Kreisliga beginnt

Saisonstart bei den Fußballdamen

Die heimischen Fußballerinnen – hier Isabella Weidinger vom SV Offenhausen (weiß) und Isabel Schneider vom FC Reichenschwand – sind bereit für den Saisonstart. | Foto: Porta2017/08/8364954.jpg

PEGNITZGRUND – Den letzten „Härtetest“ vor dem Start zur neuen Spielzeit der Kreisliga am morgigen Samstag haben die Fußballerinnen des FC Reichenschwand und SV Offenhausen mit Bravour bestanden: Beim direkten Aufeinandertreffen im Kreispokal unterstrichen beide Teams, wozu sie in der Lage sind. Am Ende behielten die FCR-Mädels mit 3:2 etwas glücklich, aber nicht unverdient die Oberhand.

„Ich bin sehr zufrieden“, zieht Günther Zech, Trainer der Fußballerinnen des FC Reichenschwand, ein positives Resümee der abgelaufenen Spielzeit. Als Aufsteiger stürmten seine „Mädels“ gleich auf Platz fünf der Kreisliga, „für einen Neuling recht beachtlich“, sagt der Coach.

Und „stürmen“ ist in diesem Fall durchaus wörtlich zu verstehen – erzielte das einstige Aushängeschild des hiesigen Frauenfußballs in 22 Spielen doch stolze 71 Tore, vor allem dank des kongenialen Sturmduos Annika Litz (27 Treffer) und Daniela Reif (23). Wenig überraschend, dass die beiden im Verbund mit der erfahrenen Spielführerin Johanna Linnert die SVO-Defensive im Pokalfight immer wieder in Schwierigkeiten brachten und für alle drei Treffer der Gäste verantwortlich zeichneten.

Noch mehr als über den Angriffswirbel freut sich Zech darüber, dass sich mit Lea Wölfel, Kerstin Deser, Luisa Baro oder Janina Engelhard im Lauf der vergangenen Saison einige Eigengewächse in der Vollmannschaft etabliert haben. „Sie haben sich richtig reingearbeitet – Respekt“, sagt Zech, der 2015 nach einigen Jahren als Coach der Landesligakickerinnen des 1. FC Nürnberg II eigentlich in den Ruhestand gehen wollte, sich dann aber noch einmal von dem auf der Internet-Trainerbörse mit dem Foto eines beschrifteten Bettlakens effektvoll in Szene gesetzten Stellenangebot der FCR-Frauen „ködern“ ließ.

Sorgen bereitet dem erfahrenen und laut eigener Aussage „eher autoritären“ Trainer dagegen das Abwehrverhalten seiner Mädels. Satte 56 Gegentore kassierten sie in der abgelaufenen Spielzeit, und auch am Dienstag Abend präsentierten sie sich des öfteren alles andere als sattelfest. „Wer nicht unterm Tor geboren ist, muss arbeiten“, sagt Zech augenzwinkernd und übt mit seinen Schützlingen weiter geduldig daran, die Zahl der Stellungsfehler zu verringern und stabiler zu stehen.

Hoffnungen setzt er dabei unter anderem auf Lena Schwemmer, mit 18 Lenzen ein weiteres hoch motiviertes Eigengewächs, das laut Zech „stark im Kommen ist“. Zudem versucht er eine bayernliga-erprobte und defensiv starke Spielerin nach Reichenschwand zu locken, deren Namen er gleichwohl (noch) nicht preisgeben möchte.

Minimalziel im zweiten Kreisligajahr ist der Klassenerhalt, wenngleich Günther Zech durchaus mit einer Verbesserung des Vorjahresergebnisses liebäugelt – und dies seiner Elf auch zutraut. Zum Auftakt wollen die Reichenschwanderinnen dazu am Samstag (Anstoß: 17 Uhr) beim letztjährigen Siebten SV DJK Eggolsheim gleich den ersten „Dreier“ einfahren.

Den hat auch Dominik Gast – nach dem Abgang von Danny Gast zum FC Schnaittach neuer „Chefcoach“ beim SV Offenhausen – im ersten Spiel bei Aufsteiger SC Oberreichenbach im Visier. „Wir wollen heuer im vorderen Tabellendrittel mitspielen“, sagt er. Nach der soliden Vorsaison, die die SVO-Mädels mit einem guten achten Platz beendeten, der logische nächste Schritt für die junge Elf, deren Kern schon seit der Jugend zusammenspielt und mit einem „super Teamgeist“ glänzt, wie Gast sagt.

Mit seinem Co-Trainer Georg Berthold, bis vor kurzem noch Keeper der „Ersten“, will er die Spielerinnen auch im dritten Jahr Kreisliga konsequent weiterentwickeln. „Im vergangenen Jahr hat das bei einigen sehr gut geklappt“, sagt der 33-Jährige, der einst beim 1. FC Hersbruck alle Jugendmannschaften durchlief und seit 2008 im Hammerbachtal ist.

„Herzstück“ seiner Elf bleibt das technisch wie läuferisch starke Mittelfeld mit Isabella Weidinger und den Schwestern Pia und Hannah Delling. Die drei machten auch im Pokalduell mit dem FC Reichenschwand mächtig Betrieb und unterstützen zudem die solide Viererkette um Spielführerin Rebekka Fuchs und Nicole Kornbausch sehr gut.

Sorgenkind ist und bleibt die Offensivabteilung. Gerade einmal 25 Tore gelangen den Hammerbachtalerinnen in der abgelaufenen Spielzeit, da „wollen wir heuer unbedingt besser werden“, sagt Gast. Am Dienstag Abend sah er zwar einige gute Ansätze und den sehenswert herausgespielten 2:3-Anschlusstreffer von Ina Wiesend, aber eben auch etliche leichtfertig vergebene Abschlüsse.

Möglicherweise bringt ja Katharina Langer frischen Wind in den SVO-Sturm, gegen den FCR gelang der früheheren Torhüterin mit einem satten Schuss der zwischenzeitliche Ausgleich. Und noch etwas bereitet dem Trainer Kopfschmerzen: Gut die Hälfte seiner Kickerinnen haben inzwischen ihr Studium begonnen und können deshalb unter der Woche selten trainieren. „Das könnte ein Problem werden“, sagt Dominik Gast.

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