FEUCHT – Spitzenreiter SC Feucht empfängt am Nachmittag den abstiegsbedrohten SV Mitterteich. Trainer Florian Schlicker geht zuversichtlich in den Restart – obwohl sich ein Angreifer kurzfristig nach Riga verabschiedet.
Florian Schlicker ist heiß. Feuchts Cheftrainer brennt auf den Restart und freut sich auf das erste Heimspiel Samstagnachmittag (15 Uhr) gegen den SV Mitterteich. Sechseinhalb Monate liegen zwischen dem 2:2-Unentschieden beim SC 04 Schwabach Anfang März und der bevorstehenden Partie gegen die Oberpfälzer. Eine lange Zeit, in der sich personell bei den Zeidlern einiges verändert hat: Abwehrchef Michael Kammermeyer wechselte in den Trainerstab des Bundesligisten VfB Stuttgart (wir berichteten), Tobias Lehr-Kramer (Henger SV), Joshua Wisdom (SC Eltersdorf), Szymon Pasko (Kleinschwwarzenlohe) und Korbinian Zylka (ASV Neumarkt) haben die Zeidler in der Zwischenzeit verlassen.
Den vier Abgängen stehen jedoch sechs Neuzugänge gegenüber: Aus der U19 der SpVgg Greuther Fürth kam Jonas Köstler zum SC, Ferdinand Buchner (DJK Ammerthal) soll die Lücke von Michael Kammermeyer schließen. Angreifer Silviu Pacurariu kehrte aus Spanien zurück, Lukas Zieglmeier kam von der U-19-Mannschaft des SSV Jahn Regensburg. Mit Jan Kowalewski (SV Seligenporten) und Fatjon Collari (KF Vellaznimi/
2. Liga Albanien) verpflichteten die Feuchter obendrein zwei weitere starke Torhüter.
Sponsel bleibt die Nummer 1
Einen Wechsel wird es zu Beginn der Ligaspiele jedoch nicht geben. „Andreas Sponsel bleibt unsere Nummer eins“, stellt Florian Schlicker klar und erklärt: „Wir sind natürlich froh, dass wir mit Jan und Fatjon zwei weitere starke Torhüter im Kader haben, die mit Sicherheit auch ihre Einsatzzeit erhalten werden.“ Die Teilnahme am Toto- sowie am Ligapokal bietet Schlicker die Möglichkeit, alle Torhüter regelmäßig zu bringen und damit bei Laune zu halten.
Apropos Laune: Die ist beim Feuchter Chefanweiser gut, nicht zuletzt aufgrund der absolvierten Vorbereitung. Die Partien gegen Ligakonkurrent SC Großschwarzenlohe (4:1), SpVgg Hüttenbach/Simmelsdorf (8:1) und Bayernligist SpVgg Ansbach (3:2) gestaltete der SC erfolgreich, gegen die DJK Gebenbach (Bayernliga Nord) gab es eine 2:3-Niederlage.
Die Generalprobe bestritten die Feuchter vergangenen Dienstag gegen den Landesligisten ASV Neumarkt, Endstand: 0:2. „Das war ein super Test für uns“, blickt Schlicker zurück und nimmt dabei die Pleite auf seine Kappe. „In der zweiten Hälfte haben wir taktisch umgestellt von einer Dreier- auf eine Viererkette. Das hat nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe“, beschreibt Feuchts Trainer den Kniff zur Pause. Im ersten Durchgang hatte es seine Mannschaft „sehr sehr ordentlich gemacht“ und sich eine Vielzahl an Möglichkeiten herausgespielt. Allein die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.
Dennoch zeigt sich Schlicker aufgrund der Leistungen seiner Mannschaft „zuversichtlich“, gut aus den Startlöchern zu kommen und gegen den SV Mitterteich (Platz zwölf) zu gewinnen. „Auch wenn das erste Spiel nach so langer Pause schon eine kleine Wundertüte ist“, wie er gesteht.
Spießl zieht es nach Lettland
Nicht mehr mit von der Partie sein wird Philipp Spießl. Feuchts Angreifer, der in den bisherigen 22 Saisonspielen achtmal zum Einsatz kam und zweimal in der Startelf stand, hat sich in den vergangenen Wochen in den Fokus gespielt. „Philipp ist schon so etwas wie der kleine Gewinner unserer Vorbereitung“, sagt Florian Schlicker über den 24-Jährigen.
Das Problem: Auf den wieselflinken Offensivmann kann Schlicker bis Ende des Jahres nicht mehr zurückgreifen. „Er hat ein Stipendium erhalten und legt jetzt spontan ein Auslandssemester in Riga ein“, erklärt der SC-Coach.
Ein Ausfall, der ob Spießls jüngst gezeigter Leistungen zwar schmerzt, der gleichzeitig aber auch zu verkraften sein dürfte. „Wir sind auch in der Breite qualitativ sehr gut aufgestellt“, sagt Schlicker, der zweifelsfrei über den stärksten Kader aller Landesligisten verfügt.
Gegen den SV Mitterteich kommt es auch zum direkten Duell der beiden Toptorjäger Marco Kießling (SV Mitterteich) und SC-Angreifer Stephan König. Beide haben bisher schon 17 Treffer erzielt und teilen sich in der Torschützenliste aktuell Rang zwei – hinter Sebastian Schulik vom TSV Kornburg.