Ochenbruck – In der A-Klasse Nord Ost reist der zweitplatzierte TSV Ochenbruck zum Tabellenführer FC Wendelstein II. Pünktlich zum Spitzenspiel läuft TSV-Kapitän Christian Hacker zur Höchstform auf. Der Fleißigste ist er jedoch nicht.
Der TSV Ochenbruck spielt bislang eine starke Saison in der A-Klasse Nord Ost: Zehn Siege stehen drei Niederlagen gegenüber, von Punkteteilung respektive Unentschieden halten sie beim TSV nicht viel. Dem Erfolg im Nachholspiel über Seligenporten II (4:0) ließen die Schützlinge von Trainer Alber Klein-Yelegen vergangenen Sonntag einen 10:0-Kantersieg gegen den SV Postbauer II folgen. In den Mittelpunkt schoss sich dabei Christian Hacker, der sich in beiden Partien sechsmal in die Torschützenliste eintrug.
Der fünffache Hacker
Gleich fünf Treffer erzielte der TSV-Spielführer alleine beim Schützenfest gegen Postbauer. „Fünf Tore in einem Spiel hab ich noch nie gemacht. Und wahrscheinlich wird das auch nicht mehr vorkommen“, sagt Ochenbrucks Pistolero über seine Fünf-Tore-Premiere. Angesprochen auf den Namen Franz Brungs gerät der 24-Jährige etwas ins Stocken: „Wenn ich mich nicht täusche, ist das ein ehemaliger Club-Spieler. Der hat bestimmt auch mal ein paar Tore in einem Spiel erzielt, sonst käme die Frage jetzt nicht“, entgegnet Hacker. 1967 machte sich Brungs unsterblich, als er im Derby gegen den FC Bayern München (7:3) fünf Treffer für den
1. FC Nürnberg erzielte.
Woran liegt es, dass der 24-Jährige in zwölf Saisonspielen schon 14 Treffer erzielte und damit bereits häufiger traf als in den 25 Partien der Spielzeit 2018/19? „Ehrlich gesagt trainiere ich wegen meines Studiums momentan weniger als in den Jahren zuvor. Ich hab in dieser Saison eine etwas offensivere Rolle als in der vergangenen Spielzeit. Da war ich eher auf der Acht zuhause, in diesem Jahr spiel ich eher auf der Zehn. Und ich habe vor der Saison zum ersten mal die Marke meiner Fußballschuhe gewechselt. Vielleicht hat das auch damit zu tun“, sucht Hacker nach Erklärungen für seine ausgeprägte Torgefahr.
Wieso der Kapitän aktuell so oft richtig steht, ist Ochenbrucks Trainer Alber Klein-Yelegen herzlich egal. Er ist einfach nur froh, einen solch torgefährlichen Mittelfeldspieler in seinen Reihen zu haben. Auch wenn „bei Christian noch viel Luft nach oben ist“, wie Klein-Yelegen betont. „Er ist ein bodenständiger Kerl, der mit jedem Menschen immer respektvoll umgeht. Auf dem Platz kann er eine echte Waffe sein – wenn er möchte. Christian muss immer etwas gekitzelt werden. Ich bin jetzt seit drei Jahren Trainer in Ochenbruck und kann sagen: So gut wie jetzt war er noch nie“, beschreibt der Ochenbrucker Trainer seinen offensiven Schützling.
Duell um die Spitze
Sonntagnachmittag will Hacker seinen TSV zum nächsten Sieg schießen. Wenngleich die Partie um ein vielfaches schwerer werden dürfte, als es die Duelle mit den Zweitvertretungen von Seligenporten und SV Postbauer waren. Im Spitzenspiel der A-Klasse Nord Ost reist der Ochi-Express zum Tabellenführer FC Wendelstein II. Die Bezirksliga-Reserve führt die Tabelle trotz einer Partie weniger mit zwei Zählern vor Ochenbruck an. Der Wendelsteiner Erfolg fußt auf einer massiven Abwehr, nur elf Gegentreffer kassierte die Mannschaft von Spielertrainer Kevin Wosch bislang. Geballte Ochenbrucker Offensiv-Power (62 Tore in 13 Spielen) trifft auf die Betonmischer aus Wendelstein. „Es wird mit Sicherheit ein intensives und kampfbetontes Spiel“, blickt Klein-Yelegen auf die Begegnung mit dem Spitzenreiter voraus und kann dabei seine Vorfreude nicht verbergen: „Ich hoffe, dass das Wetter hält und wir auch wirklich spielen können. Wir freuen uns alle tierisch auf dieses Spiel.“
Eine offene Rechnung
Neben der tabellarischen Brisanz birgt das Duell noch mehr Zündstoff, schließlich hat der TSV mit Wendelstein noch eine Rechnung zu begleichen. Das Hinspiel verlor Ochenbruck auf dem heimischen Kunstrasen knapp mit 2:3. „In meinen Augen waren wir da die bessere Mannschaft. Wendelstein war damals einfach abgezockter, sie haben von ihrer Erfahrung profitiert. Wenn man auswärts drei Tore erzielt, dann hat man es auch verdient, zu gewinnen“, erinnert sich Ochenbrucks Trainer an die Partie Mitte August. Für einen besseren Ausgang und die vorübergehende Tabellenführung soll nun Christian Hacker sorgen. Wie es sich anfühlt, gegen den Tabellenführer aus Wendelstein zu treffen, weiß er bereits. Im ersten Duell erzielte er den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1.