Huesler eliminert bei Turnier in Eckental auch Bachinger

Eidgenosse als Germanenschreck

Nach Maximilian Marterer musste am Donnerstag der Münchner Matthias Bachinger, seit vielen Jahren im House of Sports dabei, das derzeitige „Hoch“ von Marc-Andrea Hüsler anerkennen, der nach seinem Erfolg in Ismaning auch in Eckental zu den heißen Titel­anwärtern gehört. | Foto: Bertram Wagner2020/11/Tennis-ATP-Eckental-Bachinger-quer-net.jpg

ECKENTAL. Acht Spieler aus acht Nationen bestritten am Donnerstag den zweiten Tag der Achtelfinals beim ATP-Challenger-Turnier im House of Sports – eine Konstellation, die in der über 20-jährigen Geschichte der Großveranstaltung in Eckental noch nicht allzu oft vorkam. Nachdem am Mittwoch Marvin Möller als einziger deutscher Spieler das Viertelfinalticket lösen konnte, blieb dieser Eintritt in die Top 8 dem Münchner Matthias Bachinger verwehrt. Er scheiterte ebenso wie zuvor der fränkische Lokalmatador Maximilian Marterer in Runde 1 an dem Schweizer Marc-Andrea Hüsler, der durch seinen Turniersieg vor knapp zwei Wochen in Ismaning gehörig Aufwind erfahren hat.


Kaum jemand hätte im Vorfeld gedacht, dass ein 21-jähriger Youngster aus Hamburg der letzte von insgesamt acht deutschen Hauptfeldteilnehmern sein würde. Auch nicht die beiden Eckentaler Hauptorganisatoren, Turnierdirektor Marcus Slany und Fabian Reisch, deren Siegertipps Maximilian Marterer und Ernests Gulbis sich damit schon erledigt haben. Dies bestätigt wieder einmal, dass auf dem schnellen Eckentaler Teppichboden Namen und ATP-Positionen wenig Aussagekraft haben, von den in diesem Jahr ganz speziellen Rahmenbedingungen ganz zu schweigen.


„Spieler demütig und dankbar“


Fabian Reisch zieht nach 34 gespielten Einzeln (sieben folgen noch) ein erstes Fazit: „Wir spielen komplett ohne Zuschauer. Keine Sponsoren in der Halle, wir sind uns der Verantwortung bewusst und achten auf die geltenden Schutz- und Hygienemaßnahmen. Es sind nur Spieler mit maximal einem Coach/Betreuer da und das Team, das wir in diesem Jahr auch so weit wie möglich verkleinert haben, um möglichst wenig Personen auf der Anlage zu haben. Die Atmosphäre ist natürlich anders, die Emotionen von den Rängen fehlen gerade hier in Eckental. Allerdings sind wir froh, das Turnier in dieser Zeit überhaupt durchführen zu dürfen. Die Spieler sind sehr demütig und dankbar. Sie akzeptieren, dass ihnen nur ein kleiner, abgetrennter Warm-Up-Bereich mit Aufenthaltsbereich zwischen den beiden Plätzen zur Verfügung steht.“


Das achte Spiel des ersten Durchgangs ist in der Retrospektive wohl der Knackpunkt für die Zwei-Satz-Niederlage von Matthias Bachinger gegen Marc-Andrea Hüsler gewesen. Der „Lucky Looser“ Bachinger lag mit 3:4 zurück, hatte bis dahin keine Breakchance und dann auf einen Schlag gleich drei Möglichkeiten.


Doch keine davon konnte er zum 4:4 nutzen, der Schweizer gewann die fünf Ballwechsel in Folge und holte sich dann zudem den Aufschlag von Bachinger. 6:3 – der Widerstand des Münchners war gebrochen und für den Ismaning-Sieger der Rest nur noch Formsache. Im Expresstempo zog er mit 6:1 ins Viertelfinale ein. Hüsler benötigte nur ein Ass, verwandelte aber 22 von 25 Punkten nach seinem ersten Aufschlag – eine Top-Quote.
Das bisher schnellste Spiel im Hauptfeld fand am Donnerstag Vormittag statt: In nur 47 Minuten gönnte Ilya Ivashka, die Nr. 3 des Turniers, seinem Achtelfinalgegner Jurij Rodionov nur ein einziges Spiel.


Aus Frust wird Siegeswille


Der topgesetzte Kamil Majchrzak knallte Mitte des zweiten Satzes gegen Roman Safiullin seinen Schläger auf den Boden, nachdem er das Break zum 2:4 kassiert hatte. Der Satzausgleich war die Folge. Doch im Finaldurchgang fand er dann wieder zu seinem Spiel und machte das Rennen um den letzten Viertelfinalplatz. Die gesetzte Nummer eins des Turniers ist also auch weiterhin dabei.


BERTRAM WAGNER

Ergebnisse:
Achtelfinale: Ivashka (BLR) – Rodionov (AUT) 6:0, 6:1; Hüsler (SUI) – Bachinger 6:3, 6:1; Popyrin (AUS) – Kolar (CZE) 6:4, 6:4; Majchrzak (POL) – Safiullin (RUS) 6:1, 3:6, 6:3.

Die Viertelfinalpaarungen im Überblick: Majchrzak – Möller, Donskoy – Ramanathan, Hüsler – Ivashka, Korda – Popyrin.

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