ERLANGEN/PEGNITZGRUND – Der FC Ottensoos hat durch seinen 2:1-Sieg bei Spitzenreiter den ASV Weisendorf entthront; neuer Liga-Primus ist der SV Buckenhofen nach seinem 5:0 gegen Hersbruck. Ein wahres Strafstoß-Festival gab es in der Partie zwischen der SpVgg Hüttenbach und der SVG Steinachgrund. In der mit sechs Treffern ohnehin recht torreichen Partie gab der Schiedsrichter sage und schreibe fünf Elfmeter. Beim SK Lauf ist nach dem furiosen Start mit zehn Punkten aus vier Spielen der Wurm drin: Gegen die SpVgg Mögeldorf kassierte der Sportklub die zweite Pleite in Folge mit vier Gegentoren. Die SpVgg Diepersdorf verlor nach einem späten Gegentor noch mit 1:2 gegen die Gäste aus Kalchreuth.
SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf – SV Gutenstetten-Steinachgrund 5:2 (3:1) – Diese Partie wird wohl noch nachhallen, denn fünf Strafstöße in einem einzigen Spiel gibt es nicht alle Tage. Dabei war die Begegnung trotz der vielen Elfmeter und einer Roten Karte keineswegs brutal. Den ersten Strafstoß gab es bereits nach acht Minuten nach einem Foul an Thomas Kreuz trat Matthias Gruner an den Punkt und verwandelte sicher. Der Ausgleich einen knappe Viertelstunde später fiel ebenfalls vom Punkt; der Unparteiische hatte ein Foul von Hüttenbachs Keeper Emre Sanli gegen einen SVG-Stürmer geahndet. Doch Sanli machte seinen Patzer im Anschluss mehrfach gut, denn er zeigte gegen die in dieser Phase überlegenen Gäste mehrere Glanzparaden. Stattdessen baute die SpVgg die Führung zum schmeichelhaften 3:1-Halbzeitstand aus. Zunächst traf Matthias Gruner diagonal von der Strafraumgrenze; er verletzte sich aber dabei und wurde ausgewechselt. Deshalb war der nächste Elfmeter nach einem erneuten Foul an Thomas Kreuz Sache von Nico Elterlein, der souverän verwandelte.
Im zweiten Spielabschnitt zeigten sich die Gastgeber dann spielerisch stärker. Vorentscheidend dann nach einer guten Stunde das Foul von SVG-Torwart Daniel Himmrich am durchgebrochenen Julius Reutter. Dafür sah der Keeper die Rote Karte und es gab den nächsten Strafstoß. Gegen den neuen Keeper hatte Torschütze Elterlein etwas Glück und es stand 4:1. Zwanzig Minuten später mal wieder ein Strafstoß; diesmal für die Gäste, nachdem Niklas Beyer übermotiviert zur Sache gegangen war und bei seiner Grätsche den Spieler traf und nicht den Ball. Gutenstetten konnte durch Tahir auf 4:2 verkürzen. Immerhin der letzte Treffer war dann ein reguläres Tor aus dem Spiel heraus; Lukas Mirsberger setzte mit einem erfolgreich abgeschlossenen Konter den Schlusspunkt unter eine torreiche Partie.
Tore: 1:0 (8./Elfmeter) Matthias Gruner, 1:1 (20./Elfmeter) Tim Fierus, 2:1: (41.) Matthias Gruner, 3:1 (45. +3/Elfmeter) Nico Elterlein, 4:1 (64./Elfmeter) Nico Elterlein, 4:2 (82./Elfmeter) Fazdel Tahir, 5:2 (90. +4) Lukas Mirsberger. Rote Karte: 63. Daniel Himmrich (Steinachgrund). Schiedsrichter: Timmy Schlesinger (SV Altenstadt/Vohenstrauß). Zuschauer: 230.
ASV Weisendorf – FC Ottensoos 1:2 (1:2) – Fernschüsse waren das Mittel der Wahl in diesem Spiel, denn alle drei Treffer wurden aus der Distanz erzielt. Bereits in der 4. Minute hatte Weisendorfs Tim Schmidt aus 20 Metern abgezogen und FCO-Keeper Paul Königseder überwunden. Doch abgesehen davon verlief der Tag nicht im Sinne der Gastgeber, die in der kampfbetonten Partie keine Vorteile gegen die auf Augenhöhe agierenden Gäste hatten. Der ASV setzte auf lange Bälle und setzte die Ottensooser Mannschaft durch hohes Pressing unter Druck. Aber auch der FCO hatte durch seine schnellen Spieler Dominik Umbeer und Lorenz Mai Abnehmer für weite Zuspiele, die aber mehrer gute Möglichkeiten nicht nutzen konnten. Das tat dafür Maximilian Dotzler, der in der 22. Minute einen 20-Meter-Volleyschuss zum 1:1-Ausgleich im gegnerischen Gehäuse versenkte. Bis zur Pause ging es dann weiter mit einem offenen Schlagabtausch, die Partie lebte vom Kampfgeist und versprühte wenig spielerischen Glanz. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte nutzte dann FCO-Rechtsverteidiger Tim Hojdak seine Chance. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld wurde er von den Gegnern, die gedanklich offenbar schon auf dem Weg in die Kabine waren, nicht energisch gestört und konnte aus rund 18 Metern abziehen. Sein Schlenzer ins lange Eck war gleichzeitig der 1:2-Halbzeitstand.
Auch im zweiten Abschnitt wurde Kampfgeist großgeschrieben. Der ASV drückte auf den Ausgleich, der FCO hielt dagegen. Das Rezept „lange Bälle“ wurde beibehalten; der ASV wechselte sogar große Spieler ein, um die Chance auf eine erfolgreiche Abnahme zu erhöhen. Zählbares gab es allerdings nicht mehr. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich gab es in der 75. Minute nach einer Ecke, doch FCO-Keeper Königseder parierte einen gefährlichen Kopfball bravourös, so dass die Gäste aus Ottensoos drei Punkte einfuhren und der ASV durch die 1:2-Niederlage von der Tabellenspitze vertrieben wurde.
Tore: 1:0 (4.) Tim Schmidt, 1:1 (22.) Maximilian Dotzler, 1:3 (45.+6) Tim Hojdak. Schiedsrichter: Peter Haas (FC Wendelstein). Zuschauer: 120.
SpVgg Diepersdorf – FC Kalchreuth 1:2 (1:0) – Gegen die Elf aus Kalchreuth setzte es für die Truppe um Coach Martin Kirbach eine knappe, aber verdiente Niederlage, da in der Schlussphase die Kräfte schwanden und so dem Druck der Gäste nicht mehr standhalten konnte. Personell nur mit zwei Auswechselspielern besetzt, zeigte die SpVgg eine taktisch sehr disziplinierte Vorstellung und ging bereits nach neun Minuten durch einen herrlichen Kopfballtreffer von Alexander Stengel nach Hereingabe von Manuel Langhans mit 1:0 in Führung. Die Heimelf hielt gegen die ambitionierten Gäste kämpferisch gut dagegen und verteidigte die knappe Führung. Doch in der 77. Minute brachte eine fragwürdige Entscheidung den Ausgleich für die Gäste und sorgte für Fassungslosigkeit im Diepersdorfer Lager: Eine angebliche Beleidigung eines Diepersdorfer Verteidigers wertete der Unparteiische mit einem indirekten Freistoß für Kalchreuth im Strafraum der SpVgg. Die Mauer der Heimelf konnte den getretenen Freistoß zunächst blocken, aus dem Gewühl heraus drückte Valantis Floros die Kugel über die Linie zum 1:1. Mit der Ursache des Treffers haderte Coach Martin Kirbach noch lange nach Schlusspfiff. Nach dem die Scherau-Kicker zum Ende der Begegnung hin keine Entlastung mehr schaffen konnten, fingen sie sich noch das 1:2 ein: Eine schöne Flanke vollstreckte Marco Döll wunderbar per Kopf zum Siegtreffer seine Farben.
Tore: 1:0 (15.) Alexander Stengel, 1:1 (77.) Dominik Hofmann, 1:2 (85.) Marco Döll. SR: Mario Hofmann (SpVgg/DJK Heroldsbach/Thurn). Zuschauer: 133.
SK Lauf – SpVgg Mögeldorf 1:4 (1:2) – Nur der Auftakt verlief für den Sportklub nach Maß: Was für den bisherigen Saisonverlauf gilt, traf auch auf die Freitagspartie gegen die Gäste aus Mögeldorf zu. Nachdem der SKL mit zehn Punkten aus vier Partien prächtig gestartet war, gab es seitdem keinen Sieg mehr; zuletzt gar eine 0:4-Pleite beim SC Adelsdorf. Gegen Mögeldorf kam es am Freitag fast genau so schlimm. Dabei hatten die „Greens“ einen Bombenstart erwischt, denn bereits in Spielminute zwei erzielte Adrian Holfelder das Führungstor, nachdem er im Eins-gegen-Eins vor Mögeldorfs Keeper Manuel Hufnagl die Nerven behalten hatte. Die Gäste zeigten sich nach dem frühen Treffer zunächst konsterniert und Lauf hatte mehrere Möglichkeiten, die Führung auszubauen, doch Schober scheiterte zunächst mit einer Doppelchance nur zwei Minuten nach dem 1:0 und auch nach einer knappen halben Stunde, als er eine Flanke von Tim Sohr nicht erreichte. Auch Sohr verpasste ein Flanke von Holfelder. Wie so oft galt auch hier: Wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft. So war es in der 35. Minute ein Rückpass mit Folgen. Cittadini hatte den Mögeldorfer Schinner nicht auf dem Schirm, der sich den Ball schnappte und den zu diesem Zeitpunkt unerwarteten Ausgleich markierte. Die Gäste erwiesen sich auch in der Folge effektiv. Sie brachten zwar aus dem Spiel heraus keine große Gefahr vor das Laufer Tor, belohnten sich aber kurz vor dem Pausenpfiff durch einen Freistoß aus 25 Metern von Grätz mit der 2:1-Halbzeitführung.
Der zweite Spielabschnitt gehörte dann den Gästen. War im ersten von Mögeldorf wenig zu sehen gewesen, während der SKL viele Chancen hatte, lief es nun anders herum – mit dem Unterschied, dass Mögeldorf seine Möglichkeiten in Zählbares ummünzte. War gleich nach Wiederanpfiff Mögeldorfs Torschütze Schinner noch am Pfosten gescheitert, machte es in der 52. Minute Mehl besser und erhöhte auf 3:1 für die Gäste. Danach hatte die SpVgg Pech nach einem Freistoß an die Latte. Glücklos blieb auch Lauf Dominik Bürner bei seinem Schuss gegen Hufnagl; die fast einzige größere Chance der Gastgeber im zweiten Durchgang. Die Vorentscheidung fiel dann nach knapp 70 Minuten erneut durch einen Freistoß, den Grätz zum 1:4-Endstand in den linken Torwinkel setzte.
Tore: 1:0 (2.) Holfelder, 1:1 (35.) Schinner, 1:2 (45.) Grätz, 1:3 (52.) Mehl, 1:4 (67.) Grätz. Gelb-Rote Karte: 85. Hendrik Behnisch (Mögeldorf). Schiedsrichter: Karl-Heinz Kratz. Zuschauer: 120.