FC und Eintracht Hersbruck

Eine Rugby-Abteilung für Hersbruck

Flankiert von Hans Herrmann, Rudi Ziegler (links), Thomas Paul und Horst Scharrer (rechts) zeigen FC-HersbruckSpielleiter Fabian Lämmermann und Alexander Michl einen Tackle-Sack, der aufgestellt beim Rugby-Training einen Gegner ersetzt. | Foto: J. Ruppert2021/06/IMG-2307.jpg

HERSBRUCK – Mit einem kurzen Anlauf rammt Alexander Michl mit der Schulter wuchtig den Tackle-Sack. Die Übung gehört zum Einmaleins des Rugby-Trainings. Mit Hilfe von Experten möchten der FC Hersbruck und die Hersbrucker Eintracht eine Abteilung für diese Sportart mit dem eiförmigen Ball ins Leben rufen. Der Startschuss fällt am Freitag, 11. Juni, um 18.30 Uhr.

Die Initiative ging von Alexander Michl aus. Der Vorsitzende des Bayerischen Rugby-Verbandes und des Fördervereins Rugby Nürnberg hat das Ziel, neue Teams zu gründen und zu betreuen. Beim FC Hersbruck musste er nicht lang werben. „Das kam wie gerufen, denn wir möchten unseren Klub sportlich eh breiter aufstellen“, sagt Vorsitzender Thomas Paul auch im Namen von Hans Herrmann, Fabian Lämmermann und Joachim Dierig. Die Führung der Eintracht um Horst Scharrer und Rudi Ziegler zeigte sich ebenso aufgeschlossen.

„Viele Fußballer mit guter Physis, aber technischen Problemen, wie etwa Ball stoppen, wären beim Rugby besser aufgehoben“, meint der ehemalige Kölner Bundesligaspieler, der in seiner aktiven Zeit auch für Exiles Stockholm auflief. Die Regeln sind komplex. Doch das Urgestein hat die Erfahrung gemacht: „Jeder kann die grundlegenden Sachen innerhalb einer Viertelstunde mit Erklärungen eines Fachmanns während einer Partie lernen.“

Fairness ist Trumpf

Das Rugby beschreibt er als eine Mischung aus Fußball, Handball und Judo. Zu den typischen Elementen gehören ein Gedränge, das Paket, die Gasse, das Lauf- und das Passspiel. Fairness ist bei der englischen Gentleman-Sportart Trumpf. Die verteidigende Mannschaft darf nur den Spieler in Ballbesitz „tackeln“, wobei sich der als einziger Angreifer wehren kann.

Alexander Michl ist im Aufbau neuer Teams ein alter Hase. Beim TV 1877 Lauf folgten dem ersten Aufruf rund 50 Aktive: Männer, Frauen und dank einer Zusammenarbeit mit dem Christoph-Jakob-Treu-Gymnasium auch etliche Jugendliche. Trotz Corona möchten das Urgestein und sein Cotrainer Eduard Holhos, ein früherer rumänischer Rugby-Nationalspieler, nun auch in Hersbruck loslegen.

Insbesondere im Mädchenbereich verzeichnete Alexander Michl große Erfolge, bis hin zu Rang sechs bei einer Deutschen Meisterschaft. Bei den ersten Übungseinheiten gilt das Augenmerk dem Umgang mit dem Ball: passen, fangen, kicken, laufen. Kontakt mit anderen gibt es noch nicht, dafür aber mit Tackle-Sacks.

Schnupperabend bei der Eintracht

Langfristig wird eine Zusammenarbeit mit dem TV 1877 Lauf angestrebt, was dann als „Clou“ drei Trainingsabende und eine Spezialeinheit pro Woche ermöglicht.

Auch in Sachen Ausrüstung müssen FC und Eintracht erst einmal kaum investieren. Die Fußballfelder passen. Bei den Toren müssen die Rugby-Leute einfach nur das Netz entfernen und die Pfosten mit Stangen verlängern fertig. Eine aufwendige Schutzausrüstung für Spieler wie beim American Football gibt es nicht.

In absehbarer Zeit sollen gemischte Lauf-Hersbrucker Mannschaften im Ligabetrieb mit 7er- oder 15er-Mannschaften teilnehmen. Als Name wurde „Dragons“ gewählt. Wer nun Lust und Laune hat, die Sportart einfach mal auszuprobieren, sollte am nächsten Freitag (11. Juni) den Gang auf das Gelände der Hersbrucker Eintracht wagen. „Alle Altersgruppen sind willkommen“, betont Alexander Michl. Das Auftakttraining unter Beachtung der gültigen Corona-Vorschriften und je nach Interesse in mehreren Gruppen beginnt um 18.30 Uhr und dauert voraussichtlich bis 20.30 Uhr.

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