„Gelberla“ in blendender Laufform

Kathrin Fecher und Shako Rahmanpour glänzen in Zeil am Main

So sehen glückliche Sieger aus: die drei schnellsten Staffeln beim TÜV Rheinland-Indoormarathon in Nürnberg, rechts die Jungs vom MTP Hersbruck. | Foto: privat2019/11/IMG-20191110-WA0023.jpeg

ZEIL/NÜRNBERG – Je später das Jahr, desto süßer die Siege: Die Läufer des Marathon Teams Pegnitztal (MTP) Hersbruck haben ein ziemlich erfolgreiches Wochenende hinter sich – mit Siegen beim Zeiler Waldmarathon und „Bronze“ beim Indoormarathon in Nürnberg.

Der Erfolg beim Zeiler Waldmarathon entsprang einer ziemlich spontanen „Schnapsidee“: Beim gemeinsamen Verputzen eines Schnitzels erwähnte Kathrin Fecher im Gespräch mit ihrem Vereinskollegen Shako Rahmanpour, mit dem sie jüngst beim Frankfurt Marathon am Start stand, dass sie am nächsten Morgen in Zeil am Main einen Halbmarathon laufen würde. Shakos prompte Antwort: „Da bin ich auch dabei“ – obwohl er seit Frankfurt die Beine hochgelegt hatte.

Das war dem 26-jährigen Wahl-Happurger, der 2015 aus dem Iran hierher geflüchtet war, bei dem anspruchsvollen „Berg- und Tallauf“ mit 420 Höhenmetern im unterfränkischen Naturpark Haßberge dann aber nicht im Geringsten anzumerken. Im Gegenteil: An der ersten langen Steigung zu Beginn hielt er sich noch in der Spitzengruppe auf, danach beschleunigte er und lief fortan ein einsames Rennen. Nach den 21,1 Kilometern und 1:16:57 Stunden hatte der Vorzeigeläufer des MTP Hersbruck schließlich satte 4:08 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Michael Wetteskind von der DJK Schweinfurt.

Lohnender Ausflug

Auch Kathrin Fecher, Jahrgang 1993, hat nach dem Marathon in der Mainmetropole offenbar immer noch „gute Beine“ und kam mit dem ständigen Auf und Ab bestens zurecht: Sie lief in 1:37:08 als sechste Frau ins Ziel und gewann damit die Wertung in der Frauenhauptklasse – ein durchaus lohnender „Ausflug“ also für die beiden „Gelberla“, die sich beide diebisch über ihre Erfolge freuten.

Und die Hersbrucker Ausdauerathleten legten am Tag danach beim vom TÜV Rheinland in dessen Betriebsgebäude in der Nürnberger Tillystraße organisierten Indoor-Marathon gleich noch einmal ein flottes Tempo vor. Im Feld der 15 Staffeln drehten die acht Jungs vom MTP auf dem außergewöhnlichen Kurs, der über Flure und Treppen (mit insgesamt 455 Höhenmetern) vorbei an den Prüfhallen und Laboratorien der Produktprüfung oder Bautechnik führte, eine schnelle Runde nach der anderen – und wurden nach 42,195 Kilometern und 2:50:49,7 Stunden wie schon im vergangenen Jahr Dritter,. Schneller waren nur das siegreiche Team Runmarkt Saucony (2:30:59,6) und die Formation „Hier geht die Post ab“ (2:47:21,8).

Auf den Viertplatzierten – die „Posttraumatischen Edelreservisten“ vom Post SV Nürnberg Triathlon – liefen Sascha Bock, Werner Haas, Julian Hegel, Uwe Schönauer, Matthias Müller, Ralf Stiegler, Soleyman „Sertip“ Ghorbani und Schlussläufer Shako Rahmanpour satte 16 Minuten Vorsprung heraus.

Super Stimmung

Zahlreiche Zuschauer, begleitet von den Klängen einer Sambaband und moderiert von Markus Othmer, feuerten die knapp 350 Teilnehmer im Marathon, Halbmarathon und im Staffelwettbewerb an. Die Einzelwertung der Männer über die klassische Marathondistanz gewann Marco Bscheidl von der LG Passau in 2:58:10 Minuten, schnellste Frau war Sonja Veith in 4:04:20.

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