Handball: Nach einer katastrophalen ersten Hälfte drehen die Winkelhaider Handballdamen die Partie und schlagen den MTV Stadeln mit 30:28. Mit 6:0 Punkten steht der TSV nun an der Tabellenspitze der Bayernliga.
Freude pur bei den Handballerinnen des TSV Winkelhaid: Zum ersten Mal ist es der Mannschaft von Trainer Sebastian Wilfling gelungen, Punkte vom MTV Stadeln zu entführen. Nach turbulenten 60 Minuten hieß es 30:28 für die Gäste, die mit drei Siegen aus den ersten drei Saisonspielen Platz eins in der Tabelle belegen.
Mit dem positiven Ausgang hatte nach den ersten zehn Spielminuten jedoch niemand rechnen können. Nach einem verpatzten Spielbeginn lag der TSV mit 0:6 in Rückstand, alles sah nach einem Debakel aus. „Es war wirklich eine der schlechtesten ersten Hälften in den vergangenen Jahren“, gestand Winkelhaids Spielerin Christina Räbel im Anschluss an die Partie. Die Gäste leisteten sich viele Ballverluste und trafen im Angriff häufig falsche Entscheidungen, welche die Gastgeberinnen zu leichten Toren einluden. Zehn Minuten und sieben Sekunden waren absolviert, als Sebastian Wilfling die erste Auszeit nahm, um seine Mannschaft darauf aufmerksam zu machen, dass die Partie bereits vor einiger Zeit begonnen hatte.
Ein Siebenmeter von Christina Räbel brachte die Gäste auf die Anzeigentafel, mit der folgenden Zwei-Minuten-Strafe gegen Stadelns Melina Michalowski entschieden sich die Winkelhaider, nun auch am Spiel teilzunehmen. Drei Tore in Folge verkürzten den Spielstand vorübergehend auf 4:7 aus TSV-Sicht. Besser wurde das Winkelhaider Spiel allerdings nicht, immer wieder zogen die Gastgeberinnen davon, in Minute 25 hatte Stadeln erneut einen Sechs-Tore-Vorsprung, zur Pause lag Winkelhaid mit 13:17 in Rückstand.
Deutliche Leistungssteigerung
Was auch immer Trainer Sebastian Wilfling seinen Spielerinnen in der Kabine predigte – es zeigte Wirkung. Wie ausgewechselt traten Spielführerin Verena Götz und Co. nun auf, mit deutlich mehr Tempo und Entschlossenheit in den Angriffsaktionen erzielten sie schnelle Tore, nach 38 Minuten hatten sie den Rückstand auf einen Treffer verkürzt (20:19). Nicht nur in der Offensive lief es besser, auch in der Abwehr fanden die Gäste zu ihrem Spiel und schafften es, den Stadelner Angriff in den Griff zu bekommen. Innerhalb von zehn Minuten kassierte der TSV nur zwei Gegentreffer, die erste Führung im Spiel gelang Anna Pröll in Minute 47 (22:21).
Während das Selbstvertrauen beim TSV von Minute zu Minute größer wurde, agierten die favorisierten Gastgeberinnen zunehmend verunsichert und fanden keine Mittel mehr, dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben. Vier Minuten vor dem Ende kam Stadeln zwar auf ein Tor heran, doch die Gäste behielten die Ruhe und spielten die Partie abgeklärt zu Ende. Vanessa Heinrich und Christina Räbel stellten den Drei-Tore-Vorsprung wieder her, Isabel Hampl sorgte zwölf Sekunden vor Schluss mit einem herrlichen Heber über Stadelns Torhüterin für den 30:28-Endstand. Kommenden Samstagnachmittag (15 Uhr) ist der HSV Bergtheim zu Gast in Winkelhaid.
Für den TSV spielten:
Räbel (11), Pröll (3), Zientek(2), Goetz (3), Hampl (4), Heinrich (3), Zeller, Spychala (4), Koch, Kluth, Weiler, Seger.