke.

Der Schnaittacher Run, der pandemiebedingt im letzten Jahr ausgefallen ist, erhielt deutschlandweit als einer der ersten Veranstalter solcher Läufe eine Genehmigung zur Durchführung, berichtet Martin Vogl, der Hauptorganisator dieses Laufevents. Die Vorplanungen dazu liefen bereits vor einem halben Jahr an. Zu diesem Zeitpunkt war noch völlig unklar, ob der Lauf überhaupt durchgeführt werden konnten.

Die meisten Teilnehmer beim Dragon Run kamen aus der Region, dabei waren viele erstmals bei einem solchen sportlichen Event als Teilnehmer dabei. Einfach, um sich selbst auszuprobieren sowie dabei die eigenen Grenzen aufgezeigt zu bekommen, wie beispielsweise Wilhelm Rottkirchen mit Sohn Jonah aus Strahlenfels.

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Spielerisch absolvierten die Kinder ihre Aufgaben im Parcours, wobei das Schleimbad in den Badewannen nicht allen Kids zusagte. Schnaittachs Altbürgermeister Georg Brandmüller feuerte seinen Enkel auf der Strecke genau so an wie viele andere Eltern und Großeltern, die die jungen Athleten bei ihren sportlichen Leistungen fotografierten. Allen, ob groß oder klein, gefielen die Passagen bei denen Wasser im Spiel war. Die Schlamm-Kriechstrecke, die ständig bewässert wurde, damit der Gleiteffekt erhalten blieb, stellte für die Teilnehmer eine echtes Highlight dar.

Lob von Extremsportlern

Nach der kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Frank Pitterlein, der zusammen mit seiner Stellvertreterin Maria Pinzer und Organisator Martin Vogl selbst auf die Kurzstrecke ging, folgten in der ersten Startwelle sehr erfahrene Läufer. Darunter Christian Pirner und Joachim Meidenbauer aus Königstein. 2015 begannen die beiden mit einem Winterlauf und entdeckten den Extremhindernislauf für sich. Seither trifft man die Sportler immer wieder an nationalen wie internationalen Wettkämpfen. Auch bei Europameisterschaften in Polen und Dänemark, sowie drei Mal beim Getting Tough, den angeblich härtesten Hindernislauf Europas, nahmen die beiden Extremsportler bereits teil. „Ich war überrascht von der sehr anspruchsvollen Strecke, die der Schnaittacher Verein aufgebaut hatte“, sagt Meidenbauer.

Dass beim Kinderlauf die Sprößlinge dieser Sportler ebenfalls aktiv waren, versteht sich fast von selbst. In der ersten Runde lief auch Ehefrau Saskia Pirner mit, während die Großeltern als Zaungäste mit den Enkeln am Sportgelände beschäftigt waren. Viel Lob für die Organisation gab es auch von Peter Ohlweiler, Extremsportler aus Michelstadt im Odenwald. Mit in seinem Team „Titans of Mud“ gingen Stefanie Dressel und Karsten Mevißen an den Start. Die Strecke im Bachlauf war für dieses Team genauso wie bei vielen anderen Teilnehmern das Highlight des Tages.

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Weil ihm die Strecke gut gefiel, entschloss sich Robin Helmutthäuser, ein Lehramtsstudent aus Jena, gleich drei Runden zu absolvieren. Dafür brauchte der Ultraläufer 4 Stunden und 20 Minuten. Seine Aufzeichnung zeigte die Streckenlänge mit 36 Kilometer genau an. Er freute sich, weil er das Ticket zur Teilnahme in Schnaittach gewonnen und dort Gleichgesinnte getroffen hatte.

Ihm gefiel besonders der familiäre Charakter der Veranstaltung. Alles sei gut markiert gewesen, sagt der Student, der sonst keine Waldstrecken läuft. Im selben Team „Mud Busters“ gingen auch Sandy und Chris Rohr auf die Strecke. „Alles andere ist langweilig“ erklärt die Frau, die beruflich am Schreibtisch sitzt und diesen Sport als Ausgleich sieht.

Die mit rund 60 Hindernissen gespickte Laufstrecke bewältigten eine große Zahl heimischer Sportfreunde, darunter der 68-jährige Michael Kahlo aus Lauf. Wie ein Jungspund hangelte er sich entlang der Ringe und am Ende anscheinend ohne merklichen Kraftverlust an den Sprossen entlang. Der Sprung ins Wasser am Ende der Strecke durfte natürlich nicht fehlen.

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