Klettermarathon zum Start

DAV Hersbruck weiht Außenkletterwand ein

Je schwieriger, desto mehr Punkte: Beim Klettermarathon nahmen die Teams auch die härtesten Anstiege – wie den kniffligen Überhang – mit Begeisterung in Angriff. | Foto: Porta2019/06/DSC_0632.jpeg

HERSBRUCK – Die neue Außenkletterwand am Kletterzentrum des DAV Hersbruck hat ihre erste Feuerprobe mit Bravour bestanden: Beim großen Klettermarathon anlässlich der Einweihung des letzten Mosaiksteins an dem Vorzeigeprojekt des Alpenvereins gab es nur strahlende Gesichter und viel lobende Kommentare.

Bevor die „Fassadenkraxler“ in ihre Gurte steigen und in die Wand durften, freute sich zunächst Bernd Lindner, 2. Vorsitzender der Hersbrucker Alpenvereinssektion und seit Jahren integraler Bestandteil des engagierten Kletterhallenprojektteams, dass das „neue Wahrzeichen der Stadt und der Region nun schon von weitem deutlich sicht- und erkennbar ist“.

Ohne die intensive Unterstützung aus Politik und Verwaltung und ohne die finanzielle Hilfe der vielen Sponsoren – vor allem der namensgebenden Hauptsponsoren Raiffeisenbank und Marmot – wäre dieses Mammutvorhaben nicht zu realisieren gewesen.

Lindner dankte aber auch all den vielen Helfern aus dem Verein selbst, die in tagelanger, schweißtreibender Arbeit zum Beispiel noch den Fallschutzboden an der Außenkletterwand verlegten, oder viele Stunden ihrer Freizeit opfern, um als Trainer und als „Servicekräfte“ im halleneigenen Bistro für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.

„Echte Bereicherung“

„Hier passiert weit mehr, als wir uns zuvor erhofft haben“, sagte Lindner – und meinte damit nicht zuletzt die gute Zusammenarbeit mit dem Haus Weiher und dem Don Bosco Haus, deren Bewohner inzwischen Stammgäste in der von Beginn an auch auf Inklusion ausgelegten Halle sind und für den Klettermarathon sogar ein eigenes Handicap-Team gemeldet hatten. „Eine echte Bereicherung für uns“, so Lindner.

Auch Hersbrucks 2. Bürgermeister Peter Uschalt hob auf dieses besondere Element des „Leuchtturmprojekts für unsere Stadt und den ganzen Landkreis“ ab: „Das Thema Inklusion ist in Hersbruck seit Jahrzehnten eine gelebte Selbstverständlichkeit und es gab noch nie Problem damit.“ Nun eben auch in der Kletterhalle. Vor den DAV-Verantwortlichen zog er den sprichwörtlichen Hut für den „Mut, dieses Projekt zu stemmen“.

Felix Knaub, Leiter der offiziell „Raiffeisenbank Kletterwelt DAV Hersbruck powered by Marmot“ genannten Halle, bedankte sich bei der Firma Walltech aus Tschechien für die rund 14 Meter hohe, rund 270 Quadratmeter große, „wunderschöne und sehr gut gelungene Außenkletterwand.“ An der südwestlichen Ecke des Klettertempels bildet sie die „Unterlage“ für 16 Linien mit insgesamt 32 erstklassigen und attraktiven Routen, die der mit seiner Firma „Boulders“ bundesweit geschätzte Thomas Brenzinger aus Betzenstein geschraubt hat – mit Schwierigkeitsgraden zwischen 4 und 9.

Vier Stunden Dauertest

Wenig später gab Knaub den „Startschuss“ für den 1. Hersbrucker Klettermarathon, bei dem die 16 Teilnehmer – darunter auch sechs Handicapkletterer – die neue Außenwand vier Stunden lang auf Herz und Nieren testeten, ungeachtet der ziemlich heißen Temperaturen. Für die verschiedenen Routen gab es je nach ihrem Schwierigkeitsgrad Punkte – je höher der ist, desto mehr Zähler konnten die Teilnehmer in ihrem Laufzettel vermerken. Allerdings durfte jede Route nur maximal zweimal absolviert werden, musste in einem Stück und ohne Hilfsmittel im Vorstieg geklettert werden.

Auf die besten „Marathonis“ warteten die vom Hersbrucker Outdoorladen „Freizeitfanatiker“ gestifteten Preise wie Gutscheine, Trinkflaschen, T-Shirts oder der von Kletterern verwendete „Chalk“ – ein spezielles Pulver, das schwitzige Finger verhindert – sowie Gutscheine für die Kletterhalle. Sie gingen an Niklas Neumann, Aaron Ertel und Nora Neumann (Platz 1 bis 3 in der Kinderwertung), an Benjamin Hartmann, Eckart Münzenberg und Peter Dischner (Herren) und in der Damenwertung an die punktgleichen Siegerinnen Anke Meyer und Lisa Lenhardt-Dörr sowie an die drittplatzierte Christiane Hohlfeld.

Die besten Handicapkletterer bekamen jeweils einen der bei ihnen höchst begehrten Klettergriffe. Nach der Siegerehrung schloss sich ein gemütlicher Grillabend an.

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